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Staatstheater Augsburg: Ticket-Reservierung online: "Wir bieten stattdessen Wartelisten"

Staatstheater Augsburg

Ticket-Reservierung online: "Wir bieten stattdessen Wartelisten"

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    Ausverkauft oder nicht? Wer über die Homepage des Staatstheaters Augsburg versucht, an Karten zu kommen – etwa für das Ballett "Moving" (Bild) –, hat nicht immer den richtigen Durchblick.
    Ausverkauft oder nicht? Wer über die Homepage des Staatstheaters Augsburg versucht, an Karten zu kommen – etwa für das Ballett "Moving" (Bild) –, hat nicht immer den richtigen Durchblick. Foto: Jan-Pieter Fuhr

    Frau Schickentanz, es sind harte Monate für die Kunst und das Theater. Immer neue Regelungen. Gerade in diesen Zeiten sollte eine Homepage klar sein. Es gibt allerdings Unsicherheiten auf der des Staatstheaters Augsburg. So vermeidet sie immer das Wort „ausverkauft“ bei ausverkauften Vorstellungen. Warum eigentlich?

    Viviane Schickentanz: Wir mussten und müssen immer noch Tickets durch die anhaltende Sitzplatzreduzierung auf 25 Prozent bei entsprechend überbuchten Veranstaltungen stornieren. Durch die aktuelle Situation sind wir zudem häufiger als sonst mit Stornierungen seitens der Kunden konfrontiert: Erkältungen, positive Corona-Tests, Quarantäne, aber auch Unsicherheit führen vermehrt zu spontanen Absagen, welche wir selbstverständlich möglichst kulant handhaben. Dies hat zur Folge, dass öfter einmal wieder Karten erhältlich sind. Aus diesen Gründen vermeiden wir den Ausverkauft-Button so gut es geht und bieten stattdessen Wartelisten an. Natürlich auch vor dem Hintergrund, dass wir immer noch auf ein Entgegenkommen der bayerischen Staatsregierung hoffen, so wie es dies aktuell in der Gastronomie gab. Für unsere Zuschauer und Zuschauerinnen lohnt es sich also, immer wieder unseren Online-Spielplan auf neue Verfügbarkeiten zu prüfen.

    Auf Ihrer Homepage ist neuerdings zu lesen, sie sei immer auf dem neuesten Stand. Warum sind dann die ausverkauften Vorstellungen nicht auch als solche klar bezeichnet?

    Schickentanz: Wir bitten unsere Besucherinnen und Besucher, immer wieder auf unserem Online-Spielplan zu schauen.

    So steht am 23. Januar „Rain Dog“ auf dem Programm. Und Karten. Wenn man auf Karten klickt, kommt die Nachricht, im Webshop ausverkauft. Bei Nachfrage am Rathausplatz heißt es ebenfalls ausverkauft. Ist das nicht etwas irreführend?

    Schickentanz: In einzelnen Fällen, wie dem von Ihnen beschriebenen, kann es sein, dass der Karten-Button noch erscheint, aber keine Karten mehr erhältlich sind. Es handelt sich hierbei um einen nicht automatisierten Vorgang, der von unserem Besucherservice manuell zwar äußerst zuverlässig, aber natürlich nicht minütlich erledigt werden kann. Inzwischen erscheint am 23. Januar kein Karten-Button mehr. Wir bedauern, wenn dies in Einzelfällen für Verwirrung sorgt.

    So ist es auch bei „Moving“. Jetzt zweimal abgesagt, am 20. Januar heißt es Warteliste und am 3., 9. und 13. April gibt es Karten. Auf Nachfrage am Rathausplatz heißt es, alle Vorstellungen sind derzeit ausverkauft. Könnte man das nicht klarer formulieren oder bei einer Veränderung der Theaterauslastung besser kommunizieren?

    Schickentanz: Wie bereits gesagt, ist bei diesen Vorstellungen die aktuell maximale Auslastungshöhe erreicht. Zum einen hoffen wir natürlich, möglichst bald wieder mehr Zuschauer empfangen zu dürfen. Zum anderen müssen bei den genannten Vorstellungen noch unsere Abonnenten durchtelefoniert werden. Wenn diese ihre Karten nicht wahrnehmen möchten, werden wieder Plätze frei, die verkauft werden können – zum Beispiel an diejenigen, die sich auf der Warteliste haben eintragen lassen.

    Theater haben ja derzeit alle dieselben Beschränkungen. Die Homepage der Münchner Kammerspiele ist eindeutig. Auf der Homepage kommt als Antwort auf bestimmte Vorstellungen: „Derzeit sind alle Karten vergriffen. Eventuelle Restkarten erhalten Sie an der Abendkasse“. Da weiß der Theaterfreund zumindest, woran er ist. Könnte man das nicht auch in Augsburg so machen?

    Schickentanz: Es ist richtig, andere Häuser haben nach der Reduzierung auf 25 Prozent Platzkapazität rigoros alle gekauften Karten storniert, und man musste sich für jede Vorstellung neu einbuchen. Dies wollten wir zumindest unserem treuen Stammpublikum, unseren Abonnentinnen und Abonnenten ersparen und sind den organisatorisch sehr aufwendigen Weg gegangen, diesen, soweit möglich, ihre Karten zu sichern und unter Berücksichtigung des Abstandsgebotes neu zu setzen. In der Folge müssen wir aber bei allen Abonnenten einzeln für jede Vorstellung nachfragen, ob die Tickets „eingelöst“ werden. So entsteht die bereits skizzierte Situation, dass Vorstellungen zunächst ausverkauft zu sein scheinen, am Tag darauf aber wieder Karten verfügbar sind. Keinesfalls möchten wir es unseren Kunden zumuten, einen unter Umständen erfolglosen Versuch, an der Abendkasse Tickets zu bekommen, zu unternehmen. Denn niemand geht angesichts der 2G-Plus-Regelung derzeit gerne spontan zu einer Veranstaltung. Aus unserer Sicht muss es weiterhin die Möglichkeit geben, sich im Vorfeld auch im freien Verkauf Karten zu sichern.

    Wenn man sich bei Ihnen auf die Warteliste setzen lässt, bekommt man keine Bestätigung. Also man weiß nicht, ob die Mail angekommen ist. Warum keine kurze Bestätigungsmail?

    Schickentanz: Vielen Dank für den Hinweis, den wir dankend annehmen und umsetzen. Ab sofort erhält man eine Bestätigungsmail.

    Zur Person: Viviane Schickentanz ist seit April 2021 die neue Leiterin der Abteilung Kommunikation am Staatstheater Augsburg. Die 32-Jährige war seit 2018 als Referentin des Intendanten am Haus beschäftigt.

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