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Musik: Augsburger Sängerin Rubi: "Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände"

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Augsburger Sängerin Rubi: "Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände"

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    Die Sängerin Rubi ist in Augsburg aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Ihren größten Erfolg konnte sie im Februar mit einem Remix ihrer Single "Only 4 Life" feiern.
    Die Sängerin Rubi ist in Augsburg aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Ihren größten Erfolg konnte sie im Februar mit einem Remix ihrer Single "Only 4 Life" feiern. Foto: Mischa Lorenz

    Rubi, ist das eigentlich Dein richtiger Name?
    RUBI: Nein, mein Geburtsname ist Leona Ruben. Meine Musik mache ich aber schon seit mehreren Jahren unter dem Künstlernamen Rubi. Dazu gibt es eine lustige Anekdote: Ich habe mit 16 einige Zeit in der Augsburger Bäckerei Wolf gearbeitet. Für mich war das damals echt komisch als "Frau Ruben" angesprochen zu werden. Irgendwann kam meine Chefin auf die Idee, mich stattdessen "Rubi" zu nennen.

    Unter diesem Namen gelang Dir das erste Mal im Oktober 2021 mit der Single "Ich will dich" der Einzug in die deutschen Charts. Deinen bislang größten Erfolg durftest Du diesen Februar mit Deinem Song "Only 4 Life" feiern. Wirst Du manchmal schon auf der Straße erkannt?
    RUBI: Ja, tatsächlich sprechen mich immer mal wieder Fans an und wollen ein Selfie machen. Trotzdem fühlt sich das alles noch so surreal an. Meine erste Charts-Single habe ich in an nur einem Tag geschrieben, und eine Freundin hat sie parallel produziert. Ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Die Zeit danach war aber sehr hart. Plötzlicher Erfolg fühlt sich an wie ein Rausch, wie Verliebtsein. Ich habe dadurch in wenigen Wochen sehr viel abgenommen. Ich weiß schließlich auch, wie schnell so ein Erfolg wieder vorbei sein kann. Mit diesen krassen Aufs und Abs in der Musikbranche umzugehen, ist nicht leicht.

    Was gibt Dir in schweren Zeiten Kraft?
    RUBI: Auf jeden Fall mein tiefer Glaube. Ich habe assyrische und aramäische Wurzeln und bin in einer christlich-orthodoxen Familie aufgewachsen. Der Glaubenssatz, dass ich nie tiefer fallen kann als in Gottes Hände, gibt mir sehr viel Halt. Außerdem versuche ich, Social Media nur noch beruflich zu nutzen. Gerade für junge Frauen kann der ständige Konsum sehr toxisch sein. Ständig sieht man Leute, die vermeintlich besser sind als man selbst und mit denen man sich automatisch vergleicht. Das raubt wahnsinnig viel Energie. 

    Seit gut zwei Jahren wohnst Du in Berlin. Aufgewachsen bist Du in Augsburg-Oberhausen und hast am Maria-Ward-Gymnasium Dein Abitur gemacht. Was verbindest Du mit Deiner Heimat?
    RUBI: Augsburg ist eine super süße Stadt mit vielen schönen Orten! Auch als junger Mensch hat man dort eigentlich alles, was man braucht. Ich bin sehr regelmäßig und gerne bei meiner Familie in Gersthofen zu Besuch. Trotzdem würde ich sagen, dass meine Kindheit und Jugend in Augsburg tough war.

    Warum das?
    RUBI: Seit dem Kindergarten habe ich immer wieder auf Schulfesten und Gottesdiensten gesungen. Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie, das wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Bis ich aber die ersten Erfolge feiern konnte, wurde ich in Augsburg häufig belächelt oder gar ausgelacht und beschimpft. "Du willst doch nur im Mittelpunkt stehen", bekam ich oft zu hören. Und auch unter meinen YouTube-Videos habe ich richtiges Cybermobbing erlebt. Obwohl ich einfach immer nur das getan habe, wofür ich brenne. 

    Hast Du Dir das Singen selbst beigebracht?
    RUBI: Mehr oder weniger, ja. Ich nehme erst seit etwa zwei Monaten Gesangsunterricht. Nur, weil ich es schon in die Charts geschafft habe, möchte ich nicht so stolz sein und denken, dass ich Gesangsunterricht nicht mehr nötig habe. Meine Stimme ist schließlich alles, was ich habe. 

    Wolltest Du schon immer Sängerin werden?
    RUBI: Ich habe schon als Kind davon geträumt, eine Person des öffentlichen Lebens zu werden. Aber lange habe ich mich mehr darauf konzentriert, Schauspielerin zu werden. Und das hat auch funktioniert: Mit knapp 21 Jahren habe ich ganz überraschend eine Anfrage von der Realityshow "Berlin Tag und Nacht" bekommen. Ich wollte zu dieser Zeit ohnehin nach Berlin umziehen, daher hat das Angebot perfekt gepasst. Ich habe in der Sendung etwa ein halbes Jahr eine junge Rapperin gespielt. Kurz danach bin ich mit der Single "Ich will dich" in den Charts gelandet. Seitdem konzentriere ich mich voll und ganz auf die Musik.

    In Deinen Songs singst Du häufig von Partys, darunter liegen treibende Beats. Gehst Du auch selbst gerne feiern?
    RUBI: Ich würde meine Songs zwar als "Heartbreak-Party-Banger" bezeichnen, aber eigentlich bin ich gar keine Partymaus (lacht). Ich liebe es einfach, Menschen zu meiner Musik feiern und tanzen zu sehen. Bei meinen Songs soll sich niemand mehr auf den Stühlen halten können. 

    Woran arbeitest Du momentan?
    RUBI: Momentan gibt es sehr viel zu tun! In den letzten Wochen haben wir an meiner neuen Single "Komm wir hau'n ab" gearbeitet. Darin geht es um ein junges Pärchen, das eine heimliche Beziehung führt und deswegen zusammen ausbricht. Außerdem probe ich bereits für meinen Auftritt auf dem Modular-Festival in Augsburg. Ich habe noch nie auf einem Festival in dieser Größenordnung gespielt und freue mich daher sehr auf diese Erfahrung. 

    Dann sehen wir uns also am 26. Mai in Augsburg!

    Zur Person

    Rubi, 23, ist Pop-Sängerin und gebürtige Augsburgerin. Der Einzug in die deutschen Charts gelang ihr das erste Mal 2021 mit ihrer Single "Ich will dich". Mit ihrem Song "Only 4 Life" schaffte es Rubi diesen Februar unter die Top 30. Am 5. Mai ist ihre neue Single "Komm, wir hau'n ab" erschienen.

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