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Mozartfest in Augsburg 2024: Infos zu Programm & Tickets

Festival

Was macht Charly Hübner beim Augsburger Mozartfest

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    Der Schauspieler Charly Hübner kommt zum Mozartfest 2024.
    Der Schauspieler Charly Hübner kommt zum Mozartfest 2024. Foto: Georg Wendt, dpa

    Studiert man die Reihe der Solokünstler und Ensembles, die in diesem Jahr beim Mozartfest Augsburg auftreten, so könnte die Namensliste problemlos auch dem Programm eines Festivaltankers mit weltweiter Strahlkraft entstammen, zumindest bei Beschränkung auf das Kammer-Format. Das Who's who des Mozartfests 2024, dem das Wort "Ensemble" als Titel vermacht wurde, ist ohne Zweifel illuster. Ensembles? Academy of St. Martin in the Fields, Mozarteumorchester Salzburg, Kammerorchester Basel, Ensemble Resonanz, Quatuor Ébène – alles erste Adressen. Solisten? Geigerin Julia Fischer, Pianist Fazil Say, Cellistin Julia Hagen, Trompeterin Lucienne Renaudin Vary, Schauspiel-Faktotum Charly Hübner … Über die anderen, die Stammkünstler des Festivals, über Sarah Christian und Maximilian Hornung und die Akademie für Alte Musik Berlin (Akamus), braucht man nichts zu sagen, Topniveau ist garantiert. 

    Sie alle – mit einer Ausnahme – werden dieses Mal jedoch nicht im Mai, dem traditionellen Mozartfest-Monat, zu erleben sein, sondern im Juni. Aufgrund der in diesem Jahr früh gelegenen Termine für Ostern und Pfingsten und entsprechend gekoppelter Ferien hat sich Festivalleiter Simon Pickel dazu entschieden, das Festival vom 7. bis zum 16. Juni stattfinden zu lassen. Julia Fischer allerdings geht mit der Academy of St. Martin in the Fields vorweg mit ihrem Auftritt am 11. Mai, der offiziellen Festivaleröffnung.

    Das Mozartfest kombiniert heuer auch Streichquartett mit Elektronik

    Festivaleröffnung mit Weltstar: Geigerin Julia Fischer kommt am 11. mai nach Augsburg.
    Festivaleröffnung mit Weltstar: Geigerin Julia Fischer kommt am 11. mai nach Augsburg. Foto: Uwe Arens

    Beim Blick ins Programm, das jetzt im Leopold Mozart Haus vorgestellt wurde, fällt neben der Dichte an künstlerischer Prominenz aber auch anderes ins Auge. Etwa, dass manch einer der renommierten Namen sich in unerwarteter Kombination präsentiert. So tritt beispielsweise Spitzenklarinettist Andreas Ottensamer nicht solistisch in Erscheinung, sondern dirigiert das Kammerorchester Basel (15. 6.). Das Quatuor Ébène wiederum wird nicht mit traditionellem Streichquartett-Programm zu hören sein (14. 6.), sondern zusammen mit Xavier Tribolet, einem Spezialisten für angesagte elektronische Musik.

    Und so meint man denn aus der diesjährigen Festival-Programmatik ebenso herauszulesen: Dass da gezielt der Versuch unternommen wird, ein jüngeres Publikum – sagen wir: die Unter-30-Jährigen – anzusprechen. Mit Programmen wie eben dem Ébène/Tribolet-Abend (der, so der ausdrückliche Hinweis, rechtzeitig zur Eröffnung der Fußball-WM beendet sein wird), mit einem Auftritt wie jenem der mit Pop-Codes vertrauten Trompeterin Lucienne Renaudin Vary (mit Ottensamer und den Baselern), schließlich mit einem Programmpunkt wie dem finalen "Merci Seat - Winterreise" (16. 6.): Da werden Schuberts "Winterreise"-Lieder kombiniert mit Texten des australischen Punk-Lyrikers Nick Cave, musikalisch realisiert vom Neue-Musik-erprobten Ensemble Resonanz, vom jazzorientierten Trio Carlos Bica, Kalle Kalima, Maximilian Andrzejewski und erzählt und gesungen (!) von Schauspieler Charly Hübner. Dazu passt, dass es fürs Mozartfest jetzt sogenannte U28-Tickets gibt: Wer noch keine 28 Jahre alt ist, zahlt auf allen Plätzen sage und schreibe 10 Euro – das gilt auch für den Vorverkauf. 

    Kulturreferent Enninger: "Wir stehen zu unserer Marke Mozart"

    Programmgestalter Pickel, Leiter des städtischen Mozartbüros, macht auch gar keinen Hehl daraus, dass er sich mit solchen Konzerten vorzugsweise um jüngere Schichten bemüht. Von Kulturreferent Jürgen Enninger hat er da jegliche Unterstützung, allerdings sagt Enninger bei der Programmvorstellung auch Sätze wie: "Wir stehen zu unserer Marke Mozart." Das impliziert eher den klassischen Klassikkonzert-Typus, und der ist beim Mozartfest mit seinen zehn Veranstaltungen keineswegs vergessen. Ob es sich nun um den Auftakt mit der Academy handelt (Julia Fischer spielt Beethovens Violinromanzen) oder das Konzert mit Akamus (und Mozarts Klarinettenkonzert, Solist: Ernst Schlader; 7. 6.), um die Kombi Julia Hagen/Mozarteumorchester (mit Tschaikowskys Rokoko-Variationen; 8. 7.) oder den Soloabend mit Pianist Fazil Say (Sonaten von Scarlatti, Mozart, Beethoven; 9. 6.). Oder auch um die Konzerte hochranginger Künstler mit regionalem Bezug wie der "Lieder ohne Worte"-Abend mit Andreas Schmalhofer und Christoph Hammer (10. 6.), einen von der Bayerischen Kammerphilharmonie begleiteten Auftritt der Sopranistin Mojca Erdmann (mit Mozart-Konzertarien; 13. 6.) oder um die "Freistilisten" Christian/Hornung, diesmal zu hören im Sextett (Korngold, Tschaikowsky; 12. 6.).

    Bei alldem nicht zu vergessen "Kling Klang Gloria", das Mozartfest für Kinder, das dem "großen" Festival zeitlich vorausgeht (9. bis 17. Mai). Ob Klein, ob Groß: Für alle Veranstaltungen des Mozartfests hat der Vorverkauf begonnen (www.mozartstadt.de; mehrmusik-augsburg.de).

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