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Polizeischuss am FCA-Stadion: Unfall oder Absicht?

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Schuss am FCA-Stadion: Reagierte der Polizist auf die gezogene Waffe seines Kollegen?

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    Ein 28-jähriger Polizist steht aktuell wegen eines Schusses auf einen Kollegen am Rande eines FCA-Spiels im August 2023 vor dem Augsburger Landgericht.
    Ein 28-jähriger Polizist steht aktuell wegen eines Schusses auf einen Kollegen am Rande eines FCA-Spiels im August 2023 vor dem Augsburger Landgericht. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Was geschah wirklich an diesem Augustnachmittag am Rande des FCA-Spiels gegen Mönchengladbach? Wie konnte es passieren, dass ein heute 28-jähriger Polizeibeamter in einen Polizeibus schoss und seinen Kollegen dabei nur um Haaresbreite verfehlte? Das versucht das Augsburger Landgericht aktuell zu klären. Nachdem der Angeklagte Maximilian K. zum Prozessauftakt am Dienstag den Schuss eingeräumt und von einem Blackout im Moment der Schussabgabe gesprochen hatte, sagten am Mittwoch die Polizisten aus, die im Polizeibus gesessen hatten.

    Zuvor allerdings brachte Richter Christoph Kern eine völlig neue Erklärung für die Ereignisse ins Spiel. In diesem Szenario hätte sich Maximilian K. nach einem langen Nachmittag voller Wasserspiele mit einem Kollegen an den Bus angeschlichen, um eine aus einem Handschuh gebastelte Wasserbombe hineinzuwerfen. Und sich in dem Moment, als die Tür aufging, nicht nur einer Wasserpistole, sondern auch der gezogenen Dienstwaffe in der Hand eines Kollegen auf der Rückbank gegenübergesehen. Der 28-Jährige habe dadurch möglicherweise für sich eine Gefahrensituation wahrgenommen und daraufhin geschossen. Die Besatzung des Polizeibusses habe gewusst, dass sich Maximilian K. und sein Kollege anschleichen. Doch nur einer der beiden jungen Polizisten auf der Rückbank hatte eine Wasserpistole. „Meinen Sie ernsthaft, dass wir glauben, dass der hinten drinsitzt und auf den Spaß wartet, ohne vorbereitet zu sein?“, hielt der Richter dem Angeklagten vor. „Die Lösung ist, dass er vorher seine Waffe gezogen hatte.“

    Angeklagter und seine Kollegen bestreiten die Version des Gerichts

    Der Angeklagte jedoch bestritt, dass sein Kollege mit der Dienstwaffe in der Hand auf seinen Angriff gewartet hatte. Auch die Kollegen, die mit im Bus gesessen hatten, konnten sich trotz hartnäckiger Nachfragen unter Androhung von ernsten strafrechtlichen Konsequenzen nicht an eine Waffe in der Hand des Kollegen erinnern. Der 27-Jährige, den die Kugel von Maximilian K. nur knapp verfehlte, zeigte sich entrüstet und wies dieses Szenario weit von sich. „Auf gar keinen Fall ziehe ich einfach so im Kombi meine Dienstwaffe, weil ein bisschen Wasser rumgespritzt wurde.“ Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

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