Es war ein warmer Frühlingsabend Ende März 2021. In der Jakobervorstadt saßen viele Anwohner auf ihren Balkonen, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Auf einmal störte lautes Gegröle die abendliche Stille. Aus dem Fenster einer Wohnung im Dachgeschoss drang Musik der "Böhsen Onkelz". Ein Mann, nur mit Boxershort bekleidet, kletterte auf das Dach, eine Frau zeigte ihren nackten Hintern am Fenster. Nachbarn hörten "Heil-Hitler"-Rufe und judenfeindliche Beleidigungen. Die Anwohner riefen die Polizei. Jetzt, ein knappes Jahr später, müssen sich zwei Männer und eine Frau, die damals die Party feierten, wegen zahlreicher Delikte vor Amtsrichter Fabian Espenschied verantworten. Beleidigung, Diebstahl, Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sind die Vorwürfe.
Prozess in Augsburg