Bei weltweit steigender Zahl von Flüchtenden ist die zugrunde liegende menschliche Notlage natürlich Thema der Kunst geworden. Die letzten Venedig-Biennalen spiegelten das eindringlich: Der tunesische Pavillon 2017 stellte in beißender Pseudo-Amtlichkeit jedem Bittsteller einen „weltweit gültigen“ Pass aus; Christoph Büchel bockte 2019 ein Schiff am Arsenale-Quai auf, in dem mehrere Hunderte Afrikaner ertrunken waren; die Biennale 2024 stand vollends unter dem Titel „Fremde überall“ und sorgte für Beklemmung allein durch ein Video, in dem Flüchtlinge anhand einer Landkarte protokollarisch-nüchtern auflisteten, wann sie sich wo auf ihrer interkontinentalen Suche nach Neuanfang befanden. In der lapidaren Abfolge von Zeitpunkt und Ort lag die Kraft dieser Arbeit, weil sie Durchgangsstationen noch und noch aneinander reihte.
Ausstellung
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