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Kundgebung gegen Rassismus in Augsburg stößt auf wenig Resonanz

Augsburg

Kundgebung gegen Rassismus stößt auf wenig Resonanz

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    Bei der Kundgebung gegen Rassismus am Moritzplatz war wenig los.
    Bei der Kundgebung gegen Rassismus am Moritzplatz war wenig los. Foto: Marcus Merk

    Der 21. März ist der internationale Tag gegen Rassismus. Auch Augsburg macht seit vielen Jahren mit. Der Integrationsbeirat organisiert Kundgebungen. Am Freitagnachmittag versammelten sich anfangs lediglich 50 Teilnehmer am Moritzplatz. Die Resonanz war sehr bescheiden. Einzelne Teilnehmer hielten die bekannten Plakate „Augsburg ist bunt“ hoch. Didem Karabulut, Vorsitzende des Integrationsbeirats, gab das Motto aus: „Wir setzen uns für die Würde aller Menschen ein.“

    Die Vorsitzende des Integrationsbeirats nimmt Politik in die Pflicht

    Nach ihren Worten hätten sich Rassismus und extrem rechte Ideologien „vielerorts erschreckend normalisiert“. Die Folgen für Betroffene seien gravierend. Sie erlebten Diskriminierung im Alltag, seien Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt und fühlten sich von den Institutionen des Rechtsstaats im Stich gelassen. Didem Karabulut betont, dass auch politische Akteure Verantwortung tragen: „Wenn Parteien mit gezielter Stimmungsmache gegen Migrantinnen und Migranten unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit hetzen, dann wirkt das als Brandbeschleuniger für rechte Gewalt in der Gesellschaft.“ Zu den Rednern bei der Kundgebung zählte auch Bürgermeisterin Martina Wild (Grüne).

    Vor wenigen Wochen hatte eine Kundgebung am Rathausplatz rund 12.000 Menschen bewegt. Sie demonstrierten für ein vielfältiges Augsburg. Weitere Versammlungen folgten danach, teils war ein großes Polizeiaufgebot im Einsatz. Bei der Kundgebung am Moritzplatz war dies nicht der Fall.

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    6 Kommentare
    Marianne Böhm

    Frau Didem Karabulut ich kann ihnen sagen dass Diskriminierung, Ausgrenzung auch deutsche Bürger trifft. Im deutschen Grundgesetz Artikel 1, die Würde des Menschen ist unantastbar, sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt" ein Versprechen das dem deutschen Gesetz viel abverlangt und trotzdem sind wir eins der sichersten Länder. Ich bin heute durch Augsburg gefahren und dachte mir bei den vielen Menschen... was haben die Deutschen geleistet Finanziell, Sozial dass so viele verschiedene Menschen, Kulturen in unserem Land sicher Leben können. Ich denke das wäre an Deutschland auch mal ein Danke wert, nicht nur nehmen sondern mal was zurückgeben.. es ist etwas das jeder verstehen wird, weil jeder weiß wie schön es ist wenn Leistung geschätzt zu wird! Rassismus gibt es auf der ganzen Welt und das ist das tragische.. und Respekt seinem Gegenüber zeigen dass müssen viele erst lernen und Danken nicht nur wenn man was bekommt, sondern für das was man hat.

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    Markus Robert Brand

    Verstehe ich Sie richtig? Weil es Rassismus auf der ganzen Welt gibt sollten alle Menschen die in Deutschland leben froh sein , dass es Ihnen hier gut geht und sie hier sicher sind. Die sollten dankbar sein hier leben zu dürfen. In Asylunterkünften, mit Arbeitsverbot, von Abschiebung bedroht, teilweise schwer traumatisiert die einen. Die anderen seit Generationen hier aber nie wirklich integriert. Durften aber am Wirtschaftswunder mit malochen. Teilhaben am Niedriglohnsektor. Die sollen also danke sagen für Hanau, NSU, Solingen, Mölln usw. Danke sagen für alltäglichen strukturellen und offenen Rassismus Sie haben schon recht. Vielen von uns hier geht es gut, vielen aber auch nicht. Das trifft für alle Bürger hier zu. Aber einfach zurücklehnen und danke sagen? Der Art 1 verlangt uns wann was ab? So wie sie es darstellen scheint er für sie eine Belastung zu sein. Das hoffe ich nicht. Für uns alle.

    Maria Tkacuk

    Herr Brand, Ihr Beitrag geht völlig an der Wirklichkeit und auch am Grundgesetz vorbei. Integration bedeutet vorallem, der der kommt muß sich in der neuen Gesellschaft einbringen. Das macht er oder sie aber nicht dadurch, daß so weiter gelebt wird, wie dort, von wo man geflohen ist. Asylsuchende müssen am Anfang in Asylunterkünften leben, wo sonst? Denn bis über ihren Asylantrag entschieden ist, sind sie eben vor dem Gesetz, auch dem Grundgesetz nicht gleich. Ansonsten könnten Asylsuchende, die keinen Anrecht auf Asyl haben, auch nicht wieder gezwungen werden, das Land zu verlassen. Arbeitsverbot etc. soll die Pullfaktoren minimieren oder ganz verhindern. Außerdem gibt es kein generelles Arbeitsverbot, sondern Asylsuchende müssen zugeteilte Arbeit(splätze) annehmen- das sind zumeist "Hilfsarbeiten". Auch das ist richtig und gerecht. Das Problem ist, daß die Asylverfahren viel zu lange dauern und die abgelehnten Bewerber nicht mehr zurückgeführt werden können.

    Michael Müller

    Herr Brand, Sie haben es nicht verstanden.

    Markus Robert Brand

    Wollen Sie es mir erklären? Vielleicht verstehe ich es wirklich nicht, was Frau Böhm meint. Wann genau werden deutsche Bürger diskriminiert und ausgegrenzt. Von wem? Wie passiert das? Das sind die Fragen die man sich zu Recht stellen kann. Ich möchte hier nicht jeden ausländischen Mitbürger als Opfer von Rassismus stilisieren, aber beides in dieser Form zu vergleichen passt für mich nicht zusammen. Ausgrenzung und Diskriminierung erleben z. B. Menschen mit Förderbedarf. Das aber mit Rassismus in einen Topf zu werfen passt doch nicht zusammen und war nicht Ziel des 21.03. als Gedenktag gegen Rassismus. Also, was habe ich nicht verstanden?

    Wolfgang Boeldt

    Die Frage in diesem Zusammenhang ist doch wohl eine ganz andere ... 50 Personen... . Allmählich geht die Lust auf Demonstrationen wohl verloren - es gibt wohl sinnvollere Freizeitbeschäftigungen. Denn der Nutzen, außer einem Aufmacher in der Presse, ist nicht nachweisbar.

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