Reise und Urlaub: Polarlichter am Highway – Roadtrip in Alaska
Reise und Urlaub
Polarlichter am Highway – Roadtrip in Alaska
Farbenprächtige Wälder, schneebedeckte Berge, viel Wildnis: Eine Fahrt von Anchorage nach Fairbanks führt durch faszinierende Natur. Interessante Begegnungen inklusive – nicht nur mit Zweibeinern.
Frühmorgens geht’s los am Hostel in Anchorage. Wir verlassen die größte Stadt Alaskas und wollen nach Fairbanks im Zentrum von Alaska, 400 Kilometer südlich des Polarkreises. Es ist Ende September, vor einigen Tagen hat die Natur begonnen, ihre bunten Farben spielen zu lassen.
Über den bekannten Glenn Highway steuern wir in Richtung Norden nach Palmer, eine landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt. Entlang der Küste, dann auf die teils schon verschneiten Berge zu. Das Wetter ist schön. Die weißen Spitzen der Gebirge zeichnen sich vom blauen Himmel ab. Dass Alaska, fast fünfmal so groß wie Deutschland, nicht nur der größte, sondern auch der am dünnsten besiedelte US-Staat ist, davon bekommt man ab Palmer eine erste Ahnung. Nur noch sporadisch führt die Alaska Route 3 an Dörfern vorbei. Die Natur übernimmt allmählich.
Michael Zak aus Minnesota, der am Steuer sitzt, ist begeistert von der Schönheit, die hinter jeder Kurve wartet. Dem 40-Jährigen, der beruflich nach Fairbanks muss, habe ich mich für diesen Roadtrip spontan angeschlossen. So bin ich nicht allein in einem Mietwagen unterwegs, den ich in Fairbanks jederzeit hätte übernehmen können. Über den schnurgeraden Highway geht es in netter Begleitung durch Laubwälder in allen erdenklichen Rot-, Gelb-, Braun- und Orangetönen. Und auch durch die typischen Nadelwälder Alaskas. Während sich oben auf den Bergspitzen der Winter langsam breitmacht, herrscht unten der Indian Summer.
Am höchsten Berg Nordamerika
Wenig später dann eine völlig andere Landschaft. Nun prägt eine dunkle buschige Ebene mit Bergen links und rechts die Szenerie. Entlang des Highways verlaufen Gleise. Ein vor allem bei Touristen beliebter Zug der Alaska Railroad fährt von Anchorage ebenfalls nach Fairbanks. Doch wir im Auto haben den Vorteil, dass wir überall anhalten können. Nach etwa drei Stunden erreichen wir den Denali-Nationalpark, der sich über knapp 20.000 Quadratkilometer erstreckt und jährlich rund 400.000 Besucher anzieht – mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl Alaskas. Leuchtende Farben beeindrucken über die gesamte Strecke. Dabei ist der Highway fast immer leer. Dass das unterwegs nicht mit dem Tank passiert, darauf sollte man achten. Tankstellen sind für US-Verhältnisse rar gesät. Alaska liegt durch Kanada abgetrennt weit abgeschieden im hohen Norden, quasi am Rande der Welt.
Wir sind meist fernab jeglicher Zivilisation unterwegs und das markieren auch die Schilder im Denali-Nationalpark. An jedem Parkplatz wird vor Bären und Elchen gewarnt. Zur Tierwelt zählen auch Alaska-Schneeschafe, Wölfe und Karibus. Alle fünf werden in Anlehnung an die Natur Afrikas „Big Five“ genannt. Vom Highway aus aber bestehen kaum Chancen, Tiere zu erspähen, denken wir noch.
Als wir Fairbanks nach rund sechs Stunden Autofahrt erreichen, stellen wir fest: Ein Hingucker ist die einst von Goldgräbern gegründete Stadt nicht – große Straßen, Industrie, kein wirkliches Zentrum. Dafür aber stimmt der Zeitpunkt unserer Ankunft. Denn im September ist die Polarlicht-Saison angebrochen. Und die Gegend um Fairbanks zählt zu den bekanntesten Orten Alaskas, in denen die Northern Lights, die Polarlichter, beobachtet werden können. In der Dunkelheit des Abends warten wir. Und dann plötzlich tanzen grüne Lichter am Himmel über der Stadt, die sich bald rosa verfärben. Stundenlang sehen wir und andere Gäste des Hostels dem Spektakel zu.
Der im Park gelegene Mount Denali, mit 6190 Metern höchster Berg Nordamerikas, hieß bis zu seiner Umbenennung im Jahr 2015 Mount McKinley. Er ist ein Wahrzeichen Alaskas. An klaren Tagen kann man ihn vom mehr als 200 Kilometer entfernten Anchorage aus sehen. Wir halten an einem Parkplatz mit dem Schild „Denali Viewpoint South“, ein kurzer Weg führt oberhalb eines breiten Flusses zu einer Stelle: Von hier ist der Blick auf den Gipfel des Denali fantastisch. Ihm und der ganzen verschneiten Bergkette zu Füßen: abermals bunte Wälder über weite Flächen.
Warnung vor Elchen und Bären
Leuchtende Farben beeindrucken über die gesamte Strecke. Dabei ist der Highway fast immer leer. Dass das unterwegs nicht mit dem Tank passiert, darauf sollte man achten. Tankstellen sind für US-Verhältnisse rar gesät. Alaska liegt durch Kanada abgetrennt weit abgeschieden im hohen Norden, quasi am Rande der Welt. Wir sind meist fernab jeglicher Zivilisation unterwegs und das markieren auch die Schilder im Denali-Nationalpark. An jedem Parkplatz wird vor Bären und Elchen gewarnt. Zur Tierwelt zählen auch Alaska-Schneeschafe, Wölfe und Karibus. Alle fünf werden in Anlehnung an die Natur Afrikas „Big Five“ genannt. Vom Highway aus aber bestehen kaum Chancen, Tiere zu erspähen, denken wir noch.
Als wir Fairbanks nach rund sechs Stunden Autofahrt erreichen, stellen wir fest: Ein Hingucker ist die einst von Goldgräbern gegründete Stadt nicht – große Straßen, Industrie, kein wirkliches Zentrum. Dafür aber stimmt der Zeitpunkt unserer Ankunft. Denn im September ist die Polarlicht-Saison angebrochen. Und die Gegend um Fairbanks zählt zu den bekanntesten Orten Alaskas, in denen die Northern Lights, die Polarlichter, beobachtet werden können. In der Dunkelheit des Abends warten wir. Und dann plötzlich tanzen grüne Lichter am Himmel über der Stadt, die sich bald rosa verfärben. Stundenlang sehen wir und andere Gäste des Hostels dem Spektakel zu.
Rückfahrt mit Zwischenfall
Am nächsten Morgen geht es den gleichen Weg zurück Richtung Anchorage, eine Alternativroute gibt es nicht. Langweilig? „Ich bin dreimal nach Alaska gefahren und es wird nie langweilig“, schwärmt Michael. Die Nacht war kalt, der Winter hat seine Fühler bis in die Ebenen ausgestreckt. Entlang der Strecke tauchen kleine Seen auf, die leicht vereist sind, verschneite Berge spiegeln sich darin.
Und nach knapp der Hälfte der Fahrt passiert es dann: Ein kleiner Grizzlybär rennt auf die Straße. Er erschreckt sich vor dem Auto, stellt sich auf zwei Beine und macht sich groß. Dann huscht er in den Wald. Fürs Erinnerungsfoto war er zu schnell, nicht aber für die Erinnerung an den Roadtrip durchs raue Alaska.