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Rettungskräfte: Wie die Corona-Pandemie weiterhin den Arbeitsalltag der Feuerwehr bestimmt

Rettungskräfte

Wie die Corona-Pandemie weiterhin den Arbeitsalltag der Feuerwehr bestimmt

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    Im vergangenen Jahr kam es in der Karolinenstraße zu einem verheerenden Brand. Doch in dem Jahr war für die Einsatzkräfte manches besonders - und wirkt bis heute fort.
    Im vergangenen Jahr kam es in der Karolinenstraße zu einem verheerenden Brand. Doch in dem Jahr war für die Einsatzkräfte manches besonders - und wirkt bis heute fort. Foto: Bernd Hohlen (Archivbild)

    Der Großbrand in einem Wohnhaus in der Karolinenstraße führte zu einem der größten Feuerwehreinsätze der vergangenen Jahre in Augsburg. Mehrere Tage waren die Einsatzkräfte vor Ort, um den Brand zu löschen, am Ende verbrauchte die Feuerwehr mehr als 3500 Liter Löschschaum. Das verheerende Feuer in dem historischen Gebäude war zwar für die bestimmt Corona weiterhin den Alltag der Augsburger Feuerwehr.

    Wie Feuerwehr-Sprecher Bechtel erklärt, gelte für die Feuerwehr während der Arbeit immer noch eine Maskenpflicht. Die Einsatzkräfte arbeiten im 24-Stunden-Schichtdienst; mit den Maßnahmen solle verhindert werden, dass eine ganze Schichtgruppe infiziert werde. Auch auf anderem Weg wirkt sich die Pandemie auf die Arbeit der Feuerwehr aus: So gab es 2021 für die Beamten auch deshalb weniger Einsätze als sonst, weil viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und dadurch zum Beispiel früher mitbekämen, wenn sich ein Brand entwickelt. Hinzu kommt, dass es durch die Corona-Maßnahmen weniger Pendelei zum Arbeitsplatz gab, ohne weniger Mobilität im öffentlichen Raum - und damit auch weniger Möglichkeiten, einen Unfall zu verursachen oder in einen verwickelt zu werden. 2020 und 2021 kam es daher in Augsburg zu deutlich weniger Karambolagen als gewöhnlicherweise.

    Feuerwehr in Augsburg: Corona-Auflagen und weniger Einsätze

    Intern werden Unfälle sowie weitere Einsätze, die sich etwa um die Rettung von Menschen oder Tieren abseits von Bränden drehen, als "THL-Einsätze" bezeichnet, kurz für technische Hilfeleistung. Die Mehrheit aller Feuerwehreinsätze in Augsburg fällt in diesen Bereich, klassische Brände, die gelöscht werden müssen, machen nur zwölf Prozent aller Einsätze aus, wie aus dem aktuellen Jahresbericht der Feuerwehr hervorgeht, 15 Prozent aller Einsätze basieren auf Fehlalarmen, etwa weil ein Rauchmelder anschlägt, es aber kein Feuer gibt.

    Der Feuerwehr-Alltag unter Pandemie-Bedingungen mache manches schwierig, sagt Bechtel. So konnten sich die Beamten nicht mehr beim gemeinsamen Essen über besonders belastende Einsätze austauschen, das mache die Aufarbeitung schwieriger. Ohnehin hat Corona die Arbeit der Feuerwehr in den vergangenen Jahren verändert, in manchen Bereichen wurden Arbeitsabläufe verändert: Einzelne Schichten wurden klar getrennt, sodass die jeweiligen Feuerwehrleute keinen Kontakt mehr zueinander hatten. Dies regelten auch andere Berufsgruppen so, damit im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus nur eine Schicht betroffen war - und nicht der ganze Betrieb. Zudem gab es strenge Hygienemaßnahmen und angepasste Einsatzregeln: Sensible Bereiche, etwa Seniorenheime, wurden oft nur mit einer geringen Personenzahl betreten. Erst, wenn größere Maßnahmen anstanden, ging die Feuerwehr mit voller Mannschaft rein.

    Das Sachgebiet Zivil- und Katastrophenschutz der Feuerwehr war im vergangenen Jahr zudem wegen Corona auf anderem Wege gebunden: Die Mitarbeiter unterstützten Behörden und Einrichtungen im Bildungsbereich mit der Versorgung mit Schnelltests und Schutzausstattung. "Alleine für den Bereich der Schulen und der Kinderbetreuung fallen pro Monat 20 bis 40 Paletten Schnelltests an, was ca. 300.000 bis 600.000 Tests umfasst", heißt es im Jahresbericht der Feuerwehr.

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