Stella, eine junge Influencerin, macht gerade Selfies vor einem mysteriösen, Jahrtausende alten ringförmigen Portal, irgendwo in der Normandie. Doch da stolpert sie und fällt durch den Ring hindurch – und damit mitten in die Anderswelt. Dort kann ihr nur der König helfen, wieder zurückzufinden. Doch der ist gierig nach Gold und Macht und fordert von ihr als Gegenleistung für seine Hilfe die drei goldenen Locken des Herrn der Finsternis, der auf der Insel des Schreckens lebt. Also macht Stella sich auf den Weg und trifft dabei verschiedene Figuren.
„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ in neuer Version
Das kommt einem doch bekannt vor? Richtig, es ist ziemlich exakt das Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ der Gebrüder Grimm, transponiert in die Gegenwart. In der Inszenierung des Theaters Fritz und Freunde, unter der Regie von Detlef Winterberg, spielen nur zwei Menschen in diesem Stück: Verena Konietschke hauptsächlich als Stella, und Fritz Weinert in verschiedenen Rollen, unter anderem als König, Prinz und Großmutter.
Das Stück wurde hier gezielt für Kinder inszeniert und komplett neu geschrieben. Die Grundstruktur des Märchens ist erhalten geblieben, ebenso ein paar Zitate wie „Ich rieche, rieche Menschenfleisch“. Doch die oft blutige Welt aus Grimms Märchen tritt stark in den Hintergrund. Die Geschichte ist damit zwar nicht mehr besonders spannend, aber dürfte dem heutigen Geschmack entgegenkommen.
Kindgerechtes Stück mit dem Theater Fritz und Freunde
Das Bühnenbild ist sehr reduziert gehalten, verschiedene Prospekte symbolisieren Wasser, Wald und Innenräume, werden aber nicht bewegt. Einzig die Stelle, an der Schauspieler aus der Kulisse treten, macht klar, an welchem Ort wir uns gerade befinden.
Die beiden Schauspieler agieren kindgerecht, was eine Kunst in sich ist. Zum Beispiel übertriebenes Schnarchen, um das Schlafen einer Figur zu vermitteln, darf nicht ins Lächerliche abgleiten. Auch soll die Influencerin Stella, deren Handy in der Anderswelt nicht funktioniert, ja trotzdem durchgehend Begeisterung vermitteln.
Ein neues Theaterstück für das Kulturhaus Abraxas
Das Stück ist definitiv unterhaltsam für die Kleinen, die Erwachsenen erinnern sich an ihre eigene Kindheit zurück. Bei nur knapp über 60 Minuten Dauer wird niemand über Gebühr beansprucht, eine Pause gibt es nicht.
Fritz Weinert ist Gründer und Leiter des mobilen Theaters „Fritz und Freunde“, das Begeisterung für Theater und Bühne bereits bei den Kleinen und Kleinsten wecken will. Er steht bei den meisten Produktionen seines Hauses selbst mit auf der Bühne. Das Stück steht nun auf dem Spielplan des Kulturhauses Abraxas – eine gute Gelegenheit, die eigenen Kinder mit dem Theater vertraut zu machen.
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