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Neue Mülleimer in der Augsburg sollen Abfallproblem lösen

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Neue Mülleimer mit Slogans sollen das Abfallproblem in der Innenstadt lösen

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    Ein neuer Mülleimer steht am Judenberg mit auffordernder Beschriftung: „ja, ich müll“;
    Ein neuer Mülleimer steht am Judenberg mit auffordernder Beschriftung: „ja, ich müll“; Foto: Klaus Rainer Krieger

    Mit launigen Sprüchen wie „ja, ich müll“, fordern in der Innenstadt seit einigen Wochen neue Mülleimer die Passanten auf, ihren Abfall zu entsorgen. Mit den neuen Behältnissen versucht die Stadt einmal mehr, dem Müll in der City Herr zu werden. An den bisher verwendeten Mülleimern hatte es immer wieder Kritik gegeben.

    Bislang wurden zehn der „Abfallhaie“ genannten Mülleimer mit einem Fassungsvermögen von 120 Litern in der Innenstadt aufgestellt. Man findet sie unter anderem am Judenberg bei der Stadtsparkasse und im Mettlochgäßchen. In der Annastraße wurden drei der Behälter aufgestellt, am Moritzplatz gibt es zwei. Auch am Holbeinplatz und am Kö gibt es entsprechende Behältnisse. Weitere wurden bereits bestellt, so die Stadt.

    Es gab Kritik an den grünen Drahtkörben

    Immer wieder hatte es Kritik an den grünen Drahtkörben mit einem Volumen von 40 Litern gegeben. Durch das Drahtgeflecht und eine Öffnung an der Unterseite traten durch die Körbe Flüssigkeiten aus, dazu blätterte die Farbe schnell ab, was die Behältnisse unansehnlich machte. Bei der Bürgerversammlung für die Innenstadt 2023 war außerdem gefordert worden, mehr Mülleimer in der Innenstadt aufzustellen.

    „Durch die robuste Bauweise sind die neuen Behältnisse gut geeignet, austretende Flüssigkeiten zu verhindern“, heißt es vom Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (AWS). Ferner könnten die Behälter beklebt und damit gezielt für Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Die Mülleimer sollen durch die Beklebung sichtbar auffallen, so die Stadt. Insgesamt kann man auf den zehn Müllhaien fünf verschiedene Slogans entdecken.

    Wie viel Müll in der Innenstadt an einem Tag anfällt, konnte die Stadt nicht beantworten. Das hänge von saisonalen Gegebenheiten, Wetterbedingungen und dem Besucherverkehr ab. Grundsätzlich verzeichnete die Stadt - unter anderem wegen des gestiegenen To-Go-Verkaufs von Getränken und Essen - in den vergangenen Jahren aber mehr Abfall.

    Neue Abfalleimer mit Solarmodul in der Stadt soll Müllproblem lindern, dieser hier steht am Königsplatz
    Neue Abfalleimer mit Solarmodul in der Stadt soll Müllproblem lindern, dieser hier steht am Königsplatz Foto: Silvio Wyszengrad

    Noch smarter sind Abfallhaie mit Pressfunktion

    Noch smarter als die neuen Abfallbehältnisse sind die sechs Abfallhaie mit Pressfunktion, die am Hauptbahnhof und in der Innenstadt aufgestellt wurden. Einen ersten solchen Mülleimer hatte der AWS 2020 für einen Pilotbetrieb beschafft. Ausgangssituation dafür war die starke Vermüllung der Innenstadt während der Sommernächte, so der AWS. Der smarte Behälter wurde neben dem Manzù-Brunnen aufgestellt. Der AWS spricht von einer sehr positiven Bilanz. Durch seinen eingebauten Füllstandssensor erhält der AWS eine Benachrichtigung, wenn der Behälter geleert werden muss. Durch die eingebaute Pressfunktion kann er bis zu 800 Liter Abfall aufnehmen. Durch die robuste Bauweise sei er auch vor Vandalismus gut geschützt, Verschmutzungen oder Aufkleber konnten bisher gut entfernt werden, so die Erfahrungen des AWS.

    Damit sich die hohen Kosten von rund 9000 Euro amortisieren, wurde eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erstellt, erklärt der AWS. Nach der Auswertung der Leerungsprotokolle werde der Behälter durchschnittlich jeden zweiten Tag geleert. Im Vergleich werden die bisherigen Abfallbehälter rund viermal am Tag geleert. Eine Außen-Reinigung war innerhalb des „Probejahres“ nicht erforderlich. Allerdings sei aufgrund der hohen Investitionskosten nicht davon auszugehen, dass in naher Zukunft weitere Presshaie beschafft würden.

    Immer wieder kommt es zu Diskussionen, wie man das Müllproblem in der Stadt lösen könnte. Im vergangenen Jahr waren auch sogenannte Pfandringe ins Spiel gebracht worden, wie es sie in anderen Städten gibt. Die Vorrichtungen, in die Passanten und Passantinnen leer getrunkene Pfandflaschen stellen können, sollten Flaschensammlern und -sammlerinnen das Auskommen erleichtern. Sowohl CSU/Grüne als auch Bürger hatten die Pfandringe gefordert. Letztendlich entschied sich die Stadt aber, auf die Ringe zu verzichten. Begründet wurde dies unter anderem mit schlechten Erfahrungen anderer Städte. Die Ringe hatten dort vor allem gewerblichen Pfandammlern in die Hände gespielt, außerdem gab es Probleme mit Vandalismus und Glasscherben.

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    2 Kommentare
    Franz Xanter

    Fragt man sich denn nicht manchmal, was für eine Wissenschaft eigentlich hier betrieben wird? Wenn ich Müll in Händen halte, so blicke ich mich um, möchte einen Müllbehälter als solchen sofort erkennen können und dieser muss in naher Erreichbarkeit sich befinden. Dass er nicht überquellen darf, braucht nicht extra erwähnt zu werden.

    Georg Kannler

    Und alle sind noch viel zu klein dass sie gleich überquillen!! Die die es entwerfen sind auch nicht hellsten!!😒

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