Das Geheimnis verbirgt sich hinter einer großen grünen Plane, die vom Boden bis zur Decke reicht. Zu lesen ist, dass Feinkost Thassos in der Viktualienhalle auf dem Augsburger Stadtmarkt der Auftraggeber sein muss. Der Feinkostladen investiert. In gut einem Monat soll das Ergebnis zu sehen sein. Der Händler erneuert den Thekenbereich. Zusätzlich schafft er eine Sitzecke mit einem gastronomischen Angebot. Das ist aber längst nicht alles, was sich auf dem Stadtmarkt tut. Die Gastronomie wird ausgeweitet. Es entsteht auch eine Eisdiele.
Stammkunden in der Viktualienhalle müssen sich gegenwärtig umgewöhnen. Der Stand von Thassos am angestammten Platz ist hinter der Plane verborgen. Der Verkauf geht jedoch weiter. Ein Wegweiser macht die Orientierung leichter. Auf einer Fläche, die ansonsten für eine Bewirtung in der Halle vorgesehen ist, entstand eine Verkaufsfläche. Im provisorischen Laden wird die Ware verkauft.
Feinkost Kahn saß auch in der Viktualienhalle
Der Umzug an diesen Ort kommt Kennern des Markts bekannt vor. Feinkost Kahn hatte während des mehrwöchigen Umbaus seines Geschäfts in der Annastraße ebenfalls den Platz genutzt. Voraussichtlich vier Wochen dauert die jetzige Übergangslösung. „Ich denke, unsere Investition ist eine Aufwertung für den Stadtmarkt, etwas Positives“, sagt Güri Thassos. Für die Sitzecke verspricht er „mediterranes Ambiente“. Tapas, also kleine Speisen, und Getränke sollen künftig zum Angebot gehören.
Ein ähnliches Angebot hat Feinkost Erbas. Auch dieser Händler hat investiert. Er eröffnete in diesem Jahr einen zweiten Stand in der Viktualienhalle. Die Gastronomie ist bereits jetzt ein wichtiger Bestandteil der Halle, nun wird das Angebot weiter vergrößert.
Auch im Freien gibt es Neuerung. In der Gemüsegasse stand der Gemüseladen Schuster mehrere Monate lang leer. Die frühere Pächterin hatte kurzfristig aufgehört. Die Stadt Augsburg suchte nach einem Nachmieter. Gespräche wurden geführt, eine Einigung wurde nicht erzielt. Nun gibt es nach Informationen unserer Redaktion eine Lösung. Es ist ein Gastrobetrieb, eine Eisdiele kommt. Die Betreiber sind keine Unbekannten.
Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle bestätigt den erfolgreichen Vertragsabschluss auf Anfrage: „Ja, das ist richtig. Der Betreiber des Café Kaufmanns errichtet im ehemaligen Gemüseverkaufsstand ein Eiscafé.“ Betreiber sind Serap und Rahmi Corapci. Mobiliar steht bereits im Laden. Auch draußen ist wahrzunehmen, dass sich hier bald etwas tut. „Die Eröffnung ist für Anfang, Mitte August geplant“, sagt Rahmi Corapci.
Die Entwicklung, das gastronomische Angebot am Markt auszuweiten, kommt durchaus überraschend. Lange Zeit hatte die Stadt Augsburg argumentiert, der Bedarf sei ausgereizt. Man wisse um die Nachfrage von potenziellen Händlern, aber man möchte den Markt nicht zu stark auf Speisen und Getränke ausrichten. Hübschle erläutert das Umdenken: „Nach mehrfacher Ausschreibungsrunden fand sich leider kein Betreiber für einen Gemüseverkaufsstand.“ Mit dem Konzept, das Frau und Herr Corapci eingereicht hätten, habe man einem bereits bestehenden, etablierten Betrieb ermöglicht, „sich zu erweitern, und eine attraktive Ergänzung und Neuheit zu seinem Angebot, aber auch insgesamt zu dem Angebot auf dem Stadtmarkt zu schaffen“.
Wirtschaftsreferent Hübschle freut sich über Eisdiele
Nicht zuletzt würde ein Eiscafé das Stadtmarkt-Portfolio weiter abrunden. Es erhöhe Vielfalt und Aufenthaltsdauer. Hübschle: „Dieses Angebot ist ein zusätzlicher Frequenzbringer, wovon nicht nur die Betreiber selbst, sondern auch der gesamte Markt profitieren kann.“ Bereits seit Jahren sei Eis immer wieder auch von Kunden nachgefragt worden. Hübschle: „Wir freuen uns also sehr auf das neue Sortiment und auf neue Impulse.“
Ein weiterer neuer Gastrobetrieb steht zumindest in den Startlöchern. Das Hotel Maximilian‘s würde gern auf den Stadtmarkt. Die Räume stehen derzeit leer. Das Ehepaar Vogl hat aufgehört. Hübschle sagt: „Das Maximilian‘s ist ein weiterer Gewinn für den Stadtmarkt.“ An den Planungen, dass das Maximilian‘s hier eröffnen werde, habe sich nichts geändert. Derzeit befinde man sich in laufenden Abstimmungen. Näheres lasse sich dazu sagen. Theodor Gandenheimer, Hoteldirektor des Maximilian‘s, äußert sich ebenfalls auf Anfrage nicht näher.
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