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Augsburg: Im Jungen Theater Augsburg wird „Tacheles“ geredet

Augsburg

Im Jungen Theater Augsburg wird „Tacheles“ geredet

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    Profis und theaterbegeisterte Jugendliche spielen in den Stücken des Jungen theaters Augsburg.
    Profis und theaterbegeisterte Jugendliche spielen in den Stücken des Jungen theaters Augsburg. Foto: Siegfried Kerpf

    Die inklusive Öffnung des Jungen Theaters Augsburg (JTA) schlägt sich jetzt auch im Spielplan des Kinder- und Jugendtheaters nieder. „Irreparabel“ heißt das Stück, das in der kommenden Spielzeit für Zuschauer ab 13 Jahren im Theater des Kulturhauses Abraxas inszeniert wird (Premiere 1. Oktober).

    Im Mittelpunkt des Stücks stehen zwei junge Männer, die gehbehindert sind, der eine wegen eines Unfalls, der andere wegen Multipler Sklerose. Die besondere Situation der beiden Protagonisten ist Thema, aber auch all die Probleme, mit denen Pubertierende zu kämpfen haben. „Für viele Zuschauerinnen und Zuschauer wird das ungewohnt sein, denn behinderte Menschen auf der Bühne sind immer noch selten“, stellt Theaterleiterin Susanne Reng dar. Es wird auf jeden Fall jede Menge Stoff für das Nachgespräch geben, ist sich Reng sicher.

    Junges Theater Augsburg: Michael Endes "Momo" als Zwei-Personen-Stück

    Ebenfalls in der Spielzeit 2022/23 wird das Kinderstück „Momo“ zu sehen sein. Der Münchner Theatermacher Jürg Schlachter wird Michael Endes berühmtes Kinderbuch um das Mädchen, das sich gegen die auf Effektivität getrimmten Zeitdiebe zur Wehr setzt, in ein Zwei-Personen-Stück umschreiben. Die restlichen Figuren werden mit Puppen auf die Bühne gebracht.

    Fest steht, dass die Premiere am 23. April 2023 stattfindet, wo dies allerdings sein wird, ist ungeklärt. Seit zwei Jahren ist das JTA, dessen eigene kleine Bühne nicht mehr bespielbar ist, quasi ein Gastspielbetrieb, tingelt zwischen Abraxastheater, Kresslesmühle und Moritzsaal. Und noch immer gibt es keine Aussicht auf eine feste Spielstätte. „Wir haben immer einen Plan B“, sagt Susanne Reng etwas lakonisch, „aber einen Plan A haben wir nicht.“

    Susanne Reng
    Susanne Reng

    Weniger zum Tragen kommt dieses Problem bei dem Präventionsstück „Tacheles“, weil das Theater damit zu seinem Publikum in die Schulen geht. „Obwohl es natürlich sehr wichtig wäre, dieses Stück auch in öffentlichen Vorstellungen zeigen zu können,“ meint Reng, die inszeniert. Nach „Krass“, das sich mit Radikalisierung beschäftigte, und „Hass“ über das Thema Cyber-Mobbing, widmet sich das neue Stück nun dem Antisemitismus, auch jenem, der durch den Islam geprägt ist. Die beiden Hauptrollen spielen Ramo Ali und Sebastian Baumgart, der nach seiner Zeit am Theater Augsburg als freier Schauspieler arbeitet.

    Die neue Spielzeit am Jungen Theater Augsburg: Für die Kleinsten gibt es einen "Waldspaziergang mit Gästen"

    Neue Stücke werden auch in den mittlerweile drei Theaterspielclubs erarbeitet, denn zu jenem für Kinder und dem für Jugendliche ist nun auch „FreiSpiel21“ dazu gekommen, ein inklusiver Spielclub. „Der kleine Wasserdrache“, den das JTA im Stadtwald spielt, wird im nächsten Jahr eine Pause einlegen. Stattdessen wird „Momo“ dann auch im Freien gespielt werden. Neu hinzu kommt ein „Waldspaziergang mit Gästen“, so der Arbeitstitel. Er entsteht in Zusammenarbeit mit dem Waldpavillon. Das Besondere daran: Es gibt keine Altersempfehlung und ist auch für Kleinkinder geeignet. Denn ein Stück wie „Der kleine Wasserdrache“ überfordere mit seinen großen Masken Kinder unter sechs Jahren, meint Susanne Reng. Für sie sei es schwierig, 60 Minuten lang still zu sitzen. Deshalb der theatrale Spaziergang, bei dem ein Schauspieler eine Geschichte erzählt.

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