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LED-Lampen in der Ulmer Straße

Oberhausen

Rauben moderne LED-Lampen Anwohnern den Schlaf?

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    Das sind die Lampen  in der Ulmer Straße.
    Das sind die Lampen in der Ulmer Straße. Foto: Annette Zoepf

    Die Straßenlaternen scheinen schon immer durch einige Schlafzimmerfenster an der Ulmer Straße. Doch seit die Stadt die Beleuchtung an der Ulmer Straße zwischen Oberhauser Bahnhof und Wertachbrücke mit neuen LED-Lampen bestückt hat, sei das Licht unerträglich geworden, schreibt ein Leser. „Die strahlen so stark ab, dass die Anwohner zum Schlafen ihre Rollläden schließen müssen“, schreibt er. „Das kann doch nicht wahr sein. Wenn wenigstens warm-weiße LED verwendet würde, könnte man darüber reden“, ärgert sich der Anwohner.

    Bisher waren in den Straßenlaternen Natriumdampf Hochdrucklampen im Einsatz - diese werden Stück für Stück gegen moderne LED ausgetauscht, heißt es von der Stadt. Bisher wurde rund die Hälfte der Leuchten im Gebiet ausgetauscht. Die Beleuchtungsstärke sei bei neuen LED dieselbe wie bei den alten Natriumdampfhochdrucklampen. Jedoch sei das subjektive Helligkeitsempfinden höher. Denn die Beleuchtungsfarbe betrug bisher 2100 Kelvin; jetzt sind es 3000 Kelvin. Zum Vergleich: Eine Kerze hat in etwa eine Leuchtfarbe von 1500 Kelvin; eine neutralweiße Leuchtstofflampe von rund 4000 Kelvin, erklärt ein Sprecher.

    Je wärmer die Beleuchtungsfarbe, umso mehr Energie muss eingesetzt werden

    Die Lichtfarbe mit 3000 Kelvin wird derzeit im Stadtgebiet überall eingesetzt. Hintergrund ist die Energieersparnis. Denn je wärmer die Beleuchtungsfarbe ist, desto mehr Energie muss für die Beleuchtung aufgebracht werden. Andere Kommunen setzen deshalb auf Beleuchtungsfarben bis 4000 Kelvin. Diese kommen in Augsburg allerdings an keiner Stelle vor, so die Stadt. Die neuen Leuchten haben nur noch 104 Watt im Gegensatz zu den alten Bestandsleuchten mit 285 Watt. Damit sind sie wesentlich energiesparender.

    Die Stadt Augsburg hat bisher rund acht Prozent ihrer Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie umgestellt, wie es aus dem Tiefbauamt heißt . Dabei wurden zuletzt einzelne Straßenzüge mit LED-Leuchten, die durch ihr relativ kaltes Licht erkennbar sind, oder mit laserbetriebenen Lampen (LCC) ausgestattet. Die LCC-Technologie, die vor allem in der Innenstadt zum Einsatz kommt – beispielsweise in der Maximilianstraße –, verbreitet ein orangefarbenes Licht, ähnlich den herkömmlichen Natriumdampflampen. Zu den bereits umgerüsteten Bereichen gehören die Ackermann-Brücke, Teile der Bürgermeister-Ackermann-Straße, der Zwölf-Apostel-Platz und die Pferseer Unterführung.

    Durch den Einsatz von LED-Leuchten konnte Augsburg den Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung deutlich senken. Während 2019 noch rund 10,5 Millionen Kilowattstunden benötigt wurden, sank der Verbrauch 2021 auf knapp neun Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht dem Strombedarf von etwa 3730 durchschnittlichen Haushalten, verglichen mit über 4000 Haushalten zwei Jahre zuvor. Eine vollständige flächendeckende Umstellung auf LED, wie sie in kleineren Kommunen teilweise erfolgt, ist in Augsburg jedoch aufgrund finanzieller Einschränkungen nicht geplant. Dennoch wird die Modernisierung in den kommenden Jahren schrittweise fortgesetzt.

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