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  4. Muss man einfach mögen: Maybebop in Gersthofen

Konzertkritik
28.06.2024

Maybebop: Vier Stimmakrobaten, vier Stimmungskanonen

Vier Alleskönner mit der Stimme: Maybebop in der Stadthalle Gersthofen.
Foto: Siegfried Kerpf

Beatboxen, feiner Scat, barocke Melismen und poppige Leichtigkeit: Auf dies alles und mehr versteht sich das A-cappella-Ensemble Maybebop. In Gersthofen stellte das Quartett sein neues Programm vor.

Muss man sich Sorgen machen, fürchteten die Fans zu Beginn. Denn statt live auf der Bühne in Gersthofens Stadthalle waren auf den Bühnenbildschirmen nur vier Avatare zu sehen und zu hören. Sie wirkten wie schlechte Kopien der Sänger des A-cappella-Quartetts Maybebop. Nach einer Minute aber war der Spuk vorbei, die vier Sänger traten live durch den Zuschauerraum auf und entrissen endlich der Maschine ihren Song. 

„Muss man mögen“ heißt dieses Eingangslied – und auch das neue Programm der nun seit mehr als 20 Jahren erfolgreichsten deutschen A-cappella-Pop-Jazz-Formation, 2020 ausgezeichnet von einer US-amerikanischen Experten-Jury zur „besten A-cappella-Band der vergangenen zehn Jahre“. Und gleich war klar: KI-generiertes Zeug mögen die vier nicht und werden es sich auch in Zukunft trotz technischen Schnickschnacks auf der Bühne nicht aufschwatzen lassen.

Noch immer „Wellness für die Ohren“

In Hannover hatte sich die Gruppe in den 90ern gegründet – nur Oliver Gies (heute für Arrangements, Kompositionen und Texte verantwortlich) ist noch aus dieser Zeit dabei, von der er freimütig erzählt, dass die Liebe zum Jazz zwar den Namen gab, die Liebe des Publikums zu eingängigerer Musik aber den Wechsel zur Popmusik mit Ausflügen in andere Stilrichtungen von Latino-Rhythmen bis zum Schlager, vom Hip-Hop bis zur Volksmusik erklärt. „Wellness für die Ohren“ nannten sie diesen Stilmix mal. Warum nicht, wenn es hochklassige Musik mit feinster Gesangskultur ist, verbunden mit Gesellschaftskritik und sogar tiefsinnigem Humor. Jan Malte Bürger (der sich auch mal in Countertenor-Höhen schraubt) und Tenor Lukas Teske stießen vor mehr als 20 Jahren dazu, und seit sechs Jahren bietet Bass Christoph Hiller nicht nur mit Beatboxen das stabile Gerüst für den Sound. 

Die Zusammensetzung der Stimmen, die ausgefeilten eigenen Arrangements und die vielfältigen Stile sind aber nur zur Hälfte für den immensen Erfolg des Quartetts verantwortlich. Die Texte spielen mit Witz rund um Alltagsthemen, sind zudem selbstironisch präsentiert. Kritisch werden Influencer, verlogene Cancel-Culture und Wachstumswahn aufgespießt. Nachdenkliche Lieder handeln auch von „Meine Wende“, einem autobiografischen Rückblick auf den plötzlichen Niedergang der DDR. Schlagerpersiflagen wie „Frauenname“ jonglieren mit Kitscherwartungen: „Es ist nur ein Frauenname, irgendeiner. Und wenn du eine Frau bist, stell dir vor, es wäre deiner.“ Das Publikum tobt vor Begeisterung. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht und beim veralberten Volkslied „Heut kommt der Hans zu mir“ auch gut möglich. Bestens vorbereitet war Zuschauer Guido aus Günzburg, der für „O Täler weit“, eine geniale verjazzte Version der Mendelssohn-Vorlage, auf die Bühne kletterte und sehr gekonnt mitscattete. 

Das Publikum wollte diesmal R&B von Maybebop

Das schnell begeisterte Publikum erwartete das bei Maybebop-Konzerten obligatorische Musikquiz und die Improvisation. Für dieses Livefeuerwerk verarbeitet das Quartett auf Zuruf Schlagworte (hier: Ukulele, Nachtdienst, Haarausfall und Baumfällgenehmigung) auf einen Musikstil – in Gersthofen wurde R&B gefordert. Faszinierend, wie schnell da ein kompletter Song entstand!

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Ihre Begabungen nutzen Maybebop auch außerhalb der Konzerte – legendär sind die Workshops für Chöre, in denen vor allem Oli Gies Amateure begeistert. Auch Songbooks mit ihren Arrangements kann man kaufen und sich daran versuchen – oder an ihrer Komplexität scheitern. Mehr als 20 CDs und zahlreiche Videos ersetzen allerdings nur zum Teil das Live-Erlebnis mit den lässigen Hüftschwüngen und ironischen Choreografien. Das im vergangenen Jahr angekündigte Sabbatjahr nach dem Sommer 2024 wurde offensichtlich auf sechs Monate verkürzt, in die erste Hälfte 2025 geschoben. Bis dahin bekommen Fans noch das aktuelle Programm und das Weihnachtsprogramm landauf, landab zu hören. 

Ausflüge zu Elektro-Pop und Rammstein-Sound

Technisch hat sich ihre Show weiterentwickelt mit guter Lightshow, LED-Bildschirmen im Hintergrund und sehr ausgefeilter Tontechnik – Verdienst des Tontechnikers, der da ganz auf den Raum abgestimmt den Sound auch auf Textverständlichkeit mischte. Und das selbst bei Ausflügen in den Elektro-Pop und zum Rammstein-Sound. Technische Professionalität ist das eine, aber ohne die Qualität der vier ausbalancierten Stimmen wäre es nichts. Beatboxen, feiner Scat, barocke Melismen und poppige Leichtigkeit bestimmen den oft auch instrumentalen Sound. 

Ein grandioser Abend voll kunstvoller Harmonien und feinster Gesangskultur, den nach zweieinhalb Stunden eine bedingungslose Liebeserklärung an die Musik beendet. In „Alles das kann nur Musik“ heißt es, Musik sei „eine Sprache ohne Worte, die die ganze Welt versteht“, sie kann „mich packen und bewirken, dass ich schwebe, dass ich flieg’“. Fazit: Muss man einfach mögen, diese charmanten Musikmagier! 

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