Das Augsburger Friedensfest wirft seine Schatten voraus: So startet das Rahmenprogramm zu dem besonderen Augsburger Feiertag und macht sich an vielen Orten im Stadtbild bemerkbar. Rund 60 Veranstaltungen werden den Augsburgern in diesem Jahr geboten – das Motto lautet „Bekennen“. Das Thema stehe im Kontext zum Reformationsjubiläum, so Christiane Lembert-Dobler, Leiterin des Friedensbüros. „Das Bekennen wird nicht nur im religiösen Bereich beleuchtet. Es gibt viel mehr Facetten, wie das politische Bekennen zu Europa beispielsweise, oder das Bekennen zur Sexualität“, sagt sie. Das Thema sei eine Weiterführung des Schwerpunktthemas des vergangenen Jahres: damals lautete es „Mut“. Ein Überblick über die ersten Tage:
l Der Begegnungsort Taubenschlag am Königsplatz wurde in den vergangenen Tagen aufgebaut und startet am heutigen Freitag mit einem umfangreichen Kulturprogramm: Musik, Kunst und Bildung sind dort geboten und sollen den öffentlichen Raum am Königsplatz aufwerten. Das Team des Taubenschlags besteht aus 30 kreativen Köpfen. Ihr Ziel ist es, dass sich jeder Gast bei ihnen wohlfühlt. Die Veranstaltungsformate, Diskussionen und Workshops sollen zum Mitdenken und Mitmachen einladen. Das Programm finden Interessierte im Internet (www.taubenschlag-augsburg.de).
l Eine Tapete im Großformat wird seit gestern an Wänden des Übernacht-Hostels in der Karlstraße angebracht. Dabei handelt es sich um Porträtfotos. Florian Schlessmann und Sebastian Wallner waren mit dem Ziel in Augsburg unterwegs, die Vielfalt der Friedensstadt sichtbar zu machen und sich für Gleichberechtigung einzusetzen. Die Aktion ist eine Anlehnung an das globale Kunstprojekt „Inside Out“, das der französische Fotograf und Streetart-Künstler JR ins Leben rief. Bisher haben daran 260000 Menschen aus 129 Ländern teilgenommen.
l Im Hoffmannkeller findet am heutigen Freitag, 19.30 Uhr, die Premiere der Produktion „Transit Heimat – Gedeckte Tische“ des Theater.Interkultur statt. In dem Stück wird die Küche eines Flüchtlingsheimes zum unausweichlichen Treffpunkt für Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen. Konflikte sind in diesem engen Raum vorprogrammiert. Um die Situation zu entspannen, organisiert die Sozialarbeiterin der Einrichtung ein gemeinsames Essen (weitere Termine: 23. und 25. Juli). Es ist eine Veranstaltung des Theaters in Kooperation mit der Volkshochschule Augsburg. Karten gibt es am Theater.
l Die Eröffnung des Friedensfestprogramms findet am Sonntag, 23. Juli, am Helmut-Haller-Platz statt. Dort können alle Interessierten ab 11.30 Uhr bei der kleinen Friedenstafel zusammenkommen. Die Friedensgrüße werden von den Oberhauser Religionsgemeinschaften überbracht. Für Musik ist ebenfalls gesorgt. Das Ottomobil bietet Speisen und Getränke an, aber die Besucher bringen – wie gewohnt – ebenfalls ihre eigenen Speisen mit. Wenn es regnet, findet die Veranstaltung im Mesopotamien-Verein in der Mendelssohnstraße statt.
l Mit dem Streitgespräch mit Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide, „Ist der Islam noch zu retten? Streiten in 95 Thesen“, startet das Abendprogramm am Sonntag, 23. Juli, um 20 Uhr in der Brechtbühne. Karten gibt es im Theater, Friedensbüro und an der Abendkasse.
Infos im Internet unter
www.friedensstadt-augsburg.de