Die Generalsanierung der Augsburger Synagoge ist seit 2022 in vollem Gange. Dabei gehe es vor allem darum, die Bausubstanz auf die Höhe der Zeit zu bringen, den Brandschutz zu ertüchtigen und Barrierefreiheit herzustellen. Es werden aber auch besondere Merkmale des Baus wiederhergestellt, wie die Krone, die am Dienstag mit einem Kran auf das Kuppeldach gesetzt wurde. Es gab Applaus von Mitgliedern der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Schwaben-Augsburg, als die zwei Tonnen schwere Krone, verziert mit Fachwerk und Davidsternen, durch einen großen Kran auf den 3,5 Tonnen schweren Bogenkranz gesetzt wurde.
Architekt Martin Spaenle und sein Team hatten die Konstruktion nach alten Fotos, Zeichnungen und Plänen detailgetreu geplant. „Durch neue Messungen mittels Lasertechnik haben wir festgestellt, dass die Wirklichkeit nun nur zwei Zentimeter vom Original abweicht“, betonte er. Seit 1944 waren Bogenkranz und Krone nicht mehr auf der Synagoge - nach 80 Jahren ist ihr ursprüngliches Erscheinungsbild wiederhergestellt. Kupferblech ist um die Holzkonstruktion befestigt, die noch kupferfarben leuchtet. „Mit der Zeit wird es aber eine dunkelbraune Farbe annehmen“, so Spaenle. Im Verlauf der Generalsanierung, die mit rund 26 Millionen Euro veranschlagt ist, wird auch das frühere Ritualbad Mikwe wieder ertüchtigt. Die Augsburger Synagoge ist die einzige Großstadt-Synagoge in Bayern, die nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Sanierung soll bis 2028 andauern. (ziss)
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