Was ist die Wahrheit: Hat der 31-jährige Emir S. in der Neujahrsnacht 2020 die damals erst 17-jährige Clara B. (Namen geändert) mit in seine Wohnung genommen und dort vergewaltigt? Oder war der Sex einvernehmlich und die junge Frau hat den Zufallsbekannten falsch beschuldigt? Wem glaubt das Gericht? Dem Angeklagten, der alles abstreitet? Oder dem mutmaßlichen Opfer? Schon unter normalen Umständen ist die Wahrheitsfindung für das Gericht schwierig. Äußerst heikel wird es aber, wenn die "Kronzeugin" gar nicht mehr im Prozess aussagen und nicht mehr befragt werden kann. Weil sie zuvor gestorben ist. Ein Schöffengericht unter Vorsitz von Susanne Scheiwiller hat jetzt einen zweiten Anlauf genommen, um in dem von vielen ungewöhnlichen Umständen und Widersprüchen begleiteten Fall Clara B. doch noch zu einem Urteil zu kommen.
Prozess in Augsburg