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Augsburg: Der Osterplärrer 2022 findet statt – aber in welchem Format?

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Der Osterplärrer 2022 findet statt – aber in welchem Format?

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    Im Jahr 2019 fand letztmals ein Osterplärrer in Augsburg statt. Wegen Corona fiel die Veranstaltung zweimal aus. In diesem Jahr soll es wieder ein Volksfest geben.
    Im Jahr 2019 fand letztmals ein Osterplärrer in Augsburg statt. Wegen Corona fiel die Veranstaltung zweimal aus. In diesem Jahr soll es wieder ein Volksfest geben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Corona-Pandemie hat in den beiden zurückliegenden Jahren den großen Volksfesten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Oster- und Herbstplärrer in Augsburg mussten jeweils abgesagt werden. In den Sommermonaten sorgten die Schausteller mit einem abgespeckten Plärrer zumindest für ein wenig Abwechslung und Vergnügen auf dem Festgelände. Dieses Jahr soll auch im Frühjahr endlich wieder ein Volksfest stattfinden. Josef Diebold, Sprecher der Schausteller, sagt gegenüber unserer Redaktion: "Es findet eine Veranstaltung statt. Fraglich ist derzeit das Format." Könnte es womöglich wieder Bierzelte geben? In einem wichtigen Punkt muss die Stadt noch eine Lösung finden: Gegenwärtig steht das großes Corona-Testzentrum auf dem Plärrergelände. Diese Einrichtung ließe sich nur schwierig mit dem Volksfest kombinieren.

    Der Termin für den Osterplärrer 2022 steht seit Langem fest. Gestartet wird am Ostersonntag, 17. April. Dauern soll das zweiwöchige Fest bis Sonntag, 1. Mai. Diebold und seine Schaustellerkollegen blicken vorab auf einen anderen Termin: Am Donnerstag, 24. Februar, geht es im bayerischen Wirtschaftsministerium bei einem Treffen um die Frage, unter welchen Auflagen die Staatsregierung in diesem Jahr die Austragung von Volksfesten ermöglichen möchte.

    In den Vorjahren waren Volksfeste wie der Plärrer generell verboten

    Danach werde man sicherlich mehr wissen, sagt Diebold. Auch die Stadt Augsburg werde sich an den staatlichen Vorgaben zu orientieren haben. In den Vorjahren waren Volksfeste generell verboten. Die Feste im Sommer 2020 und 2021 waren als "Mini-Plärrer" konzipiert. Die Stadt erteilte die Genehmigung dazu. Das Gelände war eingezäunt. Besucherinnen und Besucher wurden an den Zugängen wegen des Impfnachweises kontrolliert. Zudem gab es eine Begrenzung der maximalen Besucherzahl. Aufgrund der Ansteckungsgefahr waren Bierzelte, in denen sich Menschen normalerweise drängen, nicht erlaubt. Es blieb bei mehreren Ständen in der Außengastronomie auf dem Plärrer.

    Der Ersatz-Plärrer zeigte sich abends besonders stimmungsvoll.
    Der Ersatz-Plärrer zeigte sich abends besonders stimmungsvoll. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Vonseiten der Politik gab es für die Schausteller, die die Veranstaltung auf die Beine stellten, viel Lob. Gewürdigt wurde das überzeugende Hygienekonzept. Daran erinnert Diebold: "Es hat sich zweimal gezeigt, dass der Mini-Plärrer kein Infektionstreiber gewesen ist." Aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren gehen die Schaustellerinnen und Schausteller nun davon aus, dass einem eher ungetrübten Volksfestvergnügen nichts im Wege stehen sollte.

    Noch ist offen, wie groß der Augsburger Plärrer 2022 ausfällt

    Wie groß der Osterplärrer ausfällt, ist offen. Dies verhehlt Diebold nicht: "Es ist reine Kaffeesatzleserei." Überlegungen gäbe es mehrere. Die Schausteller könnten sich vorstellen, dass es dieses Mal keine Zugangskontrollen gibt, also auch Nicht-Geimpfte aufs Volksfest kommen dürften. Anders sähe es bei einzelnen Fahrgeschäften aus, wo gegebenenfalls die 2G-Regelung angewandt werden müsste.

    Diebold will nicht ausschließen, dass auch wieder große Bierzelte erlaubt sein werden. Man müsste sich in diesem Fall an der geltenden Corona-Regelung in der Gastronomie orientieren. Geimpfte und Genesene hätten Zutritt. Ein Verbot der Volksfeste schließt Diebold als Vertreter der Schausteller nahezu aus: "50 Prozent der Menschen sind geboostert, also komplett geimpft." Gerade ihnen müsse man den Weg zurück in die Normalität zügig ermöglichen.

    Wenn das Plärrergelände nicht von den Volksfesten belegt wird, dient der Platz als große Parkfläche für Pendlerinnen und Es ist die einzige städtische Anlaufstelle für einen kostenlosen PCR-Test. Menschen, die sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert haben, kommen mit Auto, Tram oder zu Fuß in den abgesperrten Bereich, in dem ein großes Testzelt für

    Funktioniert der Plärrer trotz Corona-Testzentrum auf dem Gelände?

    Aus Sicht von Diebold ließe sich allerdings das Testzentrum schwer mit einem Volksfest kombinieren. Er gehe davon aus, dass das Testzelt während der Veranstaltung nicht stehen bleiben könnte. Laut Diebold will die Stadt zum 31. März schließen und die Zelte danach abbauen. Den Schaustellern bliebe danach genügend Zeit, um ihre Stände und Fahrgeschäfte aufzubauen, möglicherweise auch die Bierzelte.

    Das Testzentrum der Stadt Augsburg ist gegenwärtig auf dem Plärrergelände untergebracht.
    Das Testzentrum der Stadt Augsburg ist gegenwärtig auf dem Plärrergelände untergebracht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt bestätigt, dass sie einen Umzug des Testzentrums längst ins Auge gefasst habe. Zwei Standorte sind dem Vernehmen nach geprüft. Noch wolle man aber nicht sagen, welcher Ort den Vorzug bekommt. Denkbar wäre auch, dass das Testzentrum an zwei Standorte verlagert wird, um das Verkehrsaufkommen etwas zu entzerren. Das Testzentrum wird im Auftrag der Stadt von der Firma Bäuerle Ambulanz betrieben. Ein Zurück ans Messezentrum scheint eher ausgeschlossen. Der eingespielte Standort mit der guten Verkehrsanbindung wurde zu Jahresbeginn aufgegeben. Umweltreferent Reiner Erben erläutert: "Die Messe Augsburg hat für Januar 2022 mit einem normalen Messebetrieb geplant, wofür sie die gesamten Räumlichkeiten benötigt. Aufgrund dessen musste das Testzentrum umziehen."

    Die Stadt Augsburg signalisiert Unterstützung für den Osterplärrer

    Dass ein Volksfest, in welchem Format auch immer, stattfindet, wird von der Stadt begrüßt. Die städtische Unterstützung werde es geben. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle sagt: "Nach wie vor sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Durchführung des Osterplärrers noch nicht absehbar. Wir gehen jedoch von Lockerungen der pandemisch veranlassten Regelungen aus". In Absprache mit dem Schaustellerverband benötige man bis Ende Februar Planungssicherheit für den Osterplärrer. Momentan liefen umfangreiche Vorbereitungen. Im Vorjahr hatte sich die Stadt als Veranstalterin auch um die Austragung des Christkindlesmarkts intensiv bemüht. Das Vorhaben scheiterte kurz vor der geplanten Eröffnung. Die bayerische Staatsregierung verbot sämtliche Weihnachtsmärkte.

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