Man könnte den gelernten Bäcker, der bald in Rente geht, als Berufs-Betrüger bezeichnen. Sein Strafregister umfasst satte 27 Einträge – fast alles Betrügereien. Viele Jahre hat er im Knast verbracht, hat nie die Kurve gekriegt. Um sein Leben, vor allem seine Spielsucht zu finanzieren, sucht er sich betagte, kranke, manchmal auch demente Opfer, die er mit billigen Tricks übers Ohr haut. Er tarnt sich nicht. Er weiß, dass er früher oder später auffliegt, dass sein Foto, seine DNA, seine Fingerabdrücke bei der Kripo in den Datenbanken liegen. Im Prozess vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Susanne Hillebrand wartet der 65-Jährige, der meist stoisch aus dem Fenster schaut und kaum etwas sagt, auf seine 28. Vorstrafe.
Prozess in Augsburg