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Kunst: Neuer Ecke-Galerist: „Wir wollen Trüffelschweine sein“

Kunst

Neuer Ecke-Galerist: „Wir wollen Trüffelschweine sein“

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    Ab heute steht die Ecke-Galerie unter der Leitung von Cyprian Brenner. Der Galerist eröffnet mit einer Ausstellung des Landschaftsmalers Bruno Kurz.
    Ab heute steht die Ecke-Galerie unter der Leitung von Cyprian Brenner. Der Galerist eröffnet mit einer Ausstellung des Landschaftsmalers Bruno Kurz. Foto: Ulrich Wagner

    Die Ecke-Galerie am Elias-Holl-Platz hinter dem Rathaus wird unter neuer Galeristen-Führung wiedereröffnet. Eine Vernissage mit großem Publikum zur Ausstellung des Künstlers Bruno Kurz findet – natürlich – nicht statt. Auch wird die Anzahl von gleichzeitigen Besuchern während der Laufzeit der Schau – wie es auch in Geschäften derzeit üblich ist – reduziert sein. Wir sprachen zum Neustart mit dem Galeristen Cyprian Brenner.

    Herr Brenner, Sie betreiben bereits zwei Galerien-Standorte, einen in Schwäbisch Hall, einen in Niederalfingen bei Aalen. Was bewog Sie, nun mit der Ecke-Galerie auch in Augsburg eine Galerie zu leiten?

    Cyprian Brenner: Natürlich hat es strategische Gründe und Ziele. Unsere Kunst hat nationalen Anspruch, und Augsburg ist der nächste Baustein in Richtung München. Baden-Württemberg und Bayern sind deutsche Sammler-Schwerpunkte, und durch Studien wissen wir auch, dass Kunstinteressierte maximal 80 bis 100 Kilometer reisen, um Ausstellungen zu besuchen. Wir sind damit für den Münchner und Starnberger Raum gut erreichbar. Später soll noch der Raum Frankfurt als vierter Baustein folgen. Für Augsburg sprach auch die 111-jährige Tradition der Ecke mit dem zentralen Standort am Rathaus, die gute Infrastruktur der Stadt sowie der Umstand, dass es im Vergleich zu

    Sie starten in der Ecke-Galerie sicherlich zu keinem günstigen Zeitpunkt. Möglicherweise ist das Interesse, sein finanzielles Auskommen zu finden, aufs Ganze gesehen gerade größer als das Interesse am Kunstkauf. Wie werden Sie darauf reagieren?

    Brenner:

    Wie umschreiben Sie Ihr Programm? Was eint die von Ihnen vertretenen Künstler? Und wie viele sind es?

    Brenner:

    Hat Ihr Vertrag mit der Augsburger Ecke-Künstlervereinigung eine vorherbestimmte Laufzeit und welche Interessen der Vereinigung sind als Vertragspunkte festgehalten?

    Brenner:

    Sie starten – nach Renovierung und Umbau – mit dem Maler Bruno Kurz. Was ist baulich neu in der Ecke-Galerie und warum gerade Bruno Kurz zum Auftakt?

    Brenner:

    Ausstellung „Bruno Kurz: Weite Himmel“, Ecke-Galerie, Cyprian Brenner, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Laufzeit bis 15. Juli

    Es ist eine neue Treppe eingebaut worden, und nach und nach soll auch ein besseres Beleuchtungssystem installiert werden. Bruno Kurz aber erfüllt letztendlich alle Anforderungen, die wir an Kunst stellen, darunter Innovation und Zeitlosigkeit. Als Landschaftsmaler erneuert Kurz eines der großen Themen der Kunst und entwickelt dieses weiter. Unser Engagement in

    Augsburg

    ist langfristig ausgerichtet. Wichtige Aufgabe ist die Weiterführung der über 111-jährigen Tradition der Ecke durch die Präsentation von Ausstellungen höchstmöglicher Qualität. Der Mietvertrag läuft zunächst für zwei Jahre – mit Option auf Verlängerung, wenn Zustimmung vorhanden ist. Es wird auch bei der traditionellen Ecke-Weihnachtsausstellung bleiben, die wir bestmöglich mitbetreuen wollen. Und wir haben den Auftrag, die Homepage der Ecke mitzupflegen. Es sind rund 40 Künstler. Das Prinzip ist Vielfalt. Im Grunde fand ich es immer viel zu langweilig, eine Programm-Galerie zu etablieren. Meine Idee war immer, die besten Künstler für zeitgenössische, innovationsstarke Kunst mit Alleinstellungsmerkmal zu versammeln. Künstler, die in keine Schublade hineinpassen; Künstler auch, die das mitunter verpönte Handwerk beherrschen. Wir wollen Trüffelschweine der Kunst sein. Und: Wir prüfen die Sinnhaftigkeit der von uns gezeigten Kunst – also, ob sie etwas zu sagen hat. Im Übrigen zählen für uns auch Expertenmeinungen. Ich bin ein konstruktiv denkender Mensch. Das Erste war, als

    Corona

    kam, unser Einrichten einer virtuell begehbaren Galerie. Das werden wir weiter ausbauen und auch unsere Zielgruppen punktgenauer ansprechen. Wir denken zudem an eine digitale und gedruckte Zeitschrift, die die Aktivitäten unserer drei Galerien zusammenfasst. Auch bauen wir unsere Homepage mit unserem Kunstlexikon aus, das bereits 1300 Einträge umfasst, sodass wir vielleicht am Ende das wichtigste deutschsprachige Künstlerarchiv verantworten. Das sichert uns markttechnisch bis zu 200000 interessierte Menschen. Durch

    Corona

    gilt: Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln.

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