Der Plärrer ist eine Institution in Augsburg. Zweimal im Jahr findet Schwabens größtes Volksfest statt. Der Frühjahrsplärrer startet wie gewohnt am Ostersonntag. Ostern ist dieses Jahr ungewöhnlich früh. Am 31. März geht's los. Vieles wird Gästen vertraut sein, es gibt aber auch einige Neuerungen. Eine sticht beim Rundgang über das Festgelände sofort ins Auge. Die Festwirtsfamilie Held weiht ihr neues Zelt ein. Tina Held tritt zudem erstmals als Festwirtin in Aktion. Festwirt Thomas Kempter vom Binswanger-Zelt hat bereits die ersten Erfahrungen gesammelt. Am Sonntag endete das Frühlingsfest in Göggingen. "Wir sind ausgezeichnet in die Saison gestartet", sagt Kempter, "vor allem an den Wochenenden war das Zelt voll". Wenn es jetzt am Frühjahrsplärrer bald losgeht, hat die Sicherheit eine noch stärkere Bedeutung als in den Vorjahren.
Osterplärrer 2024 in Augsburg: Der Platz ist komplett belegt
Ähnlich wie beim zurückliegenden Herbstplärrer sind die Wege am Festgelände verbreitert. Um den Besucherstrom zu lenken, bleibt mehr Platz. "Das Festgelände ist komplett ausgebucht", informiert Josef Diebold, Chef der schwäbischen Schausteller. Zwei Absagen habe es eher kurzfristig gegeben, Ersatz sei organisiert worden. Ein spektakulärer Aussichtsturm wird zumindest an Ostern nicht kommen, stattdessen ist das 48 Meter hohe Riesenrad wieder im Einsatz.
Neu ist in diesem Jahr, dass Besucher am eingezäunten Gelände gezählt werden. Es werde eine digitale Form der Erfassung eingerichtet, sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle. Die Technik werde es ermöglichen, bei einer möglichen Überfüllung des Platzes entsprechend zu reagieren.
Auch bei einem anderen Sicherheitsaspekt sind Polizei und Stadt Augsburg besser ausgerüstet. Das Sicherheitswarnsystem wurde technisch weiter verbessert. Es ist eine Reaktion auf das Unwetter mit Starkregen. Nach dem Umzug beim Herbstplärrer herrschte in der Region Augsburg eine Ausnahmesituation. Im Umland und in einzelnen Augsburger Stadtteile gab es immense Schäden. Das Plärrergelände blieb zwar vom Hagel verschont, der Starkregen führte jedoch dazu, dass der Platz geräumt wurde. Fahrgeschäfte standen still. Der Betrieb in beiden Festzelten ging weiter. Im Rückblick sagt Robert Maschke, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, die Zelte hätten Schutz geboten. In einem Katastrophenfall sei aber nicht ausgeschlossen, dass das Festgelände komplett geräumt werden müsse. Die verbesserte Technik sei eine große Hilfe.
Bei den Fahrgeschäften am Plärrer gibt es viele altbekannte Gesichter unter den Schaustellern. Zwei Kinder- und Familiennachmittage (jeweils mittwochs) sowie zwei Feuerwerke (jeweils freitags) gehören zum Programm.
Festwirte begründen die höheren Preise auf dem Plärrer in Augsburg
Beide Festwirte haben beim Osterplärrer, wie die Veranstaltung ebenfalls genannt wird, auf die Entwicklungen in der Gastronomie reagiert. Seit Jahresbeginn gilt bei Speisen nicht mehr die Mehrwertsteuer von sieben Prozent, es ging zurück auf 19 Prozent. Beim Bierpreis gelten ebenfalls neue Preise. Im Schallerzelt kostet die Maß jetzt 12,40 Euro, im Vorjahr waren es 11,60 Euro. Durstige Besucher zahlten im Binswanger-Zelt elf Euro, jetzt sind es 11,70 Euro. Bei Speisen müssen Gäste ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Die Wirte führen dies nicht allein auf die Mehrwertsteuer zurück. Energie- und Personalkosten machen sich ebenfalls bemerkbar. Ferner habe die Stadt die Platzmiete deutlich erhöht.
Dass es bis zur Eröffnung nicht mehr lange dauert, registrieren Autofahrer seit Montag. Es gibt wegen des Aufbaus der Stände und Fahrgeschäfte keine öffentlichen Parkplätze am Plärrergelände mehr. Ortskundige Autofahrer weichen in angrenzende Wohngebiete aus.
Der Osterplärrer findet von Sonntag, 31. März, bis Sonntag, 14. April statt. Der Betrieb am Ostersonntag startet um 10.30 Uhr. Der Fassanstich von Oberbürgermeisterin Eva Weber findet um 17 Uhr im Binswanger-Zelt statt.