"Ssss - aufgepasst, hier gibt es etwas zu sehen." Wie ein Flitzebogen gespannt ist das Publikum im Martinipark. Drei Jahre lang mussten die Augsburger Ballettfans pandemiebedingt auf eine Internationale Ballettgala verzichten, am Ostersonntag und Ostermontag war es endlich wieder soweit: Internationale Solisten zeigten im Staatstheater Augsburg in 18 Choreografien, wie vielseitig sich der Tanz heutzutage präsentiert. Und dazu gehörte eben auch "Sss...", ein Stück des rumänischen Choreografen Edward Clug, das in jenem Zwischenbereich der Dämmerung angesiedelt ist, in dem sich Licht und Dunkelheit die Waage halten und mit der Stille auch die Kontemplation Einzug hält. In minimalistischen Bewegungen zerlegt Adhonay Soares da Silva seinen Körper in Einzelteile. Nur ein Finger liegt da auf dem Boden, dann die Hand und schließlich gleitet der ganze Kerl hinab - geschmeidig und immer im Fluss der Musik von Chopins "Nocturne". Erste Bravorufe kommen aus dem Publikum, als sich der junge Solist des Stuttgarter Balletts verbeugt.
Staatstheater Augsburg