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Kulturpolitik: Der BBK bekommt neue Räume im Glaspalast

Kulturpolitik

Der BBK bekommt neue Räume im Glaspalast

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    Im Glaspalast findet der BBK ein neues Zuhause.
    Im Glaspalast findet der BBK ein neues Zuhause. Foto: Annette Zoepf (Archivfoto)

    Der Berufsverband Bildender Künstler Schwaben Nord und Augsburg (BBK) findet eine neue Heimat: Vom Kulturhaus Abraxas geht es ins Textilviertel in den Glaspalast. Am Freitag hat die Stadt Augsburg im Glaspalast einen Mietvertrag unterzeichnet, sie mietet auch künftig die Flächen im Erdgeschoss des Gebäudes an, für die Präsentation zeitgenössischer Kunst - und nun kommen Räumlichkeiten von 350 Quadratmeter hinzu, in der zweiten Etage des Gebäudes, die fortan der BBK nutzen kann. Damit hat ein monatelanges Tauziehen nun ein Ende gefunden.

    Der BBK Schwaben Nord und Augsburg zeigt sich erleichtert

    Zur Erinnerung: Dem BBK wurde im vergangenen Jahr vonseiten der Stadt kundgetan, sich nach neuen Räumlichkeiten umzusehen, da die Halle samt Nebenräumen im Kulturhaus Abraxas benötigt würde für die neue Spielstätte des Jungen Theaters Augsburg. Bei den im Verband organisierten rund 300 Künstlerinnen und Künstlern hatte dies zu einiger Verstimmung geführt, stellte es sich doch heraus, dass die Standortsuche nicht so einfach werden würde. Rund 25 Jahre hatte der Verband im Kulturhaus Abraxas seine Heimat mit Ausstellungshalle, Büro, Archiv sowie der Druckwerkstatt. Die Größe der Räumlichkeiten (insgesamt 440 Quadratmeter), die geringe Miete, die günstigen Bedingungen für Anfahrt und Transport auch größerer Kunstwerke sowie die räumliche Nähe von Büro und Ausstellungsort schienen im Kulturhaus Abraxas ideal. Doch nun atmet Norbert Kiening, Vorsitzender des BBK, auf: "Wir haben doch noch eine gute Lösung gefunden."

    Kulturreferent Jürgen Enninger ist ein Stück euphorischer: "Aus der Not heraus haben wir eine hervorragende Lösung gefunden", freut er sich. Denn mit der Neuansiedelung des BBK im Glaspalast sieht er auch sein Ziel verwirklicht, für die diversen Sparten der Kunst und Kultur Zentren in der Augsburger Kulturlandschaft – Enninger spricht von Kulturclustern – zu schaffen. Während im Gaswerk viele Musiker Probenräume und Auftrittsmöglichkeiten gefunden haben, sammelt sich im Kulturhaus Abraxas die darstellende Kunst mit dem Fokus auf Kindertheater. Im Glaspalast sind mit dem H2 Zentrum für Gegenwartskunst, der Galerie Noah und dem Kunstmuseum Walter bereits drei Institutionen der bildenden Kunst etabliert. In der Halle 1, in der einst Ausstellungen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen stattfanden, ist seit zwei Jahren neben anderen Ausstellungen regionaler Künstler die Große Schwäbische zu sehen. Auch die Medienkunstausstellung LAB 30, die jedes Jahr im Oktober im Abraxas stattfindet, werde in absehbarer Zeit in den Glaspalast wandern, kündigt Enninger an.

    Vertragsunterzeichnung im H2, Zentrum für Gegenwartskunst (von links nach rechts): Ralf Walter, Roy Walter, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Kulturreferent Jürgen Enninger.
    Vertragsunterzeichnung im H2, Zentrum für Gegenwartskunst (von links nach rechts): Ralf Walter, Roy Walter, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Kulturreferent Jürgen Enninger. Foto: Ruth Plössel

    Was wird aus der Druckwerkstatt es BBK?

    Mit dem Einzug des BBK erhalte das Textilviertel, und im Speziellen der Glaspalast, nun starke Unterstützung, sich als Museumsquartier zu etablieren, weil der BBK den Ort nicht nur für Ausstellungen nutze, sondern durch seine Workshops auch für die Kunstproduktion. Über Kosten und Bedingungen des Vertrages mit Professor Ignaz Walter, dem Eigentümer des Glaspalastes, will der Kulturreferent nicht ins Detail gehen, doch deutet er an, dass es durch eine langfristige Vertragszeit (15 Jahre) auch gute finanzielle Konditionen gebe.

    Auch Norbert Kiening sieht die große Chance, die der neue Standort mit seinen lichten Räumen und der kunstaffinen Umgebung bietet. "Unser Interesse ist groß, dass es zu gegenseitiger Befruchtung und Inspiration kommt", sagt der Vorsitzende des BBK. Eine Herausforderung liege nun darin, die Räumlichkeiten nach den Anforderungen des Verbandes zu gestalten und ein Programm zu entwickeln, das sowohl interessant und attraktiv für die Künstlerinnen und Künstler als auch für das Publikum sei. Denn ein Wermutstropfen trübt die Freude: Die Druckwerkstatt, die auch so etwas wie das Herzstück des BBK im Abraxas war und überregional große Anerkennung fand, wird im Glaspalast keinen Platz finden. Unter anderem der hochwertige Holzboden und die Abwassersituation sprächen dagegen, erklärt Kiening. Hier wird der BBK also weiter auf der Suche nach einem geeigneten Platz sein. 

    Die Große Schwäbische Kunstausstellung im Glaspalast 2023

    Etwa Ende des Jahres werde es so weit sein, meint Kiening, dass der BBK in den Glaspalast zieht. Ein schöner Zeitpunkt, wie er findet, denn just dann findet ja immer die Große Schwäbische statt – diesmal wird es mit der 75. Ausgabe gar eine Jubiläumsschau geben. Außerdem steht zum Ende des Jahres die thematische Mitgliederausstellung an, bei deren Vernissage auch der Künstlerpreis für die Mitglieder vergeben wird. Wenn alles nach Plan verläuft, wird der diesjährige Sieger oder die Siegerin erstmals im Glaspalast gekürt werden.

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