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Nachruf: Herbert Lorenz Mayr ist tot – für viele war er der "Fußball-Pfarrer"

Nachruf

Herbert Lorenz Mayr ist tot – für viele war er der "Fußball-Pfarrer"

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    Pfarrer Herbert Lorenz Mayr war auch als "Fußball-Pfarrer" bekannt. Nun ist er gestorben.
    Pfarrer Herbert Lorenz Mayr war auch als "Fußball-Pfarrer" bekannt. Nun ist er gestorben. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Als Walther Seinsch im November 2000 die Augsburger Fußballbühne betrat, stand der FC Augsburg unmittelbar vor der Pleite. Damals flehte Pfarrer Herbert Lorenz Mayr nicht nur den heiligen Judas Thaddäus um Hilfe für seinen Lieblingsverein an, sondern half auch selbst - mit einer 1000-Mark-Spende. "Das Geld", sagte er ein Mal augenzwinkernd, "stammte nicht aus dem Opferstock, sondern aus meiner Privatschatulle." Mayrs Liebe zum Fußball war fast so alt wie er selbst: 83 Jahre. Neben dem katholischen Glauben war auch der Fußball sein Leben. Früher trat er selbst gegen den Ball, unter anderem bei den Datschiburger Kickers und in der Traditionsmannschaft des FCA an der Seite ehemaliger Größen wie dem Weltmeister von 1954, Uli Biesinger oder Willi Miller, dem Libero. Jetzt ist der katholische Geistliche nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben.

    Geboren und aufgewachsen ist Mayr in Wörleschwang im Landkreis Augsburg. Dort feierte er vor mehr als 50 Jahren seine Primiz und vor einigen Jahren auch das goldene Priesterjubiläum. Mayrwar nach seiner Zeit als Kaplan in St. Joseph in Oberhausen 22 Jahre Seelsorger in der Pfarrei St. Thaddäus in Kriegshaber.

    Herbert Lorenz Mayr war Ehrenmitglied beim FC Augsburg

    Im Anschluss daran war er neun Jahre als Pfarrer in St. Vitus in Ottmarshausen und sechs Jahre als Mitarbeiter in der Klinikseelsorge am Zentralklinikum in Augsburg tätig, bevor er 2009 in den Ruhestand ging. Gleichzeitig war er 23 Jahre geistlicher Beirat des Verbandes Deutsche Jugendkraft (DJK). Vor allen Dingen wegen seiner offenen und menschlichen Art war er bei seinen "Schäfchen" beliebt und geschätzt.

    Beim FC Augsburg war er mehr als 50 Jahre Mitglied und wurde beim Bundesligisten auch zum Ehrenmitglied ernannt. Doch auch für die Amateure hatte er ein großes Herz. Man nannte ihn deshalb auch den Fußball-Pfarrer. Ein Höhepunkt in seinem beruflichen Wirken war sicherlich die Einweihung der neuen Arena im Jahr 2009, die er zusammen mit seinen evangelischen und muslimischen Amtsbrüdern vornahm. Beim FCA saß er seit Jahrzehnten bei vielen Heimspielen in der Rosenau und dann in der Arena auf der Tribüne, auch selbst kickte er früher gerne und leidenschaftlich als bei den Gegnern gefürchteter Abwehrspieler. Seit mehr als zehn Jahren war Mayr im Ruhestand. Seine angegriffene Gesundheit ließ eine berufliche Tätigkeit nicht mehr zu.

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