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Prozess in Augsburg: Ein Schlag am Kö kostete beinahe ein Leben: Prozess in Augsburg beginnt

Prozess in Augsburg

Ein Schlag am Kö kostete beinahe ein Leben: Prozess in Augsburg beginnt

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    Am Königsplatz in Augsburg hat sich kurz vor Jahreswechsel eine schwere Straftat ereignet. Nun soll ein 19-Jähriger vor Gericht.
    Am Königsplatz in Augsburg hat sich kurz vor Jahreswechsel eine schwere Straftat ereignet. Nun soll ein 19-Jähriger vor Gericht. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Seit einem Dreivierteljahr sitzt Manuel R. (Name geändert) in Untersuchungshaft. Der junge Mann, kürzlich 19 Jahre alt geworden, hat im Dezember 2022 einen damals 44-Jährigen bei einer Auseinandersetzung im Nachtleben am Königsplatz geschlagen und dabei so schwer verletzt, dass sein Kontrahent beinahe gestorben wäre und mehr als zwei Wochen im Koma lag. Zumindest gehen die Ermittler davon aus, dass es so war. Sie stützen ihren Verdacht unter anderem auf die Videoüberwachung an dem Ort, die das Geschehen aufzeichnete. Im Prozess, der am Donnerstag startet, wird es zugleich um Vorwürfe gegen den Begleiter des 19-Jährigen gehen, der am Konflikt ebenfalls beteiligt gewesen sein soll.

    Wie berichtet, soll der 44-Jährige an dem Tag, dem 31.12.2022, gegen 6 Uhr in der Früh am Königsplatz in einen Streit mit Manuel R. und einem damals anderen 18-Jährigen geraten sein, die Polizei sprach danach von einer "gegenseitigen körperlichen Auseinandersetzung". Manuel R. soll "erheblich alkoholisiert" gewesen sein, der 44-Jährige "überdurchschnittlich alkoholisiert". Eine alkoholgeschwängerte Situation, die hochkochte, so klangen die ersten Einschätzungen der Ermittler. Und eine, die eigentlich schon hätte beendet sein können, als der 44-Jährige auf dem Boden lag und die beiden jungen Männer nach mehreren Tritten von ihm abließen. Manuel R. soll das Opfer mehrfach gegen den Kopf getreten und erst aufgehört haben, als Zeugen ihn ansprachen. Laut Anklage soll der 44-Jährige danach wieder aufgestanden und dem Duo gefolgt sein, sprach es demnach erneut an – daraufhin soll Manuel R. noch einmal zugeschlagen haben. Es war der eine fatale Schlag, der fast das Leben des 44-Jährigen gekostet hätte.

    Prozess befasst sich mit dem Gewaltdelikt am Königsplatz in Augsburg

    Die Verletzungen des Mannes waren so schwer, dass die Polizei ihn vor Ort reanimieren musste. Nach Informationen unserer Redaktion erlitt der damals 44-Jährige unter anderem eine Fraktur im Gesicht sowie weitere, schwerwiegende Verletzungen im Schädelbereich. Bis Mitte Januar wurde er demnach in ein künstliches Koma versetzt. Die Polizei hatte Manuel R. noch in der Nacht festgenommen; kurz darauf kam der heute 19-Jährige in Untersuchungshaft, der Haftbefehl lautete noch auf versuchten Totschlag. Angeklagt ist der Verdächtige nun wegen gefährlicher Körperverletzung, ein weniger schwerwiegender Vorwurf; der Prozess wird am Jugendschöffengericht laufen. Seinem damaligen Begleiter wirft die Staatsanwaltschaft vorsätzliche Körperverletzung vor, in Untersuchungshaft musste dieser junge Mann nicht. 

    Was der konkrete Grund war, dass die beiden 18-Jährigen und der deutlich ältere Mann an dem Tag aneinandergerieten, ist bislang unklar. Dass sich die beiden jungen Männer und das Opfer vor der Schlägerei kannten, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Manuel R. kommt nach Recherchen unserer Redaktion aus dem Univiertel, lebte dort bis zu seiner Festnahme mit seiner Familie in einem der größeren Wohnblöcke in der Nähe der Uni. Sein 18-jähriger Begleiter wohnt nach Angaben der Polizei in Kriegshaber. Der 44-Jährige lebte zuletzt im Hochfeld in einer kleinen Wohnung, offenbar allein.

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