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Foto: Jan-Pieter Fuhr
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Der Choreograf Mauro Astolfi hat bereits einmal in Augsburg beeindruckt: mit seiner Choreografie "Poco". In der kommenden Saison gestaltet er einen ganzen Abend.

Staatstheater Augsburg
03.05.2023

Diese sechs Produktionen sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Von Richard Mayr

Das Staatstheater Augsburg hat den neuen Spielplan für die Saison 2023/24 vorgelegt. Hier finden Sie Empfehlungen, für die sich frühzeitiges Reservieren lohnt.

Eine Fülle an neuen Produktionen bietet das Staatstheater Augsburg in der kommenden Saison 2023/24. Alles zu sehen – das werden ganz sicher nur die wenigsten schaffen. Also muss man auswählen. Am leichtesten fällt das, wenn die Stücke schon einmal laufen, einem Freunde, Nachbarn oder die Rezensionen einem etwas schmackhaft machen. Hier schlagen wir Ihnen sechs Produktionen vor, die Sie sich in Ihrem Kalender schon einmal anmerken können. 

  • Bertolt Brecht: "Mutter Courage und ihre Kinder" – Seit vielen Jahren hat das Staatstheater Augsburg seine Produktionen rund um das Brechtfestival mit den entsprechenden Leitern abgesprochen. Zuletzt gab es verstärkt Inszenierungen von Dramatikern, die stark von Brecht beeinflusst waren. In der kommenden Saison wird das anders. Endlich einmal wieder Brecht, schon das sollte man sich nicht entgehen lassen. Dazu ist Brechts Mahnmal gegen den Krieg leider wieder erschreckend aktuell (Regie führt David Ortmann, die Premiere ist am 23. Februar 2024 im Martinipark).
  • Michail Bulgakow: "Der Meister und Margarita" – Dieser Roman hat es in sich. Wie ein Wunder entstand er in Zeiten des schlimmsten Stalinismus. Aber Bulgakow lässt den Teufel seine Späße treiben, Kater sprechen und rechnet dabei auch noch mit der Intelligenzija ab. In den zurückliegenden Jahren gab es gelungene Bühnenadaptionen – in Ingolstadt, Frankfurt am Main und Aachen zum Beispiel. In Augsburg nimmt sich Armin Petras dem literarischen Meisterwerk an. Und Petras gehört zu den international gefragten Regisseuren aus Deutschland, er hat lange das Berliner Maxim-Gorki-Theater geleitet und im Anschluss das Schauspiel Stuttgart (Premiere am 7. Oktober auf der Brechtbühne in Augsburg).
  • Pjotr Tschaikowsky: "Eugen Onegin" – Im Musiktheater stehen mit Donizettis "Lucia di Lammermoor" (Premiere 2. Dezember im Martinipark) und Händels "Xerxes" (Premiere am 27. April im Martinipark) mehrere Schwergewichte der Opernliteratur im Spielplan. Vormerken kann man sich auf jeden Fall auch die erste große Opernproduktion der kommenden Saison – Tschaikowskys "Eugen Onegin". Hier hat das Staatstheater wieder den Regisseur Roland Schwab engagiert, der schon mehrmals in Augsburg Opernregie geführt hat, zuletzt "Dalibor" (2018). Zwischendrin glänzte Schwab mit Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen und vergangenes Jahr auch mit einem "Tristan" in Bayreuth. Vielleicht gelingt es ihm ja auch, "Eugen Onegin" zum Glänzen zu bringen (Premiere am 21. Oktober im Martinipark).

  • Puccini: "Turandot" – Ein neuer Spielplan ist jedes Mal eine Wundertüte mit vielen Überraschungen. Die größte allerdings gelang mit dieser Ankündigung: wieder eine Operninszenierung auf der Freiluftbühne. Wie viele Jahre liegt das letzte Mal zurück? Das ist mittlerweile eine Frage für Archivare und nicht mehr fürs Gedächtnis. Der Regisseur und Staatsintendant André Bücker hat schon angekündigt, dort mit all dem aufwarten zu wollen, was im Martinipark nicht möglich ist. Große Oper also mit viel Personal (Premiere am 15. Juni).

  • "Supermodified" – Geht es um die Auslastungszahlen, rangiert die Ballett-Sparte immer vorne. Für Abende in der Brechtbühne kann es vorkommen, dass alle Karten bereits vor der Premiere vergriffen sind. Also Achtung bei der Uraufführung "Supermodified". Denn Choreograf Mauro Astolfi überzeugte bereits schon einmal am Staatstheater2020 mit seiner Uraufführung "Poco". Nun bringt er in Augsburg das Kammerballett "Supermodified" erstmals auf die Bühne (Premiere: 12. Januar 2024). Wer zu lange wartet, könnte Probleme beim Kartenkauf bekommen.

  • "Unendliche Weiten" – Wer kennt ihn nicht, den Trailer zu Star Trek? Nun bewegen sich die Augsburger Philharmoniker mit ihrem letzten Sinfoniekonzert der Saison 2023/24 in Richtung All. Gustav Holsts "The Planets" steht dann auf dem Programm unter der musikalischen Leitung von Domonkos Héja. Als Solisten für das achte Sinfoniekonzert haben die Augsburger Philharmoniker den Ausnahmegeiger Christian Tetzlaff gewonnen, der in Edward Elgars Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61 zu hören ist. Auch wenn das Konzert am 15. und 16. Juli im Kongress am Park stattfindet und der Hochsommer einen möglicherweise auf ganz andere Gedanken bringt – für diesen Abend sollte man ruhig zwei Stunden im Konzertsaal einplanen, es bleiben ja genügend andere Abende fürs Grillen und die Biergärten.

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