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Rat & Hilfe im Trauerfall: Naturnahe Bestattungen rund um Augsburg

Rat & Hilfe im Trauerfall

Naturnahe Bestattungen rund um Augsburg

Marcel Bucher, stellvertretender Betriebsleiter beim Bestattungsdienst Friede, berichtet von vermehrten Nachfragen nach Naturbestattungen.
Marcel Bucher, stellvertretender Betriebsleiter beim Bestattungsdienst Friede, berichtet von vermehrten Nachfragen nach Naturbestattungen. Foto: Julia Paul

Wenn früher ein Familienmitglied verstarb, versammelten sich Familie, Verwandte und Bekannte des Verstorbenen einige Tage später zusammen mit einem katholischen oder evangelischen Würdenträger um ein geöffnetes Erdgrab und verabschiedeten den niedergelassenen Sarg. „Dieses Bild sieht so manche und mancher bestimmt noch vor dem geistigen Auge, tatsächlich sprechen wir hier aber von einer Tradition, die schon längst von dem Trend der Feuerbestattung abgelöst wurde“, weiß Dieter Pribil, Geprüfter Bestatter und Betriebsleiter des Bestattungsdienstes Friede in Augsburg: „Die Kremierung von Verstorbenen war bereits in der Ur- und Frühgeschichte bekannt. Auch die Antike bewahrte menschliche Aschen schon in Urnen auf.“

Trend geht hin zu Naturbestattungen

Entwickelte sich die Geschichte der Erd- und Feuerbestattung bis dato parallel, dominierte mit dem Siegeszug des Christentums fortan die Erdbestattung. Karl der Große sah in der Kremierung einen heidnischen Brauch und führte 786 die Erdbestattung sogar verpflichtend ein. Erst die Aufklärung ab dem 18. Jahrhundert – die Epoche der Vernunft – befreite langsam den bisherigen Umgang mit den Toten von den rein kirchlichen Riten und beflügelte wieder die Diskussion um die Feuerbestattung.

„Der Umgang mit dem Tod ist ein Spiegel der Gesellschaft. Durch unsere aktuellen Trends nach Individualität und Nachhaltigkeit häufen sich bei uns die Fragen nach Naturbestattungen“, bestätigt Marcel Bucher, stellvertretender Betriebsleiter bei Friede.

Zurück in den Kreislauf der Natur

„Die Naturbestattungen sind eine allgemeine Bezeichnung für Bestattungsformen in der freien Natur, die allesamt eine Kremierung des verstorbenen Menschen voraussetzen. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass die menschliche Asche frei in der Natur verstreut werden darf. Das Bestattungsrecht in Deutschland schreibt nämlich vor, dass der verstorbene Mensch auf einem Friedhof und in einer Urne beigesetzt werden muss“, erklärt Dieter Pribil und führt weiter aus: „Die Grundidee der naturnahen Bestattung entstand in der Schweiz, ehe 2001 der erste Friedwald in Deutschland eröffnete. Neben der Vorstellung, als menschliche Asche wieder in den Kreislauf der Natur zurückzukehren, gibt es oft auch pragmatische Gründe, weshalb eine Baum- oder Wiesenbestattung interessant ist: Da man bei naturnahen Bestattungen kein klassisches Erdgrab mit einem Grabstein hat, fällt auch die Grabpflege weg.“ „Die Natur selbst übernimmt das quasi“, stimmt Bucher mit ein.

Naturnahe Bestattungen in Agusburg

So reagieren auch die städtischen und kommunalen Friedhofsverwaltungen auf die vermehrte Nachfrage und bieten mittlerweile Naturgräberfelder unter einem Baum oder auf einer Wiese an. Dieter Pribil, Marcel Bucher und das 80-köpfige Friede-Team kennen alle Möglichkeiten und Optionen naturnaher Bestattungsformen in und um Augsburg: „Auf dem Westfriedhof in Augsburg zum Beispiel kann die menschliche Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt werden. Ein persönlicher Ort der Erinnerung werden die einzelnen Grabstellen durch die eingelassenen Bodenabdeckungen, die mit dem Namen und den Lebensdaten der verstorbenen Person graviert werden. Auch auf den Friedhöfen in Bobingen oder Friedberg beispielsweise gibt es schöne Möglichkeiten, sich in der freien Natur beisetzen zu lassen.“

„Alle Formen der Naturbestattung, ob Baumbestattung, Wiesenbestattung oder Seebestattung, sind uns vertraut und wir beraten und erklären gerne alle Details hierzu“, bekräftigt Marcel Bucher und bekommt von Dieter Pribil Zustimmung. (pm)

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