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Nachruf: Herbert Mainka ist tot und die Augsburger Zoofreunde trauern

Nachruf

Herbert Mainka ist tot und die Augsburger Zoofreunde trauern

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    Herbert Mainka, der 18 Jahre den Freundeskreis Augsburger Zoo geführt hatte, ist überraschend gestorben. Unser Archivbild zeigt ihn beim Spatenstich für das neue Schimpansen-Freigehege vergangenen Oktober.
    Herbert Mainka, der 18 Jahre den Freundeskreis Augsburger Zoo geführt hatte, ist überraschend gestorben. Unser Archivbild zeigt ihn beim Spatenstich für das neue Schimpansen-Freigehege vergangenen Oktober. Foto: Ulrich Wagner

    Er sei völlig überraschend und unerwartet gestorben, heißt es in einer Mitteilung zum Tod von Herbert Mainka. Und nicht nur beim Freundeskreis des Augsburger Zoos trauert man um den langjährigen Vorsitzenden. Zoodirektorin Barbara Jantschke sagt: "Für uns alle war es ein Schock, er wird fehlen." Mainka war eine treibende Kraft bei der kostspieligen Modernisierung zahlreicher Tiergehege. Er galt als Teamspieler und Netzwerker, ja sogar als Vaterfigur.

    Viele Zoofreunde sind über den überraschenden Tod des 82-Jährigen erschüttert. Mainka sei in den vergangenen Wochen und Monaten, wie sonst auch, im Verein sehr aktiv gewesen. Beim öffentlichen Spatenstich für das neue Schimpansen-Freigehege im Oktober wirkte er wie der Mann, den man kannte: freundlich und zugewandt im Gespräch, engagiert in der Sache. Mit diesen Eigenschaften hat Herbert Mainka sehr viel für den städtischen Zoo in Augsburg erreicht.

    Zoofreunde Augsburg: Fast fünf Millionen Euro für Tiergehege

    Der Freundeskreis hat seit seiner Gründung 1995 fast fünf Millionen Euro in die Erneuerung von 14 Tiergehegen gesteckt. Die meisten Projekte wurden in den vergangenen 18 Jahren unter dem Vorsitz von Herbert Mainka auf den Weg gebracht. Zuletzt beteiligte sich der Förderverein am Bau des neuen Elefantenhauses, das neue Freigehege der Schimpansen finanziert er jetzt komplett, weil dem Zoo das nötige Geld fehlt. Im gleichen Zeitraum stieg die Mitgliederzahl bei den Augsburger Zoofreunden von 125 auf 1258.

    Zahlen und Erfolgsbilanzen sind das eine. Wie war Herbert Mainka als Mensch? "Er war extrem engagiert und ein Teamspieler mit großen Führungseigenschaften", sagt Helmut Schuler von den Zoofreunden. Mainka habe immer versucht, alle im Verein mitzunehmen, im Vorstand seien fast alle Beschlüsse einstimmig gefallen. "Für mich war er ein väterlicher Führungstyp, der immer einen guten Rat geben konnte."

    Bildredakteur Fred Schöllhorn kannte Mainka mehr als ein Vierteljahrhundert und sagt: "Er hat Anliegen in freundlicher Form durchgesetzt, blieb aber hartnäckig am Ball, wenn es um die Finanzierung von Zooprojekten ging." Ähnlich beschreibt Zoogastronom und Fördervereinsmitglied Klaus Schwenk den Verstorbenen. "Er war der Kopf des Freundeskreises und hat gut geführt, immer korrekt und sehr verbindlich." Beruflich war Mainka früher in der Versicherungsbranche tätig. Privat war er ein Katzenfreund mit einem großen Herzen für alle Tiere.

    Herbert Mainka half als Vorsitzender, die Goggelesbrücke zu retten

    Auch im Zoo schätzte man ihn sehr. "Wir hatten eine sehr enge Zusammenarbeit", sagt Direktorin Barbara Jantschke. Und sie betont auch: Ohne die treibende Kraft des Fördervereins würde der Zoo Augsburg nicht so aussehen, wie es heute der Fall ist. Teilweise waren Modernisierungen nötig, um verschärfte Tierschutzauflagen zu erfüllen. Sie sorgen aber auch dafür, den Besuchermagneten am Siebentischpark attraktiv zu halten. An eine kurz entschlossene Initiative von Mainka erinnert sich Jantschke besonders gut: "Er war der federführende Retter der Augsburger Goggelesbrücke." Der historische Holzaufbau der Brücke steht heute als Aussichtsplattform an der Seehundanlage. Er ist bei Besuchern sehr beliebt.

    Die Eröffnung des neuen Schimpansen-Freigeheges, dem aktuellen Projekt des Fördervereins, für das sich Mainka zuletzt so sehr eingesetzt hat, könne er nicht mehr miterleben, bedauert man bei den Zoofreunden. Nach seinem Tod hinterlässt er Ehefrau Eva in Neusäß, zwei Söhne und viele trauernde Weggefährten.

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