Erneut üppig nimmt sich das Halbjahres-Konzertprogramm der Deutschen Mozart-Gesellschaft aus: Mehr als ein Dutzend musikalische Veranstaltungen bis Ende Juni führt die in Augsburg residierende DMG im Kalender. Und wiederum enthält das Angebot programmatische Konstanten, was etwa für die Vorstellung weniger bekannter Komponisten gilt, aber auch für die Weitung des musikalischen Ohrs in Richtung auf das historische Instrumentarium.
Mozart wird natürlich nicht vergessen, aber gerne in den musikalischen Kontext seiner Zeit gestellt, was auch für das Konzert gleich am 8. Februar in der Kirche St. Jakob in Augsburg gilt. Zu hören gibt es Flötenquartette und Klavierquartette der Frühklassik, und die Interpreten um Christoph Hammer - dem DMG-Präsidenten und Tasten-Spezialisten begegnet man am Fortepiano in zahlreichen Konzerten - präsentieren neben Musik von Wolfgang Amadeus Mozart auch Werke von heute nur noch Spezialisten bekannten Namen wie Holzbauer, Malzat oder Holzmann.
Beethoven, Schubert und ein komponierender Graf
Doch nicht nur auf das Zeitalter des Rokoko beschränkt sich das neue DMG-Programm, es stößt auch in das 19. Jahrhundert vor. Etwa mit einem Liederabend am 6. März, bei dem im Konzertsaal Grottenau Maria Ladurner und Jan Kobow Werke von Beethoven, Schubert und dem komponierenden Grafen Moritz von Dietrichstein singen, begleitet auf einem originalen Hammerflügel des Jahres 1825 von Christoph Hammer.
Noch weiter vor ins 19. Jahrhundert dringt eine Konzert-Trias, die vom 9. bis 11. Mai stattfindet und Johannes Bramhs gewidmet ist. Dabei erklingen im Herrenhaus Bannacker der „Liebeslieder-Walzer“-Reigen für ein Gesangs-Quartett (Susanne Bernhard, Franziska Gottwald, Dominik Wortig, Thomas E. Bauer) und Klavier, letzteres gespielt von Christoph Hammer, Evgeny Konnov und Shenghong Li. Am zweiten Abend stellen sich im Konzertsaal Grottenau Professoren und Dozenten des Leopold Mozart College mit einem abwechslungsreichen Brahms-Programm vor, während an Tag drei Brahms-Werke für Klarinette und Klavier erklingen.
Das „Clavierl“ kommt ins Mozart-Haus
Besondere Aufmerksamkeit darf auch eine Veranstaltung am 26. März beanspruchen. Im Leopold Mozart Haus wird der Clavichord-Nachbau präsentiert, den die Deutsche Mozart-Gesellschaft mithilfe von Sponsoren in Auftrag gegeben hat. Ein handliches „Clavierl“ (Vater Leopold), wie es die Mozarts auf ihren ausgedehnten Reisen mitnahmen. Im Mozart-Haus stellt Christoph Hammer das Instrument vor, Alfons Huber, ehemals Leiter der Instrumentensammlung im Kunsthistorischen Museum Wien, spricht über den historischen Stellenwert dieses Instrumententyps.
Die Clavichord-Vorstellung ist Teil der Reihe „Mittwoch mit Mozart“, mit der am 29. Januar auch das Halbjahresprogramm an den Start geht. Auch wenn es diesmal eher „Mittwoch mit Beethoven“ heißen müsste, denn Costantino Mastroprimiano (Rom) stellt am Stein-Hammerflügel Jugendwerke von Ludwig van Beethoven vor - Werke, die bereits das spätere Musikgenie erahnen lassen und doch kaum im Konzertsaal zu hören sind. Beginn im Leopold Mozart Haus ist um 19 Uhr, Karten gibt es im Vorverkauf unter 0821 - 65 07 13 80.
Das komplette Halbjahresprogramm der DMG ist online einsehbar unter www.deutsche-mozart-gesellschaft.de.
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