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Neues Stück: Auch im Sensemble Theater geht es um die Kandidatenfrage

Neues Stück

Auch im Sensemble Theater geht es um die Kandidatenfrage

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    Jörg Schur (von links), florian fisch, Daniela Nering und Winnie Gropper liefern sich für das Sensemble eine „Wahlschlacht“.
    Jörg Schur (von links), florian fisch, Daniela Nering und Winnie Gropper liefern sich für das Sensemble eine „Wahlschlacht“. Foto: Sensemble Theater

    Zwei Kandidaten, nur einer kann das Rennen machen – das Thema ist allgegenwärtig derzeit. Nicht nur in den täglichen Nachrichten in der causa Söder/Laschet, auch für Sebastian Seidel, den Leiter des Sensemble Theaters mit der aktuellen Inszenierung seines Stückes „Wahlschlacht“. Es sollte bereits im Januar Premiere haben. Doch wegen des Lockdowns und der Schließung der Kulturstätten, konnte der Termin nicht eingehalten werden.

    Auch der Plan, das Theater im Rahmen eines Modellprojektes mit einem Schnelltest-Konzept wieder zu eröffnen, wurde zunichte gemacht durch die aktuelle Pandemie-Entwicklung. Wie so vieles. „Den Spielplan mit den Terminen bis Mitte Juni, konnten wir gleich wieder in die Tonne treten, nachdem er aus der Druckerei kam“, sagt Sebastian Seidel. Die Premiere von „Eiscreme“ und das Miro Gavran-Festival – alles abgesagt.

    Sebastian Seidel: Hoffnung auf Sommer-Theater im Freien

    Die Hoffnungen des Sensemble-Leiters liegen jetzt auf dem Sommer. „Am liebsten jeden Tag“ würde er im Juli auf der Wiese neben der Kulturfabrik Theater spielen. Waren es im vergangenen Jahr nur zehn Veranstaltungen, die man genehmigt bekommen habe, hätten ihm die Verantwortlichen schon Kulanz für heuer signalisiert, sagt Seidel.

    Auf dem Open-Air-Spielplan stehen dann Dario Fos amüsanter Klassiker „Offene Zweierbeziehung“ und weitere Folgen des Improtheater-Formats „Wohngemeinschaft“. „Hauptsache fröhlich“ ist Seidels Devise für den Theatersommer. Nachfeiern will der Theaterleiter das 30-Jährige Jubiläum des Sensemble unter dem Motto „30 + 1“ mit vier Gala-Aufführungen mit den Höhepunkten der der vergangenen drei Jahrzehnte.

    Aber was passiert nun mit der bühnenreif geprobten „Wahlschlacht“? In dem Stück geht es um die Wahl des Parteivorsitzenden und zwei Kandidaten, die sich den Posten streitig machen. Bei der Frage, mit welchen Inhalten sie antreten, kristallisiert sich das bedingungslose Grundeinkommen heraus. „Dazu gibt es in der Gesellschaft mittlerweile viele Überlegungen“, sagt Seidel und verhehlt nicht, welche Position er vertritt. „Ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt Sicherheit und die Freiheit, Eigeninitiative und Kreativität zu entwickeln.“ Dass es zu kostspielig sei, weist er zurück mit dem Hinweis auf die Folgekosten wie Sozialausgaben, die gespart werden könnten. „Es gibt zu diesem Thema ein generelles Mißtrauen“, hat der Theatermacher festgestellt.

    Sensemble-Leiter Sebastian Seidel: Grundeinkommen hätte vielen Künstlern geholfen

    Eine besondere Brisanz habe das Thema in der derzeitigen Situation für die Künstler. „Wenn es das Grundeinkommen gegeben hätte, wären viele nicht im Regen gestanden, weil dieses Konzept passgenauer für unsere Branche gewesen wäre als alle Unterstützungsprogramme, die aufgelegt wurden“, ist sich Sebastian Seidel sicher.

    Den ursprünglichen Plan, das Stück live zu streamen, wenn es jetzt nicht aufgeführt werden kann, hat Sebastian Seidel mittlerweile aufgegeben. „Die Menschen sind streamingmüde geworden“, ist seine Erfahrung. Lieber geht er deshalb den Weg, dem Publikum nun Hintergrundinformationen und kleine Häppchen seines Stückes in Kurzvideos zu präsentieren. Dafür arbeitet er mit dem Allgäuer Musiker Rainer von Vielen zusammen, der die Musik für „Wahlschlacht“ geschrieben und die Video-Einspielungen kreiert hat. Mittlerweile finden sich auf der Website des Theaters der Abschlusssong sowie der Trailer zur Inszenierung, nun kommt auch eine 25-minütige Dokumentation über die Probenarbeit hinzu. Darin kommen auch die beteiligten Schauspieler Daniela Nering, Jörg Schur, Florian Fisch und Winnie Gropper zu Wort.

    Zu sehen sein wird „Wahlschlacht“ erst, wenn die Kandidatenfrage der Union längst geklärt sein wird. Weniger aktuell wird das Stück dann kaum sein. „Wir spielen im September“, ist sich Sebastian Seidel sicher, „rechtzeitig vor der Bundestagswahl und dann am liebsten jeden Abend."

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