Endlich einmal wieder eine Veranstaltung im Architekturmuseum im Thelottviertel in Augsburg. Die Buchegger-Villa schlummert ja seit einigen Jahren im Dornröschenschlaf. Ende 2019 beendete die TU München ihre Zusammenarbeit mit der Buchegger-Stiftung. Diese plant auf dem Gelände einen Anbau, um dann mit neuem Konzept das Haus wiederzubeleben. Doch noch haben die Bauarbeiten nicht begonnen. Die Apfelbäume im Garten blühen – und nur die Anwohner sehen es. An diesem Abend allerdings ist das anders. Der Schwäbische Architekten- und Ingenieurverein (SAIV) hat ins ehemalige Architekturmuseum Augsburg-Schwaben eingeladen – zu einer Preisverleihung.
In den drei leer geräumten Erdgeschossräumen werden ausgewählte Arbeiten von Architektur-Studierenden der Hochschule Augsburg präsentiert. Die jungen angehenden Architektinnen und Architekten, die im Masterstudiengang von Prof. Katinka Temme studiert haben, durften einmal das machen, was sonst so gut wie nicht mehr vorkommt: frei und ohne Vorgabe die Nutzung eines Grundstücks mit alten Bestandsgebäuden in Meran konzipieren. Und die Ergebnisse hätten unterschiedlicher nicht sein können: vom neuen Apfelmuseum in Meran bis zu einem Kreativzentrum an der Stelle.
Studierende der Hochschule Augsburg im Architekturmuseum ausgezeichnet
Mit einem ersten Preis wurden jeweils Marc Bächner und Julian Reich ausgezeichnet. Maximilian Ambrosch bekam einen dritten Preis zugesprochen. Anerkennungen gingen an Steffen Georg Seitz, Valentina Braun und Melissa Schreiner. Sie haben für ihre Arbeiten ein Ideen-Doppel entwickelt, ein Projekt in Lissabon, für das sie dann ein Pedant in der Region gesucht haben. Die Preisgelder (400 Euro für die ersten Preise, 200 Euro für den dritten Preis und 100 Euro für die Auszeichnungen) teilten sich der SAIV und die Langner'sche Stiftung.
Die Preisverleihung nutzten sowohl der Architekt Eberhard Wunderle als auch die Professorin Katinka Temme, um grundsätzlich zu werden. Wunderle wies darauf hin, wie wichtig es für angehende Architektinnen und Architekten sei, über den Tellerrand hinauszublicken und auch auf das Wissen und die Zusammenarbeit mit Innenarchitekten und Ingenieuren zu setzen. Und Temme wies darauf hin, wie wichtig die Arbeit von Architektinnen und Architekten sei, auch wenn Vorschriften und Bürokratie den Beruf immer stärker erschweren würden.