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Konzert: Vom Talent zur gereiften Künstlerin: Nathalie Schmalhofers Preisträgerkonzert

Konzert

Vom Talent zur gereiften Künstlerin: Nathalie Schmalhofers Preisträgerkonzert

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    Geigerin Nathalie Schmalhofer bei ihrem Preisträgerkonzert im Rokokosaal.
    Geigerin Nathalie Schmalhofer bei ihrem Preisträgerkonzert im Rokokosaal. Foto: Michael Hochgemuth

    Es gehörte zu den Relikten der fatalen Corona-Zeit, das nachgeholte Preisträgerkonzert von Nathalie Schmalhofer. 2019 wurde ihr der Musikförderpreis des Bezirks Schwaben zuerkannt (15.000 Euro). Im Rokokosaal der Regierung löste die gebürtige Bobingerin jetzt das Versprechen durch die Auszeichnung mit einer stark applaudierten Soiree ein. Im Duo mit Pianistin Anna Gebhardt gab es Sonaten von Ludwig van Beethoven, Claude Debussy und Edgar Elgar zu hören. Und nach diesen vier Jahren demonstrierte die Geigerin beeindruckend ihre Entwicklung vom vielversprechenden Talent zur brillant gereiften Künstlerin – was auch durch eine Menge weiterer Preise und internationaler Konzerte zum Ausdruck kommt.

    Schmalhofer und Gebhardt sind ein eingespieltes Duo

    Durch ihre gemeinsame Würzburger Studienzeit hat sich das ebenfalls erfolgreiche Duo mit Anna Gebhardt ergeben. Die musikalische Vertrautheit, das Eingespieltsein war zu spüren in einem wohlüberlegten Programm. Mit Beethoven, Debussy und Elgar konnte Nathalie Schmalhofer vor allem die unterschiedlichsten Gesten darstellen, die ihrer Violine (Omobono Stradivari als kanadische Leihgabe) zu entlocken sind. Beethovens Sonate G-Dur op. 30/3 lebt von einer hinreißenden Mischung aus ungebärdiger Attacke in ersten Satz, dem scheinbar albumhaft lieblichen Tempo di Menuetto, das aber keinen Tanzcharakter hat, und einem folkloristischen Rausschmeißer mit köstlich treibenden Bordun-Bässen im Klavier. Eine kompakte, von der Geigerin mit Starkstrom aufgeladene Beethoven-Perle. 

    Neoromantisches Feeling mit Edgar Elgar

    Die g-moll-Sonate von Debussy mit ihren drei Miniatur-Sätzen mischt flirrendes Klangparfüm, eiskalt gezackte Motorik und überschäumende Tonkaskaden. Nathalie Schmalhofer gestaltete dieses kunstvolle und jäh wie ein Chamäleon in der Farbe und Gestik kippende Gebilde mit ihrer glasklar strukturierenden Partnerin am Klavier in schöner Transparenz. Zum Abschluss gab es mit dem Engländer Edgar Elgar neoromantisches Feeling zu hören. In der kraftvoll pastösen Sprache von Brahms weitet sich der erste Satz. Die Romanze ist ein mit fein geschliffenen Detaildelikatessen zauberndes Juwel. Das Finale verströmt warme, leidenschaftliche Gesanglichkeit. Nathalie Schmalhofer und ihre kongenial mitgestaltende Klavierpartnerin Anna Gerhardt wurden zu Recht vom Publikum gefeiert.

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