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Nahverkehr in Augsburg: Tramlinie durch die Maxstraße soll doch bleiben

Nahverkehr in Augsburg

Tramlinie durch die Maxstraße soll doch bleiben

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    Tramlinie durch die Maxstraße soll doch bleiben
    Tramlinie durch die Maxstraße soll doch bleiben

    Es ist das knappe Fazit einer langen und hitzigen Debatte: Die Straßenbahn-Linie durch die Maximilianstraße soll bleiben. Der Wirtschaftsausschuss kippte einstimmig den Vorschlag der Stadtverwaltung, die Linie nach Abschluss des Kö-Umbaus wieder abzuschaffen. Verwaltung und Stadtwerke müssen nun prüfen, welche Linie am besten über Augsburgs Prachtmeile geführt würde.

    Wie berichtet, hatte Wirtschaftsreferentin Eva Weber dem Ausschuss vorgeschlagen, die Max-Tram ab 2014 wieder abzuschaffen. Als Grund hatte sie unter anderem angeführt, dass sonst die Förderung der Mobilitätsdrehscheibe gefährdet sei. Stadtwerke-Chef Norbert Walter sieht dagegen Möglichkeiten, generell eine Linie durch die Maximilianstraße zu führen: „Durch die Mobilitätsdrehscheibe und auch die Förderbedingungen sind die Spielräume zwar enger geworden.“ Machbar sei das Projekt aber schon.

    Walter machte im Ausschuss jedoch Einschränkungen: Entscheidet sich die Stadt für eine dauerhafte Trasse über die Maxstraße, müssen die Gleise dort entsprechend ausgebaut werden. Walter hält Kosten von 7,5 Millionen Euro für durchaus realistisch, Zuschüsse gebe es dafür nicht. Die Stadt müsste das Projekt, sollte sie sich dafür entscheiden, also alleine finanzieren.

    Auch werde die Straßenbahn nicht sofort nach dem Umbau der Verkehrsdrehscheibe Königsplatz durch die Maxstraße verkehren können: Die Stadtwerke sehen eine Finanzierung des Gleisausbaus nicht vor 2014 oder 2015, die Tram kämme also frühestens ab 2016. Auch konkurriere das Projekt mit anderen kostenträchtigen Plänen: „Man darf nicht vergessen, dass wir derzeit die neue Linie 5 planen und am Hauptbahnhof 110 Millionen Euro verbauen“, sagte Walter.

    Offen ist, welche Linie künftig durch die Kaisermeile fahren würde. Die Freien Wähler hatten gestern beantragt, die Linie 2 zu teilen und jede zweite Fahrt über Maximilianstraße und Moritzplatz zum P+R-Platz West zu führen. Eine solche „Flügelung“ wäre aber auch für die Linie 6 denkbar, glaubt man bei der SPD. Die CSU hält ihrerseits eine Innenstadt-Ringline für attraktiv. Sie würde vom Roten Tor über Moritz- und Königsplatz und dann zurück zum Roten Tor führen. Vor allem für Touristen könnte eine solche Route attraktiv sein. All diese Alternativen sollen jetzt nochmals geprüft werden. Wann ein Ergebnis vorliegt, wurde nicht gesagt.

    Wirtschaftsreferentin Eva Weber, die die Max-Linie aus dem künftigen Nahverkehrsplan Augsburgs streichen wollte, sah sich gestern mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Kiefer hielt ihren Vorschlag für „inakzeptabel“, Rose-Marie Kranzfelder-Poth (Freie Wähler) fühlte sich dadurch „provoziert“. Der Stadtrat habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Beschlüsse gefasst, die eine Linie durch die Maximilianstraße vorsehen. Die Verwaltung habe diese Beschlüsse mit ihrem Vorstoß einfach umgeworfen. „Es ist aber immer noch der Stadtrat, der hier entscheidet, nicht die Verwaltung.“

    Auch die CSU – Eva Webers eigene Partei – wollte der Referentin nicht folgen: „Wir haben den politischen Willen, die Maxstraßen-Linie zu diskutieren“, so Thorsten Große. Wirtschaftsreferentin Weber sah sich zu Unrecht angegriffen: „Ich habe nichts gegen eine Trassenführung durch die Maximilianstraße. Ich arbeite nur Beschlüsse ab, die vor Jahren gefasst wurden.“

    Einig waren sich die Stadträte, dass sehr viele Bürger die Linie durch die Maxstraße behalten wollen. Sollte es am Ende nicht dazu kommen, warnte Reiner Erben (Grüne) schon jetzt vor einem neuen Bürgerbegehren.

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