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Theater: An welchen Theatern Bertolt Brecht in dieser Spielzeit gegeben wird

Theater

An welchen Theatern Bertolt Brecht in dieser Spielzeit gegeben wird

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    Serkan Kaya als Macheath in der Düsseldorfer Inszenierung der "Dreigroschenoper".
    Serkan Kaya als Macheath in der Düsseldorfer Inszenierung der "Dreigroschenoper". Foto: Sandra Then

    Wann gab es in Augsburg eigentlich die letzte, eigene Brecht-Inszenierung zu sehen, also eine Augsburger Brecht-Inszenierung? Aus dem Kopf heraus ist das gar nicht so leicht zu sagen. Vor vier Jahren war es der "Baal" von Regisseurin Mareike Mikat, mit einer Frau als "Baal", gespielt von Natalie Hünig. 2019 war das, eine Inszenierung des Staatstheaters Augsburg mit Premiere im Brechtfestival, damals noch unter der Leitung von Patrick Wengenroth, dem Vorvorgänger von Julian Warner. Wie in unserem Interview mit dem Festivalleiter nachzulesen, hat sich Warner gegen eine Brecht-Inszenierung in 2023 entschieden, um eine starke eigene kuratorische Handschrift zu setzen, Warner hat seinen Fokus auf Brechts Methode gelegt und viele Mitmach-Projekte eingeladen.

    Wer nun trotzdem ein Brecht-Stück im Jubiläumsjahr sehen möchte und bereit ist, dafür eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen, wird allerdings auch in der näheren Theaterumgebung nicht gleich fündig. In München, wo Brechts Theaterstern am 29. September 1922 an den Kammerspielen mit der Uraufführung von "Trommeln in der Nacht" aufging, wird Brecht auch nicht gespielt. Ebensowenig in den Theatern in Ingolstadt, Memmingen oder etwas weiter in Nürnberg oder in Ulm. Wobei in Ulm in dieser Saison schon ein Brecht auf dem Spielplan stand, allerdings nicht vom Theater Ulm, sondern von der Theaterwerkstatt Ulm: eine Puntila-Inszenierung, deren letzte Vorstellung bereits im Januar gegeben wurde. 

    Die "Dreigroschenoper" ist am häufigsten inszeniert

    Einen Tag nach Brechts Geburtstag, am 11. Februar, bringt das Theater Ansbach Brechts größten Publikumserfolg auf die Bühne, dann hat die "Dreigroschenoper" dort Premiere. Gleichzeitig sind zwölf weitere Inszenierungen dieser Brecht-Weill-Koproduktion im deutschsprachigen Raum zu sehen: in Bayern noch in Coburg und Landshut, dazu in Freiburg und Heidelberg und auch an Brechts altem Theater, dem Berliner Ensemble. Dort und im Schauspiel Düsseldorf finden sich übrigens die meisten Brecht-Inszenierungen im Spielplan – auch noch "Der Lebenslauf des Boxers Samson-Körner", "Die Mutter" sowie "Herr Puntila und sein Knecht Matti".

    An zweiter Stelle, was die Häufigkeit der Inszenierungen angeht, kommt nach der "Dreigroschenoper" "Der gute Mensch von Sezuan", sieben Mal auf den Theaterspielplänen vertreten, unter anderem in Stuttgart, Koblenz, Mannheim und Düsseldorf, wobei das Stück in Mannheim an Brechts Geburtstag, dem 10. Februar, Premiere hat und in Düsseldorf die erste Aufführung erst am 1. April stattfinden wird – übrigens in einer Inszenierung von Bernadette Sonnenbichler, die in Augsburg in der Saison 2015/16 das Kinderstück "Peter Pan" auf die Bühne gebracht hat. 

    Brecht steht in der kommenden Saison auf dem Spielplan des Staatstheaters Augsburg

    Position 3 im Beliebtheits- und Häufigkeitsranking besetzt dann "Mutter Courage und ihre Kinder" mit fünf Inszenierungen unter anderem am Berliner Maxim Gorki Theater, in Heidelberg, Düsseldorf und Mainz. Es folgen "Leben des Galilei" (drei Mal zu sehen, Düsseldorf, Karlsruhe, Landshut) und "Herr Puntila und sein Knecht Matti" (ebenfalls drei Mal zu sehen). Wer bis zum Sommer auf Brecht warten möchte, kann sich Karten für die Salzburger Festspiele reservieren lassen. Dort wird vom 12. August an "Der kaukasische Kreidekreis" in einer Inszenierung von Helgard Haug zu sehen sein. Und für diejenigen, die noch mehr Geduld in Sachen Brecht mitbringen: In der kommenden Saison steht Brecht dann ganz sicher auf dem Spielplan des Staatstheaters Augsburg, wie Staatsintendant André Bücker betont.

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