Peter K., in seiner Jugendzeit ein erfolgreicher Augsburger Wassersportler, ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der 78-Jährige wird von zwei Polizisten im Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben. Er trägt einen dicken Anorak, Wollpulli und einen Schal. Um den Hals hängt in einer Plastikfolie ein Bündel voller Akten. Sofort beschwert er sich bei seinem Verteidiger Thomas Galli, dass er am Morgen im Gefängnis München-Stadelheim seine Medikamente – vier Tabletten und eine Spritze – nicht bekommen habe. Dann fragt er: "Wer sind denn die Foto-Fritzen?" Dass er in diesem Prozess vor der 3. Strafkammer des Landgerichts von Medienvertretern abgelichtet wird, kommt nicht von ungefähr: Peter K. ist kein unbeschriebenes Blatt.
Prozess in Augsburg