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Politik: Nur noch 1000 Tage

Politik

Nur noch 1000 Tage

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    Kabarettist Alfred Mittermeier, der große Bruder von Comedian Michael Mittermeier, schenkte der SPD ein. „Bauer sucht Frau – SPD sucht Mitglieder“, sagte er.
    Kabarettist Alfred Mittermeier, der große Bruder von Comedian Michael Mittermeier, schenkte der SPD ein. „Bauer sucht Frau – SPD sucht Mitglieder“, sagte er.

    Wer es schon wusste oder zumindest ahnte, bekam bei der Halbzeitbilanz der SPD quasi amtlich, dass Politik und Kabarett nicht unbedingt ge-trennte Welten sein müssen. Auch wenn ihm Kabarettist Alfred Mittermeier bei der Anzahl der Lacher den Rang ablief: Stefan Kiefer, Fraktionsvorsitzender der

    „Herunterzählen“ lautet die Devise bei der Augsburger SPD und ihrem Fraktionsvorsitzenden. Heruntergezählt wurden nicht nur die großen und kleinen Verfehlungen der aus CSU und Pro Augsburg bestehenden Stadtregierung, sondern auch die Tage bis zur nächsten Kommunalwahl 2014. Genau 1000 an der Zahl waren es am Samstag. „Eine Zahl, die zeigt: So viel ist es ja nicht mehr, es geht vorwärts, wohin auch immer“, so Kiefer.

    Kritik an Döner-Verbot und Querelen rund um den Kö

    Von der geplanten Privatisierung des alten Stadtbads über das Dönerverbot und die Querelen um den Königsplatzumbau bis hin zum Thema Theater ging Kiefer in seiner Bilanz besonders auf jene Punkte ein, die in seinen Augen von der Regierungskoalition weniger gern erwähnt werden. „Das Tolle ist: Man sieht nicht nur das Spiel nicht, man sieht auch die Verantwortlichen nicht“, bemerkte er mit Blick auf den missglückten Umbau des Curt-Frenzel-Stadions. Für Kiefer ist der Verantwortliche freilich klar.

    „Ein Bürgermeister, der keine Verantwortung will, sollte sein Amt umgehend aufgeben“, lautet sein Rat an Kultur- und Sportbürgermeister Peter Grab, den er einmal mehr als teuersten Lehrling Augsburgs bezeichnete.

    Lob hatte Kiefer nur für eigene, noch unter der Regierung von Oberbürgermeister Paul Wengert (SPD) angestoßene Projekte übrig, beispielsweise für den Bau der Drei-Auen-Schule sowie der Westparkschule oder des Jugendhauses Kosmos im Univiertel. Besonders lobte Kiefer auch die Neue Stadtbücherei, in der die Veranstaltung stattfand. „Ich weiß noch gut, wie die CSU dieses Gebäude abgelehnt hat und gegen ein Schauspielhaus ausgespielt hat. Und jetzt baut sie selbst keins, obwohl sie an der Macht ist“, so Kiefer.

    Kabarettist mit guten Tipps für die Genossen

    Dafür, dass auch die Schwierigkeiten der SPD zur Sprache kamen, waren weder Kiefer noch die Parteivorsitzende Ulrike Bahr verantwortlich, sondern Kabarettist Alfred Mittermeier. „Bauer sucht Frau – SPD sucht Mitglieder“, brachte er das Mitgliederproblem kurz und knapp auf den Punkt. Auch zu Themen wie der demografischen Entwicklung hatte der große Bruder des bekannten Comedian Michael Mittermeier gute Tipps für die Genossen.

    Da der Trend zu immer späteren Geburten geht, könne man sich ja „die Rente mit Kindergeld aufbessern“, so Mittermeier. Auch zum Thema Kinderbetreuung, einem wichtigen Punkt für die SPD, konnte der Gastredner durch diese Betrachtungsweise noch neue Aspekte hinzufügen. „Bald gibt es Altersheime mit Krippenplätzen“, ist sich Mittermeier sicher.

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