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Musik: "Musik ist für mich ein Heilmittel" – aus dem Leben einer Augsburger Jazzcombo

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"Musik ist für mich ein Heilmittel" – aus dem Leben einer Augsburger Jazzcombo

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    Die Combo Jazzbreak aus Augsburg feiert ihr 20-jähriges Bandjubiläum. Die Band besteht aus (von links): Michael Steyer (Piano), Eric Zwang-Eriksson (Schlagzeug, Percussion), Sieglinde Hahn (Sängerin), Reinhold Molter (Saxofon, Akkordeon) und Dieter Zimmermann (Bass).
    Die Combo Jazzbreak aus Augsburg feiert ihr 20-jähriges Bandjubiläum. Die Band besteht aus (von links): Michael Steyer (Piano), Eric Zwang-Eriksson (Schlagzeug, Percussion), Sieglinde Hahn (Sängerin), Reinhold Molter (Saxofon, Akkordeon) und Dieter Zimmermann (Bass). Foto: Monika Bader-Worchel

    Das Jahr 2003, vier Musiker bei einem Bandworkshop im Downtown Music Institute in Augsburg, ihr Plan: eine Jazz-Band gründen. Pianist, Bassist, Schlagzeuger und Saxofonist standen damals bereits in den Startlöchern – "nur eine Sängerin hat noch gefehlt", erinnert sich Sieglinde Hahn heute. Genau da sei sie ins Spiel gekommen. Hahn bewarb sich kurzerhand bei besagter Combo mit dem Namen "Jazzbreak" als Sängerin, und es sollte sich herausstellen: Sie war das fehlende Puzzleteil. Seitdem steht die Augsburgerin zusammen mit ihren Bandkollegen regelmäßig auf der Bühne, um dem Publikum verschiedene Facetten des Jazz zu zeigen. So auch am kommenden Freitag, 7. Juli, beim Jubiläumskonzert der fünfköpfigen Band in der Augsburger Kresslesmühle.

    Eine bunte Mischung aus Jazzstandards wie "Angel Eyes", "Temptation" von Tom Waits oder "Love Me Or Leave Me" von Nina Simone erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer, sagt Hahn. Dazu kommen Stücke, wie "Yo Soy Maria" aus der Tangooper von Astor Piazzolla. Mit mehreren Gastauftritten soll die Bandbreite des Genres abgebildet werden. So steht "ein Duett mit meiner Freundin Sally du Randt auf dem Programm", sagt Hahn. Welches Stück sich die beiden Sängerinnen ausgewählt haben, will Hahn allerdings nicht verraten: "Das bleibt eine Überraschung."

    20 Jahre "Jazzbreak": Überraschungsduett zum Jubiläumskonzert

    Keine Überraschung hingegen ist die Formation, mit der die Band auftritt. Neben der Sängerin mit am Start sind Michael Steyer am Piano, Reinhold Molter am Saxofon und Akkordeon, Dieter Zimmermann am Bass und Eric Zwang-Eriksson am Schlagzeug und Percussion. Mit Hahn und Steyer sind immerhin zwei der Gründungsmitglieder noch immer Teil der Gruppe. Ob es ein Geheimrezept gebe, um es so lange miteinander auszuhalten? Dies verneint Hahn. Vielmehr brauche es Geduld, gegenseitiges Verständnis und eine Portion Humor. Zudem beschränke sich das Quintett nicht auf ein Genre, sondern probiere verschiedene Richtungen aus. Darunter Latin, Tango, Musette, Blues und Popsongs. Lediglich Volksmusik passe nicht wirklich in ihr Repertoire. "Obwohl ich auch jodeln kann und gerne auch mal ein Volkslied singe", sagt Hahn und lacht.

    Schon bei der zweiten Augsburger Jazz Freinacht waren "Jazzbreak" in der Weinkellerei Bayerl am Start.
    Schon bei der zweiten Augsburger Jazz Freinacht waren "Jazzbreak" in der Weinkellerei Bayerl am Start. Foto: Eric Zwang-Eriksson (Archivbild)

    Aktuell treffen sich die Bandmitglieder alle zwei bis drei Wochen zum Proben. Kurz vor den Auftritten, wie am Freitagabend, werde die Taktung allerdings erhöht. Vor der Pandemie ist "Jazzbreak" einmal wöchentlich zusammengekommen. Doch während des Lockdowns war dies nicht möglich – und nicht mehr nötig, erinnert sich die Sängerin. Schließlich fielen fast alle Auftritte ins Wasser. "Corona war die Pest – für alle Musiker", sagt sie. Die Auswirkungen seien weiterhin zu spüren: "So viele kleine Lokale, die von leidenschaftlichen Privatleuten geführt wurden, mussten dichtmachen", wie etwa die Weinbar Jakobus. In vielen Lokalen, die noch bestehen, dürfe inzwischen keine Musik mehr gemacht werden. Eine bedauerliche Entwicklung, findet die Sängerin.

    Nichtsdestotrotz erkennt sie aktuell einen Aufschwung. "Mit der Langen Kunstnacht, bei der ich ein tolles, begeistertes Publikum treffen durfte, und den Sommernächten haben die Macher im Kulturamt sich wirklich schwer ins Zeug gelegt", freut sich Hahn. "Musik ist für mich ein Heilmittel." Und die Anzahl der Auftritte steigt wieder. Wie viele es am Ende dieses Jahres sein werden, sei zwar noch nicht ganz klar – zwischen sechs und zehn Stück jedoch allemal.

    So probiert sich das Quintett "Jazzbreak" musikalisch aus

    Obwohl mit Hahn am Freitag eine erfahrene Vokalistin vors Publikum tritt, hat sie das Lampenfieber nie ganz losgelassen, verrät sie. Sobald die ersten Töne erklingen, sei sie allerdings voll in ihrem Element. Dass Musik in ihrem Leben eine elementare Rolle einnehmen wird, sei bereits in ihrer Kindheit klar geworden. "Schon als 12-Jährige habe ich meine Mitschüler mit Liedern aus Operetten 'unterhalten'", sagt sie schmunzelnd. Auch am Freitagabend wollen Hahn und ihre Kollegen das Publikum mit ihrer Leidenschaft, dem Jazz, unterhalten. Startschuss ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Tickets gibt es auf der Homepage der Kresslesmühle sowie an der Abendkasse.

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