Der eine Autofahrer, 60, der einen Lieferwagen fuhr, dachte, er werde überfallen und beraubt. Sein Kontrahent, 40, wiederum hatte Angst um sein Leben, glaubte, er werde "abgestochen". Was an einem späten Nachmittag im Mai 2022 auf der B17 zwischen Lechfeld und Königsbrunn mit offenbar gegenseitigen waghalsigen Fahrmanövern bei Tempo 150 begann, endete Minuten später an einer Ampel in Augsburg auf Höhe der Messe mit einer blutigen Attacke: Der 60-Jährige stach mit einem großen Schraubendreher auf seinen Gegner ein, der dank einer schnellen Körperdrehung "nur" eine zwölf Zentimeter lange und einen Zentimeter tiefe Wunde am Rücken erlitt. Der Mann, der zugestochen hatte, stand jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Alexandra Lehner.
Prozess in Augsburg