Die Angeklagte wirkt angespannt, aber konzentriert. Mit ruhiger Stimme erklärt die Frau mit den blonden Haaren, dass alle Anschuldigungen in der Anklageschrift gegen sie richtig sind. "Erst ab und nach meiner Inhaftierung wurden mir das Ausmaß und die Schwere meines Handelns bewusst", sagt die zweifache Mutter und Ehefrau. Im Rückblick erschrecke sie über sich selbst, schäme sich und bereue alles zutiefst. Im Prozess um den offenkundig großangelegten Pflegebetrug eines Augsburger Pflegedienstes ist die 59-jährige, ehemalige Pflegedienstleiterin eine von fünf Angeklagten, darunter drei Frauen und zwei Männer. Nach dem ersten Geständnis einer ehemaligen Mitarbeiterin ist sie die zweite Angeklagte, die jetzt zugibt, bei den kriminellen Tricksereien des Pflegedienstes mitgemacht zu haben.
Prozess in Augsburg