Dieter Held ist angefressen. „Nein, das mache ich auf keinen Fall. Ausgeschlossen.“ Der Betreiber der Almhütte auf dem Christkindlesmarkt ist in Rage. Schuld daran ist das städtische Marktamt. Es hat Glühweinbudenbesitzer gebeten, das Heißgetränk Lumumba umzubenennen. Der Name der heißen Schokolade mit Schuss und Sahnehaube steht seit seinem „Verbot“ auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt in den Schlagzeilen. Er könne rassistische Vorurteile schüren, heißt es. Die Diskussion ist in Augsburgs Schokoladentassen geschwappt. Die Reaktionen auf dem Christkindlesmarkt sind mitunter deutlich. Der Leiter des Marktamtes indes beschwichtigt.
Augsburg
Mit derartigen Umbenennungen, dem woken Zeitgeist folgend, werden die Verbrechen der europäischen Kolonialmächte - hier Belgien in der heutigen DR Kongo) - auch nicht vergessen gemacht. Aber die Debatte gehört halt zum mittlerweile im öffentlichen Raum üblichen begleiteten Sprechen.
Jetzt erreicht dieser Unfug also auch Augsburg, ich fass es nicht. Kann mir mal jemand erklären, warum es rassistisch sein soll, ein Getränk nach einer Person zu benennen? Eine Straße darf man nach einer Person benennen, ein Getränk nicht. Das Getränk ist dunkel, die Straße auch, der Teer ist halt nun mal dunkelgrau bis schwarz. Leute, insbesondere ihr vom Marktamt, lasst mal die Kirche im Dorf, ihr macht euch doch lächerlich. Habt ihr keine anderen Probleme? Ist euch langweilig? Ich habe durchaus diesen Eindruck.
Ein Lumumba ist ein Lumumba. Jetzt gibt es schon wieder einen angeblichen rassistischen Bezug. Wunderbar, dass die Stadt nichts besseres zu tun hat, als in diese Weise mit einzusteigen. Bleibt doch zu hoffen, dass sich die Marktbetreiber nicht dieser falschen Debatte anschließen. Wenn ich es möchte, so kann ich zu allem und jedem etwas Negatives andichten. Und wieder einmal geht es in diese falsche Richtung; und viele springen auf diesen Zug auf.
Ich glaube , dass wir in unserem Land und unserer Stadt andere Sorgen haben, als sich mit so einem lächerlichen Mist zu befassen . Aber noch scheint der grüne Einfluss ziemlich groß zu sein, was sich zumindest bundespolitisch im Januar ändern wird . Aber es ist ja in Augsburg nichts Neues, dass die grüne Stadtrats-Minderheit der CSU-Mehrheit auf der Nase rumtanzt . Siehe die ganzen Peinlichkeiten beim Umbau der Maxstrasse. Nach der Niederlage verhielt sich da unsere Stadtregierung wie trotzige kleine Kinder. Und Respekt für Dieter Held , der bei diesem Schmierentheater standhaft geblieben ist !
Möchte mal wissen, wie viele Anhänger des Lumumba überhaupt wissen, woher der Name kommt. Wenn man es weiß, vermutet man nicht zwangsläufig, dass man den Politiker ehren wollte, eher dass es eben irgendwie exotisch und schick klingt - wie Caipirinha (heißt etwa ein Brasilianischer Unabhängigkeitskämpfer so, den man damit brüskieren könnte? Nein? Der Name kommt aus Brasilien? Was für ein Glück). Da sich aber manche Menschen gut fühlen, wenn sie anderen Rassismus andichten können, muss aus einem Lumumba jetzt ein Kakao mit Schuss, ein Lumu oder gar Lumpi werden. Letzteres ist dann - wenn man den Namen des Politikers kennt und weiß, dass das Getränk früher so hieß , tatsächlich so etwas wie Verhöhnung. Eine klassische Verschlimmbesserung.
Schön, daß nicht alle diesen Schmarrn mitmachen. Wewnn es keine Schokolade sondern a gscheiter Rum wär, würd' ich ihn probieren.
In meiner Jugend, lange ist es hier, wurde der Name als Solidarität mit dem Ermordeten empfunden. So ändern sich die Zeiten und Interpretationen
Genau da liegt doch ein Problem. Wenn ich es möchte, kann ich in jeden Sachverhalt etwas Negatives hinein interpretieren. Und schon läuft die willige Masse mir hinterher.
Laut Aussage von Wikipedia ist ist es gar nicht klar ob der Name auf den kongonesischen Politiker Lumumba zurückgeht. Die ganze Empörung über die Bezeichnung eines Getränkes ist natürlich ein Schmarrn. Einzig positiv ist vielleicht daß die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der Kolonialgeschichte von Belgisch Kongo wieder aufgefrischt wird. In Nordfriesland, Westfriesland und in Dänemark nennt man den heißen Kakao mit einem Schuss Rum übrigens "tote Tante". Da ist mir LUMUMBA aber lieber...
Als wann kommt jetzt endlich der Name „Augsburg“ auf den Zettel? Benannt nach Augustus, einem weißen Diktator aus Rom, der erste Kaiser des römischen „Reiches“. Unter ihm wurde die römische Republik zerstört. Sklaverei war integrierter Bestandteil seiner Machtpolitik. Er führte Angriffskriege. In Summe ganz klar, dass eine solche Namensgebung heute völlig indiskutabel ist. Wann klebt sich endlich der erste auf die Strasse, bis dieses schreiende Unrecht beendet ist?
Bis auf daß Kaiser Augustus der erste römische Kaiser war, sind Ihre Aussagen zu ihm falsch. Machen Sie sich vielleicht mitr ihm vertraut. Fangen Sie mal beim Begriff des Diktators an - der hat mit der heutigen Bedeutung dieses Begriffes nicht zu tun. Das Amt des Diktators war z.B. ein offizielles Amt auf ZEIT ... usw..
Ich bin dafür, dass man den Städtenamen "Augsburg" aufgrund seiner möglichen rassistischen, undemokratischen Deutung ändert!
Na dann schaun wir mal in die Wikipedia: „ Der Großneffe und postum adoptierte Haupterbe Gaius Iulius Caesars setzte sich in den Bürgerkriegen, die auf dessen Ermordung im Jahr 44 v. Chr. folgten, durch und war von 31 v. Chr. bis zu seinem Tod faktisch Alleinherrscher des Römischen Reiches. Unter der Devise der vorgeblichen Wiederherstellung der Republik – restitutio rei publicae – betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monokratie in Form des Prinzipats,[2] das rund 300 Jahre lang, bis zur Reichskrise des 3. Jahrhunderts Bestand hatte. Damit setzte er dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die Julisch-Claudische Kaiserdynastie. Seine Herrschaft, nach außen durch zahlreiche Expansionskriege geprägt, ..“ Vorausgesetzt das dieser Artikel der Wiki nicht von „außländischer Desinformation“ geprägt ist, waren meine Aussagen dann wohl inhaltlich richtig.
Was würde Pepe Nietnagel ("Die Lümmel von der ersten Bank") zur Augsburger Stadtpolitik sagen? - "Man fasst es nicht!"
Das zeichnet alle bisherigen Kommentare aus und ist bezeichnend für die konservative Stimmung im Land: Denkfaul, keine Bereitschaft, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, ja nichts verändern : Motto; Alles soll so bleiben, wie es immer war.
"Motto; Alles soll so bleiben, wie es immer war. " Sicherlich nicht. Doch muss man aus populistischen, angeblichen rassistischen Gründen, nur um auch mal wieder etwas zu äußern und sich in der Gesellschaft hervor zu tun, plötzlich an allem und so ziemlich jedem zweifeln bzw. es als nicht mehr zeitgemäß oder diskriminierend ansehen. Merke: Entscheidend ist immer, was ich damit verbinde, wie ich es interpretiere und nicht wie es sein soll.
Zitat Franz Xanter: "Entscheidend ist immer, was ich damit verbinde, wie ich es interpretiere und nicht wie es sein soll." ....... Sie werden es nicht glauben, aber andere Menschen verbinden und interpretieren den Namen Lumumba eben anders als sie. Warum können Sie das nicht akzeptieren?
Alle, die zu diesem Thema einen Kommentar verfasst haben , haben über dieses Thema nachgedacht , sonst hätten sie nichts geschrieben. Was Ihren Kommentar auszeichnet : er ist überflüssig wie ein Kropf!
Man kann sich mit Geschichte auseinander setzen und trotzdem zu anderen Ergebnissen kommen, als Sie das für wünschenswert halten. Nein, es soll nicht ALLES bleiben wie es ist. Aber Tradition hat auch ihren Wert und die muss nicht für nichts über den Haufen geworfen werden, womit ich nicht den Lumumba meine. Ein Getränk sollte heißen können wie sein Anbieter es nennen will. Wenn jemand einen Punschkrapfen Versoffener Berliner tauft, gehen Sie dann auch auf die Barrikaden?
Mein Gott, bitte schmeiß Hirn vom Himmel und ziel genau auf das Augsburger Marktamt
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