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ÖPNV: Bekommt die Max-Straße eine eigene Tramlinie?

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Bekommt die Max-Straße eine eigene Tramlinie?

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    Wird es weiterhin eine Straßenbahnlinie durch die Maximilianstraße geben? Der Stadtrat berät am Mittwoch darüber.
    Wird es weiterhin eine Straßenbahnlinie durch die Maximilianstraße geben? Der Stadtrat berät am Mittwoch darüber. Foto: Anne Wall

    Heute geht es im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates um eine Straßenbahnlinie durch die Maximilianstraße. Es ist inzwischen klar, dass es für den Vorschlag der Stadt, der Tram eine Absage zu erteilen, keine Mehrheit geben wird. Auch die CSU wird den Vorschlag ihrer Wirtschaftsreferentin Eva Weber nicht mittragen, sondern wird beantragen, eine Max-Linie zu entwickeln. Wir klären die wichtigsten Fragen:

    Braucht  man eine Tram durch die Maximilianstraße? Rein verkehrlich betrachtet nicht. Das Gebiet ist ausreichend erschlossen, etwa was die Entfernung zur nächsten Haltestelle betrifft. Zudem fahren dort Busse. Politisch wird die Angelegenheit anders gesehen: Hier spielten seit Beginn der Diskussion vor zehn Jahren Themen wie die Belebung der Prachtmeile durch eine Straßenbahnlinie eine Rolle.

    Wie ist die Beschlusslage? Im bis 2011 gültigen Nahverkehrsplan, der die Ziele für das Nahverkehrsnetz skizziert, ist die Max-Tram als Wunsch enthalten. Für die anstehende Fortschreibung schlägt die Stadt vor, die Linie herausfallen zu lassen. Einer der Gründe: Am neuen Kö gebe es nicht genug Platz für eine Max-Linie.

    Wie konnte das passieren? Die aktuelle Kö-Planung fußt auf einem Bürgerentscheid (2007) samt daraus folgendem Ideenwettbewerb zur Umgestaltung der Innenstadt. Eine Max-Tram war bei dem Jahrhundertprojekt nicht das vordringliche Ziel. Für die Stadtwerke, die sich offenbar auch nicht darum reißen, durch die Maxstraße zu fahren, war wichtig, den Knotenpunkt leistungsfähiger zu bekommen.

    Auf politischer Ebene mag bei der Neuplanung eine Rolle gespielt haben, dass man die Eingriffe am Kö-Park gering halten wollte. Mit diesem Argument hatte die CSU die Planung der Vorgängerregierung unter Beschuss genommen.

    Will man das bestehende Liniennetz aber nicht völlig auf den Kopf stellen, müsste eine Max-Straßenbahn die Park-Seite des Haltestellendreiecks (LEW-Seite) anfahren. Dort ist aber künftig nur Platz für die Linie 4 und die Busse 22 und 23. Eine zusätzliche Linie am kurzen Bahnsteig einzuschieben, geht laut Stadtwerken nicht. Auch eine Umplanung kommt nicht mehr infrage. Die Gleise für den neuen Kö liegen bereits in der Kaiserhofkreuzung.

    Warum wird das erst jetzt klar? Richtig angefasst hat die Stadt die Max-Linie erst jetzt wieder mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans. Formal gab es vorher keinen Anlass. Ein Nebeneffekt: Damit verschaffte sich die Stadt in Sachen Maxstraße etwas Ruhe. 2011 gab es ein Bürgerbegehren mit 10 000 Unterschriften, das eine Sanierung und eine Tram forderte. Die Stadt blockte das Begehren aus rechtlichen Gründen ab. Allerdings stand sie nun unter Handlungsdruck und stellte eine schnelle Sanierung in Aussicht. 2011 beschloss der Stadtrat den Umbau. Baulich sollte ein Linienbetrieb möglich sein.

    Politisch war den Begehrens-Forderungen vorerst nachgekommen. Schon damals muss aber klar gewesen sein: Der Maxstraßen-Bebauungsplan und der ein Jahr zuvor verabschiedete Kö-Bebauungsplan passen in Sachen Tram nicht zusammen. Öffentlich darauf hingewiesen haben weder Stadt noch Stadtwerke.

    Wäre  die Kö-Förderung in Gefahr? Stadtwerke-Chef Norbert Walter wird dies heute im Ausschuss betonen. Von der Hand zu weisen sind seine Argumente nicht. Indem die Stadt Fördergeld von Bund und Land in Anspruch nimmt, geht sie Verpflichtungen ein. Für den umgebauten Kö dürfen durch eine Max-Tram keine Nachteile entstehen. Konkret: Wegen einer Max-Tram dürfen nicht weniger Passagiere an den

    Gibt es Alternativen? Es gibt die Variante, die morgendlichen Zusatzfahrten zur Uni (Linie 3) auf dem Hinweg wie vor dem Kö-Umbau über den Heuss-Platz fahren zu lassen, auf dem Rückweg aber über die Maxstraße zu leiten. Dieser Schmalspurbetrieb kostet laut Stadtwerken 5,5 Millionen Euro pro Jahr. Formal wäre damit die Forderung nach Linienbetrieb erfüllt. Die Zahl der Fahrgäste dürfte sich aber in Grenzen halten. Die SPD regt hingegen eine Flügelung von Linien an. Die Grünen wollen alle Varianten vorgestellt bekommen.

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