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Neues Programm hilft psychisch Kranken in Augsburg.

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Wem erzähle ich von meiner psychischen Erkrankung?

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    Psychisch erkrankte Menschen leiden häufig unter Stigmatisierung. Ein neues Gruppenprogramm der Uni Ulm beschäftigt sich sowohl damit als auch mit der Frage, ob und wie die Teilnehmer ihre Erkrankung offenlegen wollen.
    Psychisch erkrankte Menschen leiden häufig unter Stigmatisierung. Ein neues Gruppenprogramm der Uni Ulm beschäftigt sich sowohl damit als auch mit der Frage, ob und wie die Teilnehmer ihre Erkrankung offenlegen wollen. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Melanie Karger war Anfang 20, als sie wegen ihrer Depressionen zum ersten Mal in die Klinik musste. Anders als bei einer Behandlung wegen Blinddarmentzündung oder wegen eines Beinbruchs dauern solche Aufenthalte oft mehrere Wochen. Und so habe die Mutter im Dorf erzählt, dass ihre Tochter jetzt in der Klinik arbeitet, damit niemand erfährt, dass sie psychisch erkrankt ist. Schon früh, sagt Karger, die heute 42 Jahre alt ist, habe sie so für sich gelernt, dass keiner von ihrer Erkrankung wissen dürfe. Dass es etwas ist, wofür man sich schämen muss. Dafür, dass man es nicht geschafft hat, die Depressionen selbst zu überwinden. Aus dem Fremdstigma wurde ein Selbststigma. Zu den Depressionen kamen Angst- und Zwangsstörungen. Und so, sagt Karger, die eigentlich anders heißt, habe sie lange gebraucht, um sich überhaupt einzugestehen, dass sie Hilfe braucht. Um sich Hilfe zu holen. „Das hat meinen Heilungsprozess um Jahre verzögert“, glaubt sie heute.

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