Über Monate hinweg signalisierte ein Bauzaun im zweiten Stock der Augsburger Stadtbücherei, dass hier umgestaltet wird – was neu entstehen sollte, blieb jedoch verborgen. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet: Die Musikbibliothek im zweiten Stock des Hauses verfügt nun über eine „Musik-Makerspace“ mit vorwiegend digitalen Angeboten und über eine „Bibliothek der Dinge“, die greifbare Instrumente wie etwa Gitarren bereithält. Unter dem Titel „Next Level“ will die Stadtbücherei, zu der auch die Musikbibliothek gehört, dem digitalen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen, wie Augsburgs Bildungsreferentin Martina Wild bei der Eröffnung sagte. Die Mittel für das Projekt entstammen dem „Neustart Kultur“-Programm des Bundes.
Im Musik-Makerspace kann man Instrumente ausprobieren
Wo früher die Regale der Compact Discs standen, lädt der „Musik-Makerspace“ ab sofort dazu ein, mit Hard- und Software eigene Sounds herzustellen – wie das gehen kann, demonstrierte der Augsburger Klangkünstler Tom Simonetti bei der Eröffnung. Auch lassen sich nun analoge Tonträger wie LPs oder Kassetten in digitale Formate umwandeln. Wo bisher das Zeitschriftenarchiv war, laden verschiedene Instrumente zum Sofortgebrauch oder zum Ausprobieren ein, auch Ausleihe ist möglich. Der schon vorhandene Musikraum wurde zum kleinen Tonstudio erweitert.
Um für das „Next Level“ Platz zu schaffen, musste der bisherige Bestand der Musikbibliothek verkleinert werden – ein Unternehmen, für das Stadtbücherei-Chefin Tanja Erdmenger dem Musikbibliotheksleiter Robert Forster ausdrücklich dankte. 9500 Medien – vor allem Klavierauszüge, Partituren und LPs – wurden in ein externes Archiv verschafft, von wo sie nach wie vor bestellt werden können, geliefert wird aber nur einmal pro Woche.