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Multimedia-Story: Interaktive Tour: So sieht das Elefantenhaus aus

Interaktive Tour: So sieht das Elefantenhaus aus
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Interaktive Tour: So sieht das Elefantenhaus aus

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    Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Das sagt man so. Als Redensart, wenn jemand im Alter nicht mehr umziehen will. Thomas Lipp kennt den Spruch, klar. Aber er winkt ab. "Das ist Typsache", sagt er.

    Lipp, ein schmaler Mann mit dichtem Oberlippenbart, steuert seinen Dienstwagen über die verschlungenen Wege im Augsburger Zoo. Er ist Kurator. Ähnlich wie in der Kunst entscheidet er mit, was im Zoo zu sehen ist. Nur, dass es in seinem Job eben nicht um Picasso und van Gogh geht – sondern um Pinguine und Elefanten. In diesen Tagen ist Lipp aber nicht nur Kurator. Er ist auch Umzugshelfer.

    Und zwar für Targa, eine betagte Elefantendame. Mit 64 Jahren ist sie der älteste Elefant, der in Europa lebt. Vielleicht sogar darüber hinaus.

    Targa zieht um, trotz ihres hohen Alters. Es sind nur rund 150 Meter, die sie von ihrem neuen Zuhause trennen. Doch der Aufwand für diesen Umzug ist immens. Bauarbeiter errichten für sie ein neues Zuhause aus Beton und Stahl und Holz. Gleich daneben entsteht eine große Außenanlage. Für den Zoo ist es ein Millionenprojekt. Das größte und teuerste Projekt seiner Geschichte. Geschätzte Kosten: 7,3 Millionen Euro.

    Ganz freiwillig passiert das alles nicht. Targa muss umziehen, damit der Zoo weiterhin alle Tierschutzauflagen einhalten kann. Und damit weitere Elefanten nach Augsburg kommen dürfen. Targa soll nämlich nicht allein im neuen Gehege leben. Sie wird von Elefantendame Burma begleitet, mit der sie seit 1987 in

    Nur: Wie werden Burma und Targa die neuen Mitbewohner aufnehmen? Bei Targa hat Zoo-Kurator Lipp keine Sorge. Targa, im Gehege verwurzelt wie ein alter Baum, lässt sich noch verpflanzen. Schwieriger wird es mit ihrer 50-jährigen Mitbewohnerin. "Burma hat mit Neuerungen doch eher Probleme".

    Lipp öffnet die Glastür zum neuen Elefantenhaus. Es rattert und brummt, Arbeiter befestigen gerade Baumstämme an den Wänden. In zwei Wochen soll alles fertig sein. Dann gibt es zum Beispiel einen Wasserfall mit Badebecken für die Elefanten. Außerdem: beheizte Wände zum Anlehnen und Fresskörbe mit Heu, die zeitgesteuert von der Decke gelassen werden.

    Auch für die Pfleger soll sich mit dem neuen Elefantenhaus einiges verbessern. Vor allem: ihre Sicherheit. In Zukunft werden sie durch dicke Stahlrohre vor den Elefanten geschützt sein. Die verhindern, dass die Mitarbeiter erdrückt werden. Bei der Pflege der Hufe zum Beispiel.

    Das Elefantenhaus soll am 3. Februar für Besucher öffnen. Targa und Burma werden dann dort wohl noch nicht zu sehen sein. Wann die Tiere das neue Elefantenhaus erstmals betreten, bleibt ihnen überlassen. Alles, was die Pfleger im Zoo tun: Sie öffnen die Schleusen zwischen altem und neuen Gehege. Und warten, bis Targa und Burma den ersten Schritt in ihr neues Zuhause machen.

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