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Nahverkehr: Stadt Augsburg lehnt Tramlinie durch Maxstraße ab

Nahverkehr

Stadt Augsburg lehnt Tramlinie durch Maxstraße ab

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    Noch bis Dezember 2013 werden Straßenbahnen im Linienbetrieb durch die Maximilianstraße fahren. Dann ist der Kö-Umbau abgeschlossen und der Ersatzverkehr wird aufgehoben.
    Noch bis Dezember 2013 werden Straßenbahnen im Linienbetrieb durch die Maximilianstraße fahren. Dann ist der Kö-Umbau abgeschlossen und der Ersatzverkehr wird aufgehoben. Foto: Anne Wall

    Seit einem knappen Jahr fahren drei Straßenbahnlinien durch die Maximilianstraße. Doch wenn der Königsplatzumbau in elf Monaten fertiggestellt ist, soll diese Trasse wieder als Betriebsgleis verwendet werden. Denn im Hinblick auf eine dauerhafte Linienführung macht die Stadt nun eine Kehrtwende. Man sehe keine Möglichkeiten, eine der bestehenden Linien dauerhaft durch die Straße zu bringen, so Wirtschaftsreferentin Eva Weber.

    Am Mittwoch wird sie den Stadträten im Wirtschaftsausschuss einen Zwischenbericht zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans vorstellen. Darin legen Stadt und Landkreise fest, wie sie den Nahverkehr in den kommenden Jahren organisieren wollen. Was dort nicht auftaucht, wird nicht umgesetzt.

    Entgegen früherer Ankündigungen und entgegen dem Vorgänger-Nahverkehrsplan ist eine Linie in der Maximilianstraße jetzt nicht mehr vorgesehen. Die Forderung danach war zuletzt in der Bürgerversammlung im Oktober bekräftigt worden. Zudem hatte die Stadt beim Umbau der Maximilianstraße beschlossen, die Haltestellen so zu gestalten, dass hier ein dauerhafter Linienbetrieb möglich wäre.

    Nötig werden diese Umbauten nicht, wenn es bei dem jetzigen Vorschlag der Stadt bleibt, der sich auf ein Gutachterbüro stützt. Besonders, was eine dauerhafte Verlegung der Linie 6 betrifft, führt die Stadt Bedenken wegen der Förderung an. Viele Anwohner des Textilviertels wünschen sich eine Verlegung in die Maxstraße, damit der Schlenker über den Theodor-Heuss-Platz auf dem Weg in die Innenstadt entfällt.

    "Änderung könnte die Förderung der ganzen Mobilitätsdrehscheibe gefährden"

    Doch laut Weber wäre es problematisch, den Verlauf der Linie 6 zu ändern. „Wir haben das hin- und herverschoben, aber eine Änderung könnte die Förderung der ganzen Mobilitätsdrehscheibe gefährden.“ Zur Erklärung: Die Linie 6 ist fördermäßig Bestandteil des Kö- und Hauptbahnhof-Umbaus. Inwieweit eine Verlegung der Linie 6 von der Hochschule weg aber tatsächlich Fahrgastverluste und somit Förderprobleme bringen würde, ist öffentlich bislang nicht klar beziffert.

    Als zweiten Punkt führt Weber an, dass der Königsplatz nach dem Umbau gar keine bestehende Linie aufnehmen kann, wenn diese über die Maxstraße fährt. In der Tat sind am neuen Haltestellendreieck an der Südseite (Linien 3 und 6) mehr Bahnsteigkapazitäten vorgesehen, weil die Strecke über die Adenauer-Allee weiterhin als Nord-Süd-Haupttrasse vorgesehen ist.

    Im Westen (LEW-Seite) des Haltestellendreiecks ist für Trams Richtung Bahnhof weniger Bahnsteigkapazität geplant – bei einem Weg über die Maxstraße müsste aber hier die Linie 6 noch Platz finden. Man habe beim Königsplatz irgendwann eine Entscheidung für eine Bauform finden müssen, so Weber.

    Eine Rolle bei den Überlegungen spielen auch die Kosten. Die Neubaukosten der Maxstraßengleise als Linie mit Erschütterungsschutz lägen bei geschätzten 7,5 Millionen Euro. Eine Sanierung als Betriebsgleis zum Depot käme auf zwei Millionen Euro, so Stadt und Stadtwerke. Geprüft wurde auch, ob man die Zusatzwagen, die morgens auf der Linie 3 im Schüler- und Studenten-Verkehr fahren, über die Maxstraße fahren lassen könnte oder ob man eine Ringlinie einrichten könnte, die nur auf dem Weg zum Königsplatz die Maximilianstraße nimmt. „Allerdings wären das Kosten von 5,5 Millionen Euro jährlich, ohne dass man viel davon hat“, so Weber.

    Beschlossen ist das Konzept noch nicht. Zunächst muss der Stadtrat darüber abstimmen. Am Mittwoch zeichnen sich heiße Debatten ab. Die SPD hat sich zuletzt für die Max-Tram ins Zeug gelegt, die CSU schwankte. „Es wird Diskussionen geben. Ich bin mir auch bewusst, dass viele Bürger diese Straßenbahn wollen“, so Weber.

    Leseraufruf Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an lokales@augsburger-allgemeine.de oder per Post an Augsburger Allgemeine, Maximilianstraße 3, 86150 Augsburg.

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