Nachdem die Parteien der Ampel-Koalition und die CSU ihre Direktkandidaten für die Bundestagswahl nominiert haben, steht auch der Direktkandidat der AfD fest: Erwartungsgemäß nominierte die Partei Raimond Scheirich, der auch Vorsitzender der Stadtratsfraktion und stellvertretender Parteivorsitzender in Augsburg ist. Scheirich sagte, er sehe das Potenzial, in Augsburg die 20-Prozent-Marke zu knacken. Bei der Europawahl im Juni hatte die AfD in Augsburg zwölf Prozent der Stimmen geholt und war drittstärkste Kraft.
Scheirich sagte, die große Mehrheit der Bürger begrüße wie die AfD das Ende der Ampel-Koalition. Auch die Union vertrete keine konservativen Werte, so Scheirich. „Augsburg mit seiner grün-schwarzen Stadtregierung bildet hier das Paradebeispiel.“ Die etablierten Parteien könnten „den Wunsch der Menschen nach einem Politikwechsel in Deutschland nicht dauerhaft unterdrücken“. Deutschland werde mit der AfD wieder vom Kopf auf die Füße gestellt.
AfD Augsburg: Scheirich geht von einer guten Platzierung auf der Landesliste der AfD aus
Scheirich sagt, dass er hoffnungsvoll sei, in den Bundestag zu kommen. Auch wenn es nicht für das Direktmandat reichen werde (traditionell holte bisher immer die CSU die meisten Stimmen in Augsburg), gehe er davon aus, über einen vorderen Platz auf der Landesliste den Sprung in den Bundestag zu schaffen. Sollte Scheirich parteiintern eine gute Platzierung erreichen, dürften seine Chancen angesichts der gestiegenen Zustimmung für die AfD in der Tat so schlecht nicht sein. Bei der Bundeswahl 2021 hatte Scheirich den Einzug ins Parlament verpasst.
Mit Volker Ullrich (CSU), Ulrike Bahr (SPD), Claudia Roth (Grüne) und Maximilian Funke-Kaiser (FDP) haben die anderen im Bundestag vertretenen Parteien bereits Direktkandidaten für den Wahlkreis Augsburg nominiert und schicken somit ihre aktuellen Abgeordneten wieder ins Rennen. Die Augsburger Linke möchte auch mit einem Direktkandidaten antreten und wird noch nominieren. Das BSW ist noch dabei, sich bayernweit zu organisieren und strukturieren. Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass die Freien Wähler den Gersthofer Bürgermeister Michael Wörle in Augsburg als Direktkandidaten aufstellen wollen.
Aus dem Wahlkreis Augsburg können die Wähler einen Direktkandidaten mit der Erststimme wählen. Wer am meisten Stimmen hat, wird der Stimmkreis-Abgeordnete. Mit der Zweitstimme entscheiden sich die Wähler für eine Partei. Je nach Stimmanteil schafft es eine bestimmte Zahl an Abgeordneten in den Bundestag. Ob Augsburger Kandidaten dabei sind, hängt davon ab, auf welchem Platz sie auf der Liste gereiht sind.
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