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Kurhaus in Göggingen zeigt sich in neuem Glanz

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Das Kurhaus in Göggingen erhält eine Schönheitsreparatur

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    Das Kurhaus in Göggingen gehört zu den schönsten Bauwerken in Augsburg.
    Das Kurhaus in Göggingen gehört zu den schönsten Bauwerken in Augsburg. Foto: Peter Fastl

    Das Kurhaus in Göggingen zählt zu den schönsten Bauwerken in Augsburg. Es gibt nicht allein den Veranstaltungsbereich für Konzerte, Hochzeitsfeiern und sonstige Anlässe, sondern auch die liebevoll gestaltete Parkanlage. Schönheitsreparaturen sind allerdings immer wieder nötig. Ein Wasserschaden hatte im Gebäude Spuren hinterlassen. Restauratoren wurden beauftragt, die Mängel auszubessern. „Das erfordert sehr viel Feinarbeit mit Liebe zum Detail“, sagt Günther Menath aus Burtenbach.

    Geschäftsleiter Lorenz Noppinger informiert auf Anfrage über die laufenden Arbeiten: „Es stehen Arbeiten im Hessingflügel an. Derzeit werden innen teilweise die Deckenmalereien erneuert. Abschließend wird noch der Holzbelag aufgebracht.“ Die Arbeiten laufen seit Längerem. Sie starteten im Herbst 2023 mit der Erneuerung der Dachkonstruktion auf der Westseite des Hessingflügels. Voraussichtlich können sie im Herbst 2024 abgeschlossen werden.

    Die Schäden traten bereits im Jahr 2021 auf. Am 9. Juni gab es damals ein Unwetter, das laut Noppinger die Schäden verursacht hat. „Zuerst schlug der Hagel die Blüten und teilweise Blätter der nahestehenden Kastanien ab und verstopfte damit die Wasserabflüsse auf der Westseite des Hessingflügels.“ Der anschließende Starkregen habe somit nicht mehr von der Entwässerung bewältigt werden können: „Die Feuchtigkeit drang, entlang der Westseite, in das Dach des Hessingflügels ein.“

    Restaurator Günther Menath beseitigt hier die Spuren eines Wasserschadens.
    Restaurator Günther Menath beseitigt hier die Spuren eines Wasserschadens. Foto: Peter Fastl

    Unmittelbare Auswirkungen auf das Jahresprogramm im Kurhaus hatten die Schäden jedoch nicht. Der Spielplan sei wie geplant durchgezogen worden, heißt es. Noppinger: „Hierbei wurden insbesondere spielfreie Zeiten genutzt.“ Zudem sei der Theatersaal nicht betroffen.

    Zu den Kosten gebe es derzeit noch keine konkreten Angaben. Voraussichtlich liegen sie knapp unter einem sechsstelligen Betrag. Da es sich um die Folgen eines Unwetters gehandelt habe, werde die Versicherung zahlen, sagt Noppinger.

    Die Geschichte des Kurhauses im Augsburger Stadtteil hat viele Facetten

    Die Geschichte des Kurhauses hat viele Facetten. Es gab eine Zeit, in der nahezu niemand mehr geglaubt hat, dass dieses Gebäude einmal wieder hell erstrahlen könnte. Im Oktober 1972 gab es einen Großbrand. Die Chronik zeigt die zeitlichen Abläufe danach. Der Brand richtete starke Schäden an. Er zerstörte auch die in den 1940er- und 1950er-Jahren angebrachten Einbauten, sodass unter anderem die originale Gusseisenkonstruktion des Theatersaals wieder zum Vorschein kam und sich Wert und ursprüngliche Schönheit des Gebäudes erahnen ließen. Infolgedessen wurde das Kurhaus 1973 unter das erst im Juni desselben Jahres in Kraft getretene Bayerische Denkmalschutzgesetz gestellt. Ein Jahr später wurde das Kurhaus samt Nebengebäuden und Parkanlage von der Stadt Augsburg erworben, der Göggingen seit 1972 als Stadtteil angehört, und harrte von da an seiner weiteren Bestimmung.

    Im Sommer 1988 riefen die Stadt Augsburg und der Bezirk Schwaben einen Zweckverband ins Leben. Er ließ in den folgenden Jahren das Kurhaus nach Plänen des Architekten Egon Kunz so weit wie möglich in seinem ursprünglichen Zustand rekonstruieren und instand setzen.
    Im Februar 1996 erfolgte die feierliche Wiedereröffnung des Kurhauses, im Mai 1998 die des gesamten Kurhausareals – mit allen Nebengebäuden und der Parkanlage –, jeweils mit zahlreichen verschiedenen Festveranstaltungen.

    Kurhaus in Göggingen: Friedrich von Hessing war der Bauherr

    Erbaut hatte das Kurhaus Friedrich von Hessing. Auf dem Gelände eines 1869 von ihm erworbenen Bauernhofs am Klausenberg in Göggingen hatte Hessing zunächst einen dreiflügeligen Bau errichten lassen, der unter anderem die „Schweizer Milchkühe“ und eine Milchkuranstalt für die Versorgung der Patienten der Heilanstalt beherbergte. 1885 beauftragte er den Architekten Jean Keller (1844–1921) hier auch das Kurhaus zu erbauen. Der in Augsburg ansässige Architekt hatte für Hessing bereits das ehemalige Gögginger Landesgerichtsgebäude zur Heilanstalt als prachtvolles Ensemble im Stil des Historismus umgebaut. Auch das Kurhaus gestaltete Jean Keller im Stil des Historismus. Als Vorbild dienten ihm hier im 19. Jahrhundert vor allem in Großbritannien beliebte Bauten, in denen Theatersäle beziehungsweise Veranstaltungsräume und Wintergärten kombiniert wurden.  Im Juli 1886 wurde das Kurhaus eröffnet.

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