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Preiserhöhung beim AVV: Was Tickets ab Januar in Augsburg kosten

Augsburg

Streifenkarte liegt ab Januar über der 15-Euro-Marke

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    Noch ist die Streifenkarte für 14,80 Euro zu haben, ab Januar werden es 15,40 Euro sein.
    Noch ist die Streifenkarte für 14,80 Euro zu haben, ab Januar werden es 15,40 Euro sein. Foto: Chiara Lang

    Fahrgäste von Straßenbahnen, Bussen und Regionalbahnen in Augsburg und der Region müssen ab 1. Januar mit höheren Preisen rechnen: Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) hat am Dienstag seine neuen Ticketpreise bekannt gegeben. Laut AVV kam bei der indexbasierten Berechnung der Kostensteigerungen – unter anderem spielen Kosten für Treibstoff/Energie und Personal eine Rolle – eine Erhöhung von 4,1 Prozent heraus. Eine Erhöhung in dieser Größenordnung hatte sich bereits vor einigen Wochen abgezeichnet.

    „Diesmal wirken sich insbesondere die deutlichen Lohnerhöhungen aus. Die Lohnerhöhungen für das Fahrpersonal sind aber gerade in Zeiten des Fahrermangels ein wichtiger und richtiger Schritt. Leider haben wir derzeit keine Alternative zur teilweisen Finanzierung dieser Mehrkosten als durch Tariferhöhungen“, so AVV-Geschäftsführerin Linda Kisabaka.

    Tickets werden teurer: Das kostet die Fahrt mit dem ÖPNV in Augsburg ab 2025

    Das sind die Preise im Einzelnen:

    • Das Einzelticket wird pro Zone um zehn Cent teurer. Es kostet nun zwei Euro für eine Zone.
    • Beim Kindereinzelticket bleibt es bei 1,10 Euro. Die AVV-Preise gelten hier im Vergleich mit anderen Verbünden als überdurchschnittlich hoch.
    • Bei der Streifenkarte gibt es eine Preissteigerung von aktuell 14,80 Euro auf 15,40 Euro. Damit wird die 15-Euro-Marke, die man bei der Preiserhöhung vor einem Jahr noch unterschreiten wollte, überschritten. Sparen kann man mit der Streifenkarte fürs Handy (künftig 14,60 Euro). Die Kinderstreifenkarte verteuert sich um zehn Cent auf dann 9,70 Euro (Handystreifenkarte Kinder 9,50 Euro). Im Jahr 2024 gekaufte Streifenkarten können noch bis Ende März 2025 abgefahren werden. Ein Umtausch ist nicht möglich.
    • Wochen- und Monatskarten: Die Wochenkarte für eine Preisstufe wird um einen Euro teurer und ist für 24,40 Euro zu haben, die Monatskarte verteuert sich um 2,60 Euro auf 65,40 Euro.
    • Auch die Abos werden sich verteuern, allerdings ist der Großteil der Dauer-Fahrgäste auf das Deutschlandticket umgestiegen. Mit künftig 58 Euro statt bisher 49 Euro wird es aber nach wie vor günstiger sein als ein Großteil der regulären Abos. Spätestens Ende November wird der AVV im Internet alle Ticketpreise veröffentlichen.

    Mit den 4,1 Prozent fällt die anstehende Tariferhöhung in Augsburg moderater aus als in den vergangenen beiden Jahren, als mit 12,7 Prozent (2024) beziehungsweise 9,9 Prozent (2023) Höchstwerte in der AVV-Geschichte erreicht wurden. Auch in München und Nürnberg stehen zum Jahreswechsel Tariferhöhungen in der Größenordnung zwischen knapp fünf und gut sechs Prozent an.

    Beim Fahrgastverband Pro Bahn in Schwaben hält man sich mit Kritik an der Tariferhöhung zum Jahreswechsel zurück. Nötig, so Jörg Bruchertseifer, sei grundsätzlich eine andere Finanzierung des Nahverkehrs durch Bund, Länder und Kommunen. Das Deutschlandticket sei für Stammkunden attraktiv, für Gelegenheitsfahrer oder Fahrgäste, die nicht bundesweit unterwegs sein wollen, müsse es aber auch gute Angebote geben. Bruchertseifer sagt, ein abgestuftes Abomodell mit räumlich unterschiedlichen Geltungsumfängen würde mehr Fahrgastbedürfnisse abdecken. Kritik kommt seitens der Fahrgast-Vertreter an der Qualität des Nahverkehrs, die auch nicht zu Tariferhöhungen passe. „Auf stark frequentierten Buslinien wie dem 41er und dem 32er merkt man den 20-Minuten-Takt an zu vollen Fahrzeugen. Wenn dann noch einzelne Busse ausfallen, was schon passiert ist, wird es indiskutabel“, so Bruchertseifer. Im Hinblick auf die Mobilitätswende müsse man aber einen besseren Nahverkehr anbieten.

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    10 Kommentare
    Gerold Rainer

    Hauptsache die Streifenkarten haben wieder eine ungerade Anzahl von Streifen, nämlich neun. Es ist in meinen Augen wirklich eine absolut schäbige Geschäftspraxis vom AVV, dass man eine einzelne Streifenkarte nicht aufbrauchen kann und immer ein Streifen als Rest übrigbleibt. Eigentlich sollten auch die Streifenkarten beim Kauf ein Jahr gültig sein und nur nicht bis zum nächsten Tarifwechsel. Der letzte Winter hat gezeigt, dass im Fuhrpark jede Menge von den schweineteuren Hochglanz- Tramzügen stehen aber anscheindend keine einzige Schneefräse. Es läuft nach dem Motto: Wir können alles, außer Service. Dem Gelegenheitsnutzer, der gerne mal das Auto stehen lassen würde, wird es gründlich verleidet.

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    Walter Koenig

    Fahren Sie einfach mal nach Königsbrunn, da müssen Sie 3 Streifen abstempeln.

    Robert Miehle-Huang

    "Eigentlich sollten auch die Streifenkarten beim Kauf ein Jahr gültig sein und nur nicht bis zum nächsten Tarifwechsel." Auch das ist falsch. Streifenkarten sind drei Monate über einen Tarifwechsel hinaus gültig: https://www.avv-augsburg.de/service/faq

    Thomas Keller

    Ich stemple den 9. Streifen einmal und auf der neu gekauften Karte Nummer 1 ebenso einmal. Dann habe ich den Fahrpreis entrichtet.

    Robert Miehle-Huang

    " Es ist in meinen Augen wirklich eine absolut schäbige Geschäftspraxis vom AVV, dass man eine einzelne Streifenkarte nicht aufbrauchen kann und immer ein Streifen als Rest übrigbleibt" Natürlich kann man, Rainer. Sonderlich ÖPNV-erfahren sind Sie ned, oder? Selbstverständlich können Sie für eine Fahrt, die zwei Streifen kostet, einen auf der alten und einen auf der neuen Streifenkarte entwerten. Toll, nicht?

    Gerold Rainer

    @Robert Miehle-Huang: Ich habe das System mit dem neun Streifen schon verstanden. Bei Preisstufe 2, ich nehme mal an die gebräuchlichste, ist es so, als gäbe es Socken nur in Packungen zu neun Einzelexemplaren zu kaufen. Der Kunde wird genötigt, einen weiteren Neunerpack zu kaufen, um neun vernüftige Paar Socken zu haben. Braucht er noch mehr Socken, läuft es auf die doppelte Menge hinaus. So läuft Kundenbindung. Danke, nicht mit mir.

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    Robert Miehle-Huang

    Und wenn der Pack Socken aus 8 Paaren bestände, würde der Rainer anmerken, er brauche aber nur 7. Sie sind nur am Nörgeln, ist Ihnen das eigentlich schon mal aufgefallen?

    Dieter Mitulla

    Zurzeit sind Ausfälle von Verbindungen, verpasste Anschlüsse, zu früh oder zu spät abfahrende Trams und Busse an der Tagesordnung. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu einem bestimmten Termin sein Ziel erreichen will, tut gut daran, eine halbe Stunde Sicherheitsreserve einzuplanen. Zu diesem Diebstahl von Lebenszeit passt eine Fahrpreiserhöhung wie die Faust aufs Auge. Danke für nichts, schwarz-grüne Rathausmehrheit!

    Walter Fischer

    Mit mir auch nicht mehr. Diese Preise sind doch nur noch Nepp. Als Vorwand werden natürlich wie immer gestiegene Kosten genannt. Wenn man nur kurz was zu erledigen/besorgen hat ist jedes Parkhaus günstiger.

    Maria Tkacuk

    Warum wird jetzt so überrascht getan ? Es war doch vollig klar, daß die exorbitanten völlig überzogenen Lohnforderungen von Verdi, der Lokführergewerkschft und Co. auf dem Sektor "Öffentlicher Verkehr" erheblich zuschlagen würden und die Preise erheblich in die Höhe treiben werden ! Jetzt tut man wieder so, als würde einen das völlig überraschen.

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