Frau Relin, „Szenen keiner Ehe“ heißt das Buch, das Sie zusammen mit Ihrem Ex-Ehemann Franz Xaver Kroetz geschrieben haben. Von Ihnen kam der Anstoß für dieses Buch, was war die Idee dahinter?
MARIE THERES RELIN: Schon zu Ehezeiten hatte ich die Idee, dass sich ein Ehepaar über E-Mails austauscht, um sich die Dinge zu sagen, die man sich sonst im Leben nicht sagt. Aber da kam dann die Scheidung dazwischen, und es hat nicht geklappt. Diese Idee tauchte dann 2022 wieder auf, als wir für die Lesung „Kroetz liest Kroetz“ künstlerisch gleichberechtigt auf der Bühne saßen. Als er dann sein Auto auf Teneriffa holen wollte, dachte ich mir, das muss ich nutzen, und ganz spontan fiel mir in der Küche der Titel „Szenen keiner Ehe“ ein. Bei diesem Titel konnte er nicht Nein sagen, und dann haben wir haben uns auf die Bedingungen geeinigt: Jeder schreibt, was er möchte; keiner liest das Werk des anderen und beeinflusst es auch nicht, und jeder schickt es separat an einen Verlag.
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